Mensch, Leute! (SWR) Folge 197: Die Weltenbummler – Mit Vollgas in ein neues Leben
Folge 197
Die Weltenbummler – Mit Vollgas in ein neues Leben
Folge 197
Als Conny und Thomas auf dem Rückweg von Marokko die Grenze nach Deutschland überqueren, ziehen sie Bilanz: „Im Wohnmobil leben, das ist genau unser Ding! Wir wussten es schon immer: Wir können einfach unheimlich gut zusammen sein und wir haben die gleichen Vorstellungen von dem, was ein erfülltes Leben ausmacht. Ich glaube, wenn das passt, kann man gemeinsam losziehen – open end“. Dass sie trotzdem zurückkommen, hat zwei Gründe: das Haus – und die Kinder. Sie hatten ihnen versprochen: „Wir kommen noch einmal nachhause, bevor wir durchstarten und dann jahrelang unterwegs sind ans andere Ende der Welt“. Von „Vanlife“ träumen viele, die wenigsten haben jedoch den Mut dazu – schon gar nicht mit Anfang 50. Auch Conny und Thomas sind keine Freaks, die leichtfertig alles aufgeben, Zelte abbrechen und losziehen. Auch, weil ihre Freundinnen und Freunde ihnen wichtig sind – und sie gerne dort leben, wo sie vor zwei Jahrzehnten hingezogen sind. Einen Kaufinteressenten für ihr hübsches Haus gibt es schon lange, noch könnten Conny und Thomas einen
Rückzieher machen. Als sie nach der Rückkehr die Türe aufschließen, wissen sie jedoch sofort: „Es war ein wunderbares Zuhause für uns und unsere Kinder. Aber die sind nun groß – und jetzt ist was anderes dran“. Also: Die restlichen Möbel raus, Notartermin und Kaufvertrag, Kinder besuchen, durchstarten. Aber dann kommt alles anders: Corona. Lockdown, Grenzen dicht, Ausgangssperren, Reiseverbote, Risikogebiete. Und keine Aussicht, dass diese Pandemie sich „schnell von selbst erledigt“. Ist der Traum vom „neuen Leben“ damit geplatzt? Auch der zweite Teil der SWR Doku über die beiden „wagemutigen Aussteiger“ ist mehr als eine Vanlife-Reportage mit Instagram-Motiven von Bilderbuch-Buchten und Stränden. Conny und Thomas geht es darum, sich bewusst auf einen neuen Weg zu begeben, sich von Besitz zu trennen und unterwegs Hilfe anzubieten: als Sozialpädagogin, als Handwerker, als Mensch. Es geht darum, Lösungen zu finden: Wenn man in der Wüste ist und gleichzeitig zwei platte Reifen hat oder wenn die Welt aufgrund eines Virus plötzlich „völlig anders tickt“. (Text: SWR)