Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (45 Min.)
    Mit den Worten Broiler, Kettwurst und Grillette kann der Bürger West noch immer nicht viel anfangen. Im Osten waren diese Begriffe stets in aller Munde. Woher sie wirklich kamen, wissen wenige. Schon 1875 hatte man in den USA Hühner-Rassen gezüchtet, die in sechs Wochen schlachtreif waren, fertig zum Grillen – ready to broil. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.09.2003MDR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Er musste sich wahrlich die abenteuerlichsten Namen gefallen lassen – der Kaffee im Osten. Kosta, Rondo, Kaffee-Mix – das Volk taufte das aus Devisenknappheit gemixte Gebräu unter Zusatz von Malz und Zichorie kurzerhand „Honeckers Krönung“. Es taugte gerade mal für schlechte Witze und führte zu handfesten Tumulten. Selbst der DDR-Brühautomat „Kaffeeboy“ kapitulierte vor dem brösligen Mischmasch. Der offene Protest der Bevölkerung gegen den Kaffee-Mix rief sogar die Staatssicherheit auf den Plan. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.09.2003MDR
  • Folge 3 (45 Min.)
    Sie predigten öffentlich Wasser und aßen heimlich Bananen und Orangen, die Funktionäre im deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staat. Das Volk sang derweil außerhalb von Wandlitz – allem Mangel zum Trotz: „Zwei Apfelsinen im Jahr und zum Parteitag Bananen“, frei nach dem Schlager „Rosita“ von France Gall. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.09.2003MDR
  • Folge 4 (45 Min.)
    Wenn in der DDR immer etwas fehlte, eines gab es ständig: Alkohol. Natürlich mangelte es dabei an edlen Tropfen, aber die einfachen Schnäpse füllten manche Lücken in den Regalen. Und es fehlt nicht an Kosenamen für die hochprozentigen Getränke: „Blauer Würger“, Kali, Pfeffi … Obwohl die DDR sich als „nüchterne Republik“ verstand, stieg der Alkoholverbrauch in den 60er-Jahren so alarmierend, dass in den Berichten der Partei „gesundheitsgefährdende Ausmaße“ befürchtet wurden. Der Staat versuchte, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten.
    Am 1. Februar 1971 reagierte der DDR-Ministerrat mit einer saftigen Preissteigerung für „harte“ Getränke. Der Absatz von Wein und Bier stieg jedoch nur kurzzeitig. Nicht jedem schmeckte der heimische Gerstensaft. Schon 1957 hatte ein Großversuch mit Gerstenflocken das Ende des Deutschen Reinheitsgebotes für manche Biere in der DDR besiegelt. Aus Gründen der Sparsamkeit durfte Malz durch Gerstenflocken, Reis- und Maisgrieß sowie Zucker ersetzt werden. Vielen Bieren sah man diese Sparsamkeit auch an, sie waren trübe.
    Trugen die bekannten Biersorten den Zusatz „Export“, so war das leider meist sehr wörtlich zu nehmen. Radeberger und Wernesgrüner fand man in den beliebten Kaufhallen fast nie, wurden so zu einer eigenen Währung im Besorgen von Mangelwaren. Richtiges Geld musste jedoch die staatliche Plankommission hin und wieder für „Blitzimporte“ einsetzen. Die „Aktion Weihnachtsteller“ sorgte so für Wein und Sekt aus Spanien, Frankreich oder Westdeutschland. Da die DDR sich sonst aber kaum auf dem internationalen Spirituosenmarkt bedienen konnte, musste die einheimische Industrie den internationalen Getränkemoden folgen.
    Immer neue Destillate bereicherten die ostdeutschen Getränkelisten. Klassische Spirituosen wie „Kristall“-Wodka oder „Nordhäuser Doppelkorn“ – die die Wende überdauerten – und Exotisches wie „Sambalita“ und „Sabrina Tropic“ warben um die Gunst des Verbrauchers. Der Film erzählt ein interessantes und unterhaltsames Stück ostdeutscher Wirtschaftsgeschichte mit einem Augenzwinkern. Etikettensammler, Brauer, Brenner, Betriebsdirektoren und Wissenschaftler geben dabei Einblick in eine besondere Geschichte der DDR. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.11.2004MDR

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