Staffel 1, Folge 1–10
Staffel 1 von Märkte der Welt startete am 15.10.2024 auf arte.tv und am 14.11.2024 bei arte.
1. Vietnam: Der schwimmende Markt
Staffel 1, Folge 1 (30 Min.)Bild: TOURNEZ S'IL VOUS PLAIT PRODUCTIONDie Familie von Tran Van Thai lebt seit drei Generationen am Fluss Mekong. Tran führt die Familientradition fort und verkauft Süßkartoffeln. Zusammen mit seiner Frau Nga zieht er seine Töchter auf zwei Booten groß, die am Flussufer vertäut sind. Sein Alltag wechselt zwischen Vertrieb und Einkauf bei den Erzeugern. Einmal pro Woche fährt er durch die kleinen Kanäle zu den Süßkartoffelbauern im Delta, um seine Laderäume aufzufüllen. Dann verkauft er seine Ware an die Einzelhändler auf den Märkten in der Stadt. Über Hunderte von Kilometern hinweg ist der Fluss für die Bewohner des Deltas eine wichtige Transport- und Handelsader.
Doch seit einigen Jahren konkurriert der Straßentransport mit dem Wasserweg. Der Absatz geht zurück und Tran fragt sich, ob sein Geschäft und seine Lebensweise Bestand haben werden. Auch der Schriftsteller Nham Van Hung wurde am Mekong geboren und ist mit der Lebensweise vor Ort vertraut. Er gibt Einblicke in die menschliche Gemeinschaft rund um den schwimmenden Markt. May Thao hat nach dem Tod ihres Mannes beschlossen, Kaffee auf dem Fluss zu verkaufen, um ihre Familie zu ernähren.
Jeden Tag ab fünf Uhr morgens dreht sie mit ihrem kleinen Boot ihre Runden und verkauft Kaffee und andere Getränke. Jeder hier kennt May, und zu jedem Ort weiß sie eine Geschichte zu erzählen. Mit über 65 Jahren ist Bay Toi eine der ältesten Händlerinnen auf dem schwimmenden Markt. Weil sie zu alt ist, um ihr Boot durch das Gedränge zu steuern, hat sie ihren Anker in der Mitte geworfen. An Bord kocht sie lokale Gerichte mit jenen Aromen und Düften, für die die südvietnamesische Küche berühmt ist. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 14.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 15.10.2024 arte.tv 2. Peru: Der Markt der Wünsche
Staffel 1, Folge 2 (26 Min.)Die peruanische Stadt Puno liegt gut 3.800 Meter über dem Meeresspiegel, am Ufer des Titicaca-Sees.Bild: Tournez S'il Vous PlaîtEs gibt weltweit nur einen Markt, auf dem man Geldscheine, Häuser, Mehlsäcke, Mini-Computer und Goldbarren in Miniaturform erwerben kann – alle stehen für je einen Wunsch. In der peruanischen Stadt Puno, an den Ufern des Titicaca-Sees, werden sogenannte „Alasitas“ verkauft. Eine Woche lang bevölkern zahlreiche Händlerinnen und Händler das Stadtzentrum, um die Wunscherfüller unter das Volk zu bringen. In der Kultur der peruanischen Hochebene Altiplano glaubt man an die Macht des Identischen. Den „Alasitas“ werden magische und religiöse Kräfte nachgesagt, die ihrem Besitzer zu Glück und Wohlstand verhelfen sollen.
Archäologische Funde verschiedener Miniaturobjekte führen die Tradition bis zu den Andenvölkern der Inka und Aymara zurück. Der „Alasitas“-Markt wächst Jahr für Jahr. Die Händler kommen mitunter bis aus Bolivien nach Puno, um hier ihre Wunscherfüller zu verkaufen. Die Konkurrenz schläft nicht und die Verkaufstaktiken von Preisvorteilen bis hin zu zusätzlichen Segnungen durch das andine Challa-Ritual werden immer ausgefeilter. Einen Wunsch zu verkaufen ist etwas anderes, als einfach nur einen Gegenstand zu vertreiben.
Der „Alasitas“-Markt ist auch deshalb so bekannt, weil hier jedes Jahr zur gleichen Zeit im Mai eines der wichtigsten katholischen Feste Lateinamerikas gefeiert wird: das Kreuzfest, „La Fiesta de la Cruz“. Tausende Menschen kommen aus dem ganzen Land, um ihre „Alasitas“ zu kaufen und sie am Kreuzfest segnen zu lassen. Der Priester der Stadt stellt sich an diesem Tag auf dem Vorplatz seiner Kirche für eine große „Alasitas“-Segnung zur Verfügung. Ein einzigartiger Moment, in dem sich die althergebrachten Anden-Traditionen und der katholische Glauben vermischen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 21.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 22.10.2024 arte.tv 3. Benin: Der Tüchermarkt
Staffel 1, Folge 3 (26 Min.)Im regen Treiben des Dantopka-Markts im beninischen Cotonou liegt eine Halle, in der außergewöhnliche Textilien angeboten werden.Bild: Tournez S'il Vous PlaîtCotonou ist eine große Hafenstadt im westafrikanischen Benin. Waren aus aller Welt werden hierher geliefert, darunter auch Waxprints: Die berühmten Stoffe niederländischer Herkunft werden dort aufgrund ihrer exzellenten Qualität für die Herstellung von ornamentreichen „Pagne“-Gewändern geschätzt. Auf dem Dantokpa-Markt wird dieser farbenfrohe Stoff an zahlreichen Ständen verkauft. In Benin ist ein „Pagne“-Gewand ein wertvolles Gut, das jede Frau besitzen sollte. Es ist mehr als ein Kleidungsstück, es ist eine eigene Sprache, ein Ausdruck der sozialen Stellung der Trägerinnen mit eigenen Codes, die sich in den Motiven verbergen.
Das Geschäft wird ausschließlich von Frauen geführt. Mütter geben es an ihre Töchter, Tanten an ihre Nichten weiter. Diese Frauen sind die Nachfahrinnen der „Nana Benz“ – mächtiger und geschäftstüchtiger Händlerinnen, die oft aus bescheidenen Verhältnissen stammten und ab den 1970er Jahren ein wahres Textilimperium um die Waxprint-Stoffe in ganz Westafrika aufbauten. Sie wurden zu den ersten Millionärinnen und Milliardärinnen des Kontinents. Der Erfolg der „Nana Benz“ – ihr Name verweist auf ihre Vorliebe für die Automarke Mercedes-Benz – veränderte das Bild der Frau in afrikanischen Kulturen für nachfolgende Generationen.
Angesichts ökonomischer Herausforderungen müssen die Erbinnen der Händlerinnen jedoch seit den 1990er Jahren nach neuen Wegen suchen, ihre kostbaren Waxprints an eine Bevölkerung zu verkaufen, die dafür kein Geld mehr hat. Einige lassen in Asien produzieren, andere setzen auf soziale Netzwerke. Sie alle kämpfen um ihr Überleben – und wollen beweisen, dass die Frauen in Benin heute stärker und unabhängiger sind, denn je. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 22.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 23.10.2024 arte.tv 4. Kambodscha: Der Insektenmarkt
Staffel 1, Folge 4 (25 Min.)Bild: Tournez S'il Vous PlaîtDer Insektenmarkt von Skun ist in ganz Kambodscha bekannt. Bis vor wenigen Jahren machte kaum jemand Halt in dem bescheidenen Städtchen, durch das eine Schnellstraße führt. Doch dann kam eine neue lokale Spezialität auf den Markt: Vogelspinnen. Aus einem kleinen Rastplatz an der Nationalstraße 6 wurde innerhalb weniger Jahre ein richtiger Markt. Meng Ran ist die einzige Händlerin, die die Spinnen direkt vor Ort zubereitet: In ihren großen Pfannen frittiert sie Vogelspinnen und Insekten wie Grillen, Heuschrecken oder Riesenwasserwanzen. Die Vogelspinne ist der beliebteste Snack der kambodschanischen Kunden. Sie wird nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern auch wegen ihrer medizinischen Wirkung geschätzt.
Die Köchin Rotanak Ros hat sich auf Khmer-Rezepte spezialisiert und stellt diese Gerichte als Teil der kambodschanischen Esskultur vor. Yeun Phea verkauft ihre Vogelspinnen am liebsten direkt an den Fenstern der Autos. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz haben ihr Mann und sie einen Laden eröffnet und nutzen eine App, um ihre Spezialitäten auch landesweit verkaufen zu können. In der Nachbarprovinz streift Nea Nim durch die Wälder. Er jagt Vogelspinnen, mit denen er den Markt beliefert. Doch seit einigen Jahren werden sie durch Abholzung und intensive Jagd immer seltener. Das treibt zwar den Preis in die Höhe, aber das Geschäft geht ungehindert weiter – zumindest vorerst. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 28.11.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 29.10.2024 arte.tv 5. Südkorea: Der Fischmarkt
Staffel 1, Folge 5 (25 Min.)Die Arbeitsmoral der „Damen von Jagalchi“ war entscheidend für den Wiederaufbau von Südkorea.Bild: Tournez S'il Vous PlaîtDirekt am Meer, im riesigen Hafen von Busan, liegt der größte Fischmarkt Südkoreas: Jagalchi. Wie im benachbarten Japan wird auch in Südkorea das Meer verehrt, denn es liefert einen Großteil der täglichen Nahrung. Hier wird fast alles aus dem Meer gegessen – man muss es nur richtig zubereiten können. In Südkorea herrschte lange Zeit Lebensmittelknappheit, vor allem während des Krieges. Daher kam dem Markt, der seit den 1950er Jahren stetig gewachsen ist, eine besondere Bedeutung zu. Hier entstand eine Frauenfigur, die von allen Koreanern respektiert wird: Die „Jagalchi Ajumma“, die „Damen von Jagalchi“. In langen und anstrengenden Arbeitstagen verdienen sie an ihren Fischständen Geld, um ihre Familien zu ernähren.
Diese Arbeitsethik des klaglosen Durchhaltens war entscheidend für den Wiederaufbau des Landes und hat Südkorea innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem der fortschrittlichsten Länder der Welt gemacht. Die „Jagalchi Ajumma“ sind ein Symbol für den schnellen Wiederaufbau des Landes. Sie opfern sich für die Arbeit auf und verbringen einen Großteil ihrer Zeit auf dem Markt. Jagalchi ist ein Ort des Lebens, des Miteinanders und der Solidarität, er ist ein Teil der Identität Busans geworden. Doch die Erfolgsgeschichte hat ihren Preis: Die Arbeit auf dem Markt ist so hart, dass immer weniger junge Frauen bereit sind, die Nachfolge der „Jagalchi Ajumma“ anzutreten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 05.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 05.11.2024 arte.tv 6. Indonesien: Der Gewürzmarkt
Staffel 1, Folge 6 (25 Min.)Bild: TOURNEZ S'IL VOUS PLAIT PRODUBukittinggi gilt als Welthauptstadt der Gewürze. Der berühmte Pasar-Bawa-Markt in Indonesien bietet ein großes Gewürzangebot. An rund 100 farbenfrohen Ständen werden unter anderem Muskatnüsse, Kardamom, Zimt, Koriander, viele Pfeffersorten, Ingwer sowie rote und grüne Chilischoten angeboten. Täglich decken dort über 1.500 Menschen ihren Bedarf an Kochzutaten oder Heilmitteln, da einige Gewürze auch als Medizin eingesetzt werden. Ebenso gerne probieren Marktbesucher die verschiedenen sehr scharf gewürzten Streetfood-Gerichte. Der Gewürzmarkt verdankt seine Dynamik der Lage in einer Region, die ausgezeichnete Bedingungen für den Gewürzanbau bietet.
Bukittinggi liegt inmitten einer üppigen Landschaft mit fruchtbaren Tälern und von Urwald bedeckten Bergen, überragt vom imposanten und aktiven Marapi-Vulkan. Die Anlagerungen nährstoffreicher Asche infolge von Ausbrüchen verleihen dem Boden an seinen Hängen eine besonders gute Qualität. Auch das Klima begünstigt den Anbau von Gewürzen, die seit Jahrhunderten weltweit exportiert werden. Nach Ferdinand Magellans Weltumrundung Anfang des 16. Jahrhunderts wurde Westsumatra zu einer wichtigen Etappe auf der Gewürzroute, die bis nach Europa führte.
Auch heute ist der Gewürzhandel ein lukrativer Wirtschaftszweig, an dem von der Plantage bis zum Endverbraucher zahlreiche Akteure beteiligt sind. In den letzten Jahren wurde diese Wirtschaft durch die steigende Nachfrage und die Launen des Klimas erschüttert: Ein zu trockener oder zu feuchter Monsun kann den Preis einzelner Gewürze explodieren lassen; ein heftiger Ausbruch des Marapi kann die Chiliplantagen zerstören. Groß- und Einzelhändler müssen sich daher auf ständige Schwankungen einstellen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 06.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 06.11.2024 arte.tv 7. Indien: Der Blumenmarkt
Staffel 1, Folge 7 (26 Min.)Bild: TOURNEZ S'IL VOUS PLAIT PRODUSchon früh am Morgen kommt die etwa 40-jährige Tamil Selvi mit der Auto-Rikscha zur Arbeit auf dem Blumenmarkt Mattuthavani in Madurai. Sie stellt Blumenketten her, die für Opfergaben in Tempeln oder als Glücksbringer gekauft werden. Zuerst verhandelt sie mit den Großhändlern über den Preis, denn ihr Tagesverdienst hängt davon ab, wie viel sie für den Jasmin bezahlen muss. Beim Kauf der Blumen achtet sie darauf, dass die Knospen schön fest sind, damit sie möglichst lange frisch bleiben. Während die Lieferanten den Jasmin kiloweise auf den Boden kippen, baut Großhändler Thirumurugan seinen Stand auf.
Um den besten Umsatz zu machen, bietet er die Blumen sofort zum Verkauf an. Denn sobald im Laufe des Tages weitere Lieferungen eintreffen oder die Nachfrage nachlässt, kann auch der Preis für seine Blumen sinken. Die Großhändler agieren wie an der Börse. Rajeshwari, die mit dem Anbau von Jasmin ihr Geld verdient, ist mit ihren Pflückerinnen schon im Morgengrauen auf den Feldern unweit der Stadt. Je früher sie die Ernte auf den Markt bringen, desto bessere Preise lassen sich erzielen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich die wertvollen Knospen bei steigenden Temperaturen im Laufe des Tages öffnen.
Die Preise schwanken ständig und auch die Bauern wissen nie, wie viel sie verdienen werden. Muthaya ist mit Tamil Selvi verheiratet, einer Jasmin-Kettenknüpferin. Von seinem Vater angelernt, stellt er in dem bescheidenen Häuschen des Paares Girlanden für Zeremonien her. Nach alter Tradition verbindet er die einzelnen Knospen mit einem Pflanzenfaden zu beeindruckenden Ketten. Jedes Mal, wenn seine Girlanden eine traditionelle Hochzeit schmücken, bürgt er mit seinem Namen dafür. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 12.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 07.11.2024 arte.tv 8. Guatemala: Der Maya-Markt
Staffel 1, Folge 8 (26 Min.)Bild: TOURNEZ S'IL VOUS PLAIT PRODUEin typisches Produkt, das auf dem Markt von Chichicastenango angeboten wird, ist der Huipil, eine gewebte und bestickte Bluse, die seit jeher von den Maya-Frauen getragen wird. In der Familie Xtuc Dominguez wird die Kunst des Webens von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Seit mehreren Generationen stellen die Frauen Huipils auf traditionellen Webstühlen her und verkaufen sie auf dem Markt. Die Blusen sind relativ preiswert, obwohl in manchen Modellen wochenlange Arbeit steckt. Alle verwendeten Farben und Motive haben in der Welt der Maya eine Bedeutung.
Jose Jorge nimmt in Chichicastenango eine besondere Rolle ein. Im Gegensatz zu den Behörden, die zentralstaatliche Vorgaben umsetzen, hat er als Vertreter der indigenen Autorität freie Hand, wenn es um Alltagsfragen und die Organisation des Marktes geht. In Chichicastenango werden nicht nur Textilien gehandelt. Die Stadt im Hochland ist ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und religiöser Einflüsse, an vielen Marktständen findet man neben katholischen Figuren auch traditionelle Maya-Symbole. Beide Kulturen vereint der Volksheilige Maximón, auch San Simón genannt, der in der Region sehr verehrt wird.
Madeline stellt in ihrer Werkstatt Maximón-Statuen her, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Mitten auf dem Markt, kaum zu übersehen, liegt das Herz von Chichicastenango: das Restaurant Comedor Faby. Hier treffen sich die Händlerinnen und Händler zum Mittagessen, tauschen sich über das Marktgeschehen aus und essen traditionelle Gerichte. Die Köchin verwöhnt sie mit lokalen Speisen und gibt Einblicke in die Maya-Kultur und das bunte Treiben an diesem Ort. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 13.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 07.11.2024 arte.tv 9. Mauretanien: Der Dromedar-Markt
Staffel 1, Folge 9 (26 Min.)Bild: TOURNEZ S'IL VOUS PLAIT PRODUCTIONAm Stadtrand von Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, findet jeden Tag einer der größten Dromedar-Märkte der Welt statt. Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer werden Hunderte von Tieren zum Verkauf angeboten. Cherif arbeitet schon seit über 20 Jahren hier. Seine Familie und er lebten früher als Nomaden in der Wüste, doch nach Jahren der Trockenheit wurden sie in Nouakchott sesshaft. Den ganzen Tag verhandelt Cherif mit Käufern aus allen Ecken des Landes. Die Geschäfte werden mündlich abgeschlossen und mit Handschlag besiegelt. Cherifs ganzes Leben dreht sich um die Dromedare. Er fährt regelmäßig in die Wüste, um neue Tiere zu kaufen. Lagdhaf ist einer der Ältesten auf dem Markt und eine allseits respektierte Person.
Die Händler bilden eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeden Mittag trinken sie zusammen Tee, essen Dromedarfleisch und reden über das Geschäft. Sie alle haben miterlebt, wie sich der Stellenwert des Dromedars im mauretanischen Alltag gewandelt hat. Die Köchinnen, die auf dem Markt Händler und Käufer beköstigen, schmoren Dromedarfleisch in der Tajine oder servieren es zum Couscous. Isselmou veranstaltet Dromedar-Rennen und sucht auf dem Markt nach geeigneten Tieren. Der Sport ist in Mauretanien sehr beliebt, denn Dromedare haben eine charakteristische Art zu rennen und können Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern erreichen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 18.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 07.11.2024 arte.tv 10. Mexiko: Hexenmarkt
Staffel 1, Folge 10 (26 Min.)Bild: TOURNEZ S'IL VOUS PLAIT PRODUDer Mercado de Sonora in Mexiko-Stadt ist landesweit bekannt. In Gang 11 bieten selbsternannte Hexer oder Schamanen beiderlei Geschlechts Talismane, Lotionen, Kerzen und eine Vielzahl esoterischer Produkte aus allen möglichen Traditionen an. Doch neben skurrilen Objekten oder Heilmitteln interessieren sich die zahlreichen Besucher vor allem für spirituelle Dienste: Liebesrituale, Kartenlesen – und die „Limpias“ genannten spirituellen Reinigungen. Karina, die sich selbst als „weiße Hexe“ bezeichnet, ist eine der bekanntesten Figuren des Marktes.
Die Menschen kommen zu ihr, um sich von negativen Energien oder bösen Geistern befreien und reinigen zu lassen. Ihre Schwester Santa ist als „schwarze Hexe“ Karinas Gegenstück: Sie verkauft ihren Kunden Schadenzauber. Eine schwarze Hexe hat viele Dämonen zur Auswahl, die sie beschwören kann, doch seit einigen Jahren ist Santa Muerte, das weibliche Pendant zum Sensenmann, besonders beliebt. Als Figur des „heiligen Todes“ unterstützt sie nicht nur böse, sondern auch gute Absichten. Die Mexikaner haben ein besonderes Verhältnis zum Tod und zum Jenseits, das sich besonders beim Totenfest zeigt.
Der Cartonería-Handwerker Leonardo beispielsweise fertigt dann zahlreiche Skelette aus Pappmaché an, die bei seinen Kunden sehr beliebt sind. Alejandra geht zu Beginn der Feierlichkeiten auf den Hexenmarkt und kauft dort Cempasúchil-Blumen, eine Tagetesart, die für ihren besonderen Duft geschätzt wird. Sie wird die Blumen auf den Hausaltar legen, um mit ihrer verstorbenen Großmutter in Kontakt zu treten. Am nächsten Tag wird sie zum Friedhof gehen und ihr einen Strauß auf das Grab legen, als Ausdruck ihrer ewigen Liebe. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 19.12.2024 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 07.11.2024 arte.tv
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