bisher 7 Folgen, Folge 1–7

  • Folge 1 (45 Min.)
    Chongqing bei Nacht. – Bild: DuKai potographer/​Getty Images
    Chongqing bei Nacht.
    Unaufhaltsam wächst diese Megacity und ist nichts für Menschen mit Höhenangst oder empfindlichem Magen. Wer China erleben will, kommt nicht vorbei an Chongqing – der größten Stadt der Welt. Nach Sonnenuntergang jagen junge Chinesen in Häuserschluchten wie aus einem Science-Fiction-Film ihren Träumen nach. In Chongqing wirkt vieles freier als in Peking oder Shanghai. Promillefahrer, Livestreamer und deutsche Glücksritter zeigen ihre Stadt. Chongqing im Südwesten Chinas ist in den vergangenen 30 Jahren explodiert: 32 Millionen Menschen leben auf einem Gebiet so groß wie Österreich.
    Damit ist Chongqing flächenmäßig die größte Stadt der Welt. Bei uns kennt bisher kaum jemand ihren Namen, doch das soll sich ändern. In China ist Chongqing bereits Touristenmagnet. Die Stadt ist bekannt für kuriose Fotospots – wie zum Beispiel die Bahn, die durch den achten Stock eines Hochhauses fährt, oder den Platz, der gar kein Platz ist, sondern an dessen Rand es 20 Stockwerke in die Tiefe geht. Influencer haben die Stadt, die früher vor allem als Zu- oder Abstieg von Kreuzfahrttouristen genutzt wurde, bekannt gemacht.
    Denn die Megacity wächst nicht nur in Breite, sondern auch in Tiefe und Höhe. Es heißt, die Menschen aus Chongqing seien so schlank, weil sie jeden Tag in einem Freiluftfitnessstudio verbringen: auf den vielen Treppen der Stadt. Die Leute in Chongqing haben den Ruf, besonders warmherzig zu sein. Sie nehmen die Zuschauer mit durch die Nacht ihrer Megacity. Zum Beispiel Stadtführer Zhen Jili (48), der jeden Winkel der Stadt kennt und hautnah miterlebt hat, wie sein „großes Dorf“ zur Megacity wurde.
    Er zeigt die verschiedenen Ebenen seiner Stadt, in der man mit GPS nicht weiterkommt, weil man nie weiß, in welcher Etage das Ziel ist. Promillefahrer Shen Xun nimmt die Zuschauer mit in Chongqings Nachtleben, das immer bis zum nächsten Morgen dauert. Weil in China am Steuer ein striktes Alkoholverbot herrscht, können die, die etwas getrunken haben, Shen Xun anrufen. Er kommt dann mit seinem kleinen Klapprad, verstaut es im Kofferraum und chauffiert seine Kunden mitsamt deren Auto nach Hause.
    Er liebt Chongqing, findet die Stadt aber auch ganz schön anstrengend und teuer. Deshalb hat er auch zwei Jobs: Tagsüber arbeitet er in einem Restaurant, nachts als Promillefahrer. Dann fährt er die Autos, die er sich gern selbst einmal leisten können würde. Livestreamer wie Paipai sieht man in Chongqing an jeder Straßenecke. Sie erklärt, warum das in China ein Milliardengeschäft ist, und nimmt die Zuschauer mit auf eines der höchsten Gebäude der Stadt.
    Dort steht man mitten in der Skyline. Eine Schaukel versetzt einen ordentlichen Adrenalinstoß, und man schaut auf die Stadt, in der Alt auf Neu trifft: Lastenträger mit ihren Bambusstangen auf selbstfahrenden Taxis. Martin Hinkens aus Aachen erzählt, was ihn 2015 in diese Stadt gebracht hat, von der er vorher noch nie gehört hatte. Wie es ist, als einer der ganz wenigen Ausländer dort zu leben und wie er die Leute in Chongqing, die am liebsten dreimal am Tag den extrem scharfen Feuertopf essen, für deutsche Würste begeistern will. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.01.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Do. 28.12.2023 ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 03.01.2024
  • Folge 2 (45 Min.)
    Mexico City bei Nacht
    Früher war Mexico City gefürchtet, heute ist die Megacity ein Hotspot für Touristen. Ihren Kampfgeist hat sich die Stadt bewahrt – mancherorts für die große Show, anderswo zum Überleben. Mit der Dämmerung beginnt in Mexico City die Zeit der Sterneköche, der Künstler und der Lucha-Libre-Kämpfer. Das ZDF-Team folgt ihnen durch die Nacht und erlebt am Tag der Toten eines der weltweit spektakulärsten Feste. Mit rund 22 Millionen Menschen ist Mexico City die größte spanisch-sprachige Stadt der Welt. Nicht nur deshalb zieht sie jedes Jahr mehr Touristinnen und Touristen an.
    Im Jahr 2023 könnten es mehr als vier Millionen werden und damit so viele wie nie zuvor. Die Megametropole hat so ziemlich alles zu bieten, was sich Reisende wünschen könnten: Geschichte, Kultur, Kunst, Musik, exzellentes Streetfood, Sternerestaurants, spektakuläre Natur und seine Einwohner, die für ihre offene, respektvolle und lebensbejahende Art bekannt sind. Was macht die Großstadt im Herzen Mexikos besonders? Wo liegen die größten Probleme? Inwiefern können Mexico City und seine Bürgerinnen und Bürger Vorbild für andere Großstädte sein? Diesen und weiteren Fragen gehen ZDF-Autorin Steffanie Riess und ZDF-Autor Benjamin Daniel in ihrer Dokumentation nach und treffen auf ihren Reisen rund um den Feiertag Día de Muertos Menschen, die aus verschiedenen Perspektiven das Leben in dieser besonderen Stadt beschreiben.
    Lalo Garcia beispielsweise ist Starkoch in der kulinarischen Szene Mexicos. Er lebt den umgekehrten amerikanischen Traum: als Kind illegal eingewanderter Feldarbeiter in den USA aufgewachsen, als Erwachsener nach Mexiko abgeschoben, in ein Land, das er kaum kannte. Er hat dort seinen Erfolg und sein Glück gefunden.
    Das ZDF-Team war im Morgengrauen mit ihm in der schon von den Azteken angelegten Kanallandschaft zu den schwimmenden Anbaugebieten im Süden von Mexico City unterwegs, wo er sich ebenso Inspiration holt wie auch die frischesten Kräuter und das beste Gemüse. Außerdem hat das Team ihn einen Tag lang in seinem Szenerestaurant „Máximo“ begleitet – vom morgendlichen Briefing der Angestellten über die ansteigende Hektik in der Küche bis zum Ende eines mexikanisch-langen Abends. Einen ganz anderen, aber nicht minder anstrengenden Alltag erlebt tagtäglich Angel Palafox, ein ehemaliger Pilot.
    Er erkannte, dass man in Mexico City viel Geld machen kann mit dem Betreiben von privaten Krankenwagen. Denn: Es gibt viel zu wenig öffentliche Ambulanzen für die 22-Millionen-Stadt. Private Unternehmen füllen die Lücke und verdienen Geld damit. Manche, wie der von Angel, sind gut ausgestattet, haben Sanitäter oder Ärzte an Bord. Andere sind aufgemotzte Transporter mit minimaler Ausstattung. Um möglichst schnell vor Ort zu sein, verfolgen sie den Polizeiscanner und suchen auf Facebook nach Posts von Unfällen.
    Vor Krankenhäusern verteilen sie Visitenkarten, falls ein Krankentransport benötigt wird. Es ist ein Geschäft mit der Not, aber auch ein wichtiger Service in einem unterfinanzierten Gesundheitssystem. Außerdem hat die ZDF-Crew eine Transaktivistin begleitet, war mit der Fahrrad-Bürgermeisterin der Stadt unterwegs, war bei der „Nacht der Museen“ dabei und bekam seltene und intime Einblicke in das Privatleben von mexikanischen Lucha-Libre-Kämpfern. Alle Protagonistinnen und Protagonisten stehen stellvertretend dafür, wie kreativ und kämpferisch die Menschen in Mexico City sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.01.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Do. 28.12.2023 ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 02.01.2024
  • Folge 3 (45 Min.)
    Auch nachts ist Lagos eine Stadt der Extreme.
    Lagos wächst so schnell wie keine andere Stadt der Welt. Eine Megacity der Extreme: Während viele der 25 Millionen Einwohner in Armut leben, spielt Geld im legendären Klubleben keine Rolle. Wenn es Nacht wird, beginnt im Chaos der Megacity für die Gangs und die Ärmsten ein Überlebenskampf – während andere glamouröse Träume leben. Die Doku zeigt die Stadt, die Afrikas Zukunft prägen wird, von ihrer schillerndsten und ihrer schmutzigsten Seite. Rund 25 Millionen Menschen, so Schätzungen, leben in der nach Kairo zweitgrößten Stadt Afrikas, genau weiß es nicht einmal die Stadtverwaltung.
    2050 soll sich die Zahl verdoppelt haben. Jeden Tag werden Hunderte von Kindern geboren, ziehen neue Menschen in Nigerias Hauptstadt, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf einen Job, eine Perspektive. Sein Name ist sein Markenzeichen, seine Karriere so typisch für die Hafenstadt Lagos: Whitemoney, bürgerlich Hazel Onoudunyi, gewann 2021 das Big-Brother-Finale Nigerias, seitdem lieben ihn die Massen. Seine Social-Media-Kanäle werden täglich millionenfach geklickt. Der 32-Jährige cruist nachts mit seinem Maybach durch die Straßen der riesigen Metropole und ist gern gesehener Gast bei den vielen Top Events der Stadt.
    „In Lagos kannst Du deine Träume wahr machen“, sagt der Mega-Influencer, der bis vor seinem Karrierestart ein einfacher Verkäufer war. Das ZDF-Team hat ihn durch seine Nächte begleitet und dabei auch erfahren, wieso Menschen wie Whitemoney Lagos zu der Szenestadt Afrikas machen. Nicht weit vom Luxusviertel Victoria Island entfernt wohnen Hunderttausende in einfachen Bretterbuden auf Stelzen, die in der Brake von Lagos stehen.
    Makoko Island ist einer der schlimmsten Slums Afrikas. Hunderttausende leben dort, die meisten von ihnen sind Fischer. So wie Banuso Kokpe. Eine Schule hat er nie besucht, das Geld für die Gebühren konnte seine Familie nicht aufbringen. Also wurde der 28-Jährige Fischer – wie Generationen vor ihm. Doch sein traditionelles Leben ist immer schwieriger zu bewältigen. Weil die Bevölkerungszahl in Makoko explodiert, ist der Kampf um die Ware Fisch hart geworden. Banuso Kokpe fürchtet um die Zukunft seiner drei Kinder. Er will nur eines – raus aus Makoko Auf der Suche nach neuem Wohnraum schreckt die Stadt Lagos vor nichts zurück: Die Häuser von Doyn Ajanlekoko und ihren Nachbarn haben Bulldozer über Nacht einfach plattgemacht.
    Der Verdacht: An der malerischen Lagune, an der jetzt einfache Menschen leben, sollen neue Luxuswohnungen entstehen. Doch die 63-Jährige und ihre Freundinnen wollen sich das nicht gefallen lassen. Sie zogen vor Gericht, der Abriss wurde gestoppt. Seitdem versucht Doyn Ajanlekoko, auch andere Communitys zu ermutigen, sich im Kampf gegen die Behörden zusammenzuschließen.
    Der Kameramann Bishop Kagho Idhebor ist ein Wanderer zwischen den Welten. 2023 wurde der 39-Jährige mit dem afrikanischen Oscar ausgezeichnet, dem African Movie Academy Award. Seine Zeit aber verbringt er am liebsten mit dem Fotografieren der sogenannten Area Boyz – den Straßengangs, die jedes Viertel von Lagos im Griff haben. Wo die Area Boyz auftauchen, gibt es Krawall – so wollen sie es jedenfalls glauben machen. Dabei ist hinter ihrem lauten und gewaltbereiten Auftreten meist etwas ganz anderes verborgen: der Wunsch nach einem Zuhause, einer Familie, einem anderen Leben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.01.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Do. 28.12.2023 ZDFmediathek
  • Folge 4 (45 Min.)
    Ein unterirdischer See, Streetart-Künstler in einer alten Salami-Fabrik und ein außergewöhnlicher Schneider des Papstes – eine Entdeckungsreise durch Rom fernab überfüllter Touristenpfade. Die ZDF-Reporterinnen Barbara Lueg und Annette Hilsenbeck werfen einen Blick hinter die Fassade des touristischen Roms und lassen sich leiten von den Geschichten ihrer Bewohner. Wo finden sie ihren Platz zwischen Tradition und Moderne? Und was verbindet sie mit Rom? Dank der Frühlingstemperaturen findet das Leben in Rom wieder im Freien statt.
    Plätze und Straßen füllen sich und auch das Nachtleben verlagert sich nach draußen. Auf der Suche nach versteckten Orten und Geschichten begleiten die Autorinnen Feiernde durch die Nacht, folgen einer Streetart-Künstlerin auf ihrer Tour und sehen zu, wie die Mitarbeiterinnen der Stadtreinigung unermüdlich versuchen, die Straßen der Altstadt sauber zu halten. Auf dem Markt lernen sie einen Biolandwirt kennen und ein Schneider erzählt von einem ganz außergewöhnlichen Kunden im Vatikan. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 31.03.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Do. 28.03.2024 ZDFmediathek
  • Folge 5 (45 Min.)
    Brixton Village: Hier lebt und feiert die jamaikanische und afrikanische Community.
    Wenn sich die Nacht über die Themse senkt, treten jene scharfen Kontraste zutage, die London zur wohl interessantesten und internationalsten Metropole Europas machen. Die ZDF-Korrespondenten Hilke Petersen und Wolf-Christian Ulrich zeigen in der Dokumentation Londons schnelllebige Dynamik, seine Trendsetter, Lebenskünstler und Großstadthelden. Sie sind dabei, wenn Szenefotograf Horst Friedrich in Soho auf Motiv-Safari geht. Wenn sich Superreiche im Rolls Royce zum Axt-Werfen fahren lassen. Wenn die Familie von Brian Danclair in Brixton mit Chili und Charme kocht wie in der karibischen Heimat.
    Wenn Dragqueen Vanity Nightmare ihr Publikum anheizt. Wenn im längst-gespielten Westend-Musical ein Phantom die Oper verflucht und Popstar Dan Smith von der Band Bastille erzählt, wie ihn seine Heimatstadt bis heute unablässig inspiriert. Das sind einige der vielen Geschichten und Momente in einem Film über das schöne und kaputte, internationale und ur-britische, großspurige und unprätentiöse, kriminelle und feierwütige London, so wie es die beiden Autoren der Dokumentation erleben und entdecken.
    Der Liebe wegen kam Horst Friedrich aus Deutschland nach London. Dort fand der bekannte Fotograf einen schier unerschöpflichen Pool an Motiven. Er nimmt das ZDF-Team mit auf Tour durch Soho. Unterwegs trifft er Freunde und Bekannte, es wird ein spontaner, fröhlicher Dreh, bei dem die Zuschauer auch etwas über den Preisdruck erfahren, der die Stadt ständig verändert. Und wie die Originale von Soho die einzigartige Stimmung dennoch aufrechterhalten. Auch nach dem Brexit ist London eine der maßgebenden Metropolen der westlichen Welt: 15 Millionen Menschen leben in London, im wirtschaftlichen Zentrum des Vereinigten Königreichs.
    Ein unerschöpflicher Quell an Kreativität. London ist bunt – eine Stadt voller multikultureller Menschen: Brian Danclair ist aus Trinidad nach London gezogen. Trinidad und Tobago war einst britische Kolonie und gehört noch immer zum Commonwealth. Im Londoner Stadtteil Brixton hat Brian seinen Lebenstraum verwirklicht und eröffnete „Fish Wings & Tings“ – eines von mittlerweile drei bestens besuchten Restaurants mit karibischer Küche.
    Die Einflüsse und Lebensgeschichten der vielen Einwanderer aus allen Erdteilen machen London besonders: In Brixton haben sich viele Schwarze niedergelassen. In Brians Restaurant treffen die Zuschauer auch den Stadtführer Obi Opara. Er beschreibt, welche Rolle das koloniale Erbe im Vereinigten Königreich noch heute spielt. London hat auch große Probleme – viele können sich die Stadt kaum noch leisten. Die brutal steigenden Mieten macht auch einer der ältesten Schwulenbars Europas zu schaffen: Dass die „Vauxhall Tavern“ schließen soll, bestürzt die queere Gemeinschaft in der Stadt.
    Seit den 1950er-Jahren finden dort bereits Dragshows statt; Dragqueen Vanity Nightmare gehört zu den besten Acts. Ihr „Taylor Swift Special“ ist ein Höhepunkt der Saison. London ist divers – aber wie groß ist die Akzeptanz für die Community in der Stadt wirklich? Fakt ist: Die Zahl der Hassverbrechen in den vergangenen Jahren hat wieder zugenommen. Auch das thematisiert die Dokumentation. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 30.12.2024 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 27.12.2024 ZDFmediathek
  • Folge 6 (45 Min.)
    In den so genannten Botequins offenbart sich die Vielfalt, die Rio de Janeiro ausmacht.
    Rio de Janeiro, das ist Zuckerhut, Christusstatue und Copacabana. Wenn es Nacht wird, pulsieren Kultur und Musik – doch es ist auch viel harte Arbeit im „Maschinenraum“ der Metropole. ZDF-Südamerikakorrespondent Christoph Röckerath lädt ein zu einer Reise durch Rio de Janeiro bei Nacht – von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Er begleitet Arbeiter und (Überlebens-)Künstler. Das Team taucht ein in die gegensätzlichen Welten, die Rio ausmachen: von den rauen Favelas bis zur polierten Scheinwelt der Telenovelas. Von der nachdenklichen Samba bis zum derben Baile Funk, vom Müllwagen – samt fröhlicher Besatzung – bis zum einsamen Wissenschaftler in einer Lagune voller hungriger Krokodile.
    Kurz nach Sonnenuntergang beginnt für die Frauen und Männer der Müllabfuhr die Arbeit. Am Copacabana-Strand ist eine ganze Armada unterwegs, um den Sand zu durchsieben und den Strand auf den nächsten Tag vorzubereiten. Da tagsüber zu viel Verkehr ist, leeren Luiz da Silva und seine Kollegen auch die Mülltonnen der Millionenmetropole mitten in der Nacht. Ein Knochenjob, auf den sie stolz sind.
    Eine Nacht fährt das Team auf dem Müllwagen mit – eine etwas andere Stadtrundfahrt. Währenddessen fährt Krokodilforscher Ricardo Freitas mit seinem kleinen Boot auf einer Lagune im Westen der Stadt. Die wilde Seite Rios kommt vor allem in der Nacht zum Vorschein: Tausende Kaimane bevölkern die Gewässer der Stadt. Der Biologe nimmt das ZDF-Team mit auf seine Expedition zu den nachtaktiven Raubtieren. Auch Jack Rocha arbeitet nachts. Sie ist Sambasängerin und tingelt durch Rios Nachtleben von Auftritt zu Auftritt.
    Das ZDF-Team ist bei den Proben für den Karneval dabei, die schon auf Hochtouren laufen, und bei einem Konzert im szenigen Hafenviertel. Sie verrät, dass Samba mehr ist als Karneval und Gute-Laune-Musik, nämlich eine Waffe im Kampf gegen Rassismus. Rio de Janeiro ist auch eine Stadt der extremen Ungleichheit. Während die einen noch tanzen und feiern, beginnt für die anderen bereits der Arbeitstag. Kindermädchen Gilmara dos Santos lebt in einem der armen und gefährlichen Vororte von Rio. Um rechtzeitig zur Arbeit bei einer reichen Familie in der noblen Südzone der Stadt zu kommen, muss sie bereits nachts aufbrechen – stundenlang ist sie unterwegs, von einer Welt in die andere, allein und verwundbar.
    Eine andere Welt ist auch die des Candomblé. Die afro-brasilianische Religion war lange Zeit verboten und musste im Verborgenen praktiziert werden. Auch heute noch haben ihre Vertreter mit Vorurteilen zu kämpfen, weil ihre Religion auf viele so fremd wirkt. In den stundenlangen, nächtlichen Ritualen werden mit Trommeln, Gesang und Tanz die Götter, die Orixás, herbeigerufen und ergreifen Besitz von den Gläubigen.
    Das ZDF-Team konnte aus nächster Nähe einzigartige Einblicke in diese faszinierende Kultur erhalten. Alle Menschen, denen das ZDF-Team in der Nacht begegnet, verbindet ein buchstäblich unermüdlicher Optimismus, im Angesicht unüberwindbar scheinender sozialer und wirtschaftlicher Hürden. Und so ist Rio de Janeiro bei Nacht nicht nur eine Stadt der harten Arbeit, sondern auch der großen Träume, die seine Bewohner, die Cariocas, jeden Morgen bei Sonnenaufgang wieder mit ihrer Schönheit belohnt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.01.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Fr. 27.12.2024 ZDFmediathek
  • Folge 7 (45 Min.)
    Istanbul ist laut, chaotisch, und viel zu klein für seine knapp 20 Millionen Bewohner. ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa nimmt die Zuschauenden mit in die Dämmerung des Abends und endet früh morgens, wenn die meisten Menschen ausgeschlafen zur Arbeit gehen. Nachts zeigen sich die großen Veränderungen, die die Megacity gerade durchmacht: die Wirtschaftskrise schlägt den Menschen aufs Gemüt, die Armut steigt stetig und die Partyszene spürt die politisch verordnete Islamisierung deutlich. Der Film begleitet Menschen, die ihr Glück trotzdem in der Stadt suchen, die sie lieben und deren einstige Weltoffenheit sie bewahren wollen.
    Istanbul ist laut, chaotisch und viel zu klein für seine knapp 20 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner. ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa nimmt die Zuschaurinnen und Zuschauer mit in die Dämmerung des Abends. Die Reise endet frühmorgens, wenn die meisten Menschen ausgeschlafen zur Arbeit gehen. Nachts zeigen sich die großen Veränderungen, die die Megacity gerade durchmacht: Die Wirtschaftskrise schlägt den Menschen aufs Gemüt, die Armut steigt stetig, und die Partyszene spürt die politisch verordnete Islamisierung deutlich. Der Film begleitet Menschen, die ihr Glück trotzdem in der Stadt suchen, die sie lieben und deren einstige Weltoffenheit sie bewahren wollen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 01.05.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Di. 29.04.2025 ZDFmediathek
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