Staffel 3, Folge 1–2

Staffel 3 von „Move!“ startete am 16.08.2020 bei arte.
  • Staffel 3, Folge 1 (27 Min.)
    In dieser Folge von „Move!“ begibt sich die Tänzerin und Choreographin Sylvia Camarda auf eine gespenstische Reise durch die japanische Kultur, um die Bewegungswelten zwischen Ritual und Anarchie, Traum und Trauma zu erforschen. Der Tänzer Nobuyoshi Asai führt Sylvia in den „Tanz der Finsternis“, den Butoh, ein. Der entfremdete Körper ist weiß geschminkt, fast nackt, verrenkt sich, oft in Zeitlupe, und führt in eine andere Welt: grotesk und schreckenerregend zugleich. Im Hijikata-Tatsumi-Archiv wird Sylvia in die wilde Entstehungsgeschichte des Tanzes eingeweiht und lernt, wie er im Japan der 60er Jahre entstand, als Rebellion gegen eine Gesellschaft der erstarrten Traditionen und als Reaktion auf das Trauma der Atombombe.
    Körperlich und geistig bereitet Nobuyoshi sie auf eine Performance vor, die ihre eigene Finsternis zum Ausdruck bringen soll. Es gilt, sich zuerst seelisch zu leeren, um den Körper für etwas anderes empfänglich zu machen. Sylvia folgt der Spur des Einflusses der japanischen Traditionen bis in den zeitgenössischen Tanz und trifft in Paris den belgisch-französischen Star-Choreographen Damien Jalet.
    Am Pariser Théâtre National de Chaillot begleitet sie Jalets Vorbereitungen zum Stück „Vessel“. Auch hier ist der Körper ein Gefäß, ein Vehikel für etwas Anderes, Höheres. Jalets visuelles Universum hat eine magische Anziehungskraft, und viele seiner Stücke sind von der japanischen Mythologie inspiriert. Letztlich geht es ihm um Transzendenz: Er zeigt den Körper als Portal zu einer anderen Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.08.2020arte
  • Staffel 3, Folge 2 (27 Min.)
    In dieser Folge der Reihe „MOVE!“ erforscht die luxemburgische Tänzerin und Choreographin Sylvia Camarda, wie sich individuelle Moves und kollektive Bewegungsmuster in Zeiten von Corona nachhaltig verändern. Gemeinsam mit dem Gesundheitspsychologen Claus Vögele erforscht Sylvia Camarda, welche psychologischen Auswirkungen die soziale Distanzierung auf uns hat. Wie lange können wir diese Situation aushalten? Was macht das mit uns, wenn jeder Mensch, der uns zu nah kommt, als potenzielle Gefahr angesehen wird? Wenn die Kommunikation eingeschränkt ist, weil Mimik und Gestik wegen der Maskenpflicht nur noch begrenzt lesbar sind? Eine Möglichkeit für Kulturschaffende, in „Bewegung“ zu bleiben: Sie gehen online. So auch der kanadische Tänzer und Choreograph Eric Gauthier.
    Er lädt Sylvia Camarda in sein virtuelles „Wohnzimmerballett“ ein. Gemeinsam entwickeln sie aus der Distanz eine Choreografie zu den Corona-Bewegungen und erforschen, wie die Tanzwelt unsere neuen Bewegungsmuster in Moves umsetzt. Doch kann das Digitale tatsächlich das ersetzen, was wir in der Gemeinschaft erleben? Der Schweizer Choreograph Gilles Jobin arbeitet seit vielen Jahren daran, Tanz mit immersiver, virtueller Realität zu verbinden. Unabhängig von Zeit und Raum inszeniert er digitale Räume als Bühnen für zeitgenössischen Tanz. In Zeiten von Corona bekommt die Frage des Digitalen im Tanz für ihn und seine Tänzer eine ganz neue Bedeutung. Zeit und Raum – ganz ohne Reisen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.10.2020arteDeutsche Online-PremiereSa 17.10.2020arte.tv

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