makro Folge 175: Philippinen – Die globalen Helden
Folge 175
Philippinen – Die globalen Helden
Folge 175
Wie Europa steht auch Asien vor der Herkules-Aufgabe, für seine Jugend Arbeitsplätze zu schaffen. Auf den Philippinen drängen jedes Jahr eine Million junge Menschen auf den Arbeitsmarkt. Daryll geht als Koch auf ein Kreuzfahrtschiff, Marnie als Krankenschwester nach Deutschland und Faith arbeitet im Callcenter für Firmen im Ausland. Der geburtenreiche Inselstaat will seiner Jugend Wege aus der Armut, rein in die Mittelschicht, ebnen. Jede fünfte Familie auf den Philippinen lebt noch unter der Armutsschwelle. Ihre Lebensverhältnisse in Wellblechhütten in Manila und draußen auf dem Land sind äußerst ärmlich. Der eine Weg aus der Armut führt über das Ausland als Crew-Mitglied auf Container- und Kreuzfahrtschiffen. Auf den Weltmeeren ist jeder dritte Seefahrer Filipino. Während die Eltern ihr Geld im Ausland verdienen,
wachsen ihre Kinder zu Hause bei Großeltern oder Verwandten auf. Zehn Millionen Filipinos arbeiten fern der Heimat. Ihre Überweisungen sind ein Geldsegen für die Familien zuhause und für die philippinische Wirtschaft. Denn im Inselstaat ist jeder Dritte ohne Arbeit. Der andere Weg aus der Armut führt hinauf in die Bürotürme von Manila. Die Philippinen haben Indien als führende Callcenter-Nation abgelöst. In vielen Hochhäusern wird nachts gearbeitet, wenn in den USA Tag ist. Mehr als eine Million Filipinos bieten ihren Service vor allem für amerikanische Firmen an. Schon heute spült dieser neue Wirtschaftszweig fast genau so viel in die Kasse wie die Überweisungen aus dem Ausland. Nach vier Jahrzehnten mit Rückschlägen boomt die Wirtschaft und wächst seit Jahren neben China am schnellsten in Asien. (Text: 3sat)