Folge 159

  • Christiane Vulpius – Goethes Haus- und Bettschatz

    Folge 159
    Nie hätte jemand von ihr Kenntnis genommen, hätte Goethe sie nicht zu seiner Geliebten und Ehefrau erwählt – Christiane Vulpius. Sie ist dreiundzwanzig, er achtunddreißig, als beide im Juli 1788 im Weimarer Park an der Ilm aufeinandertreffen. Der Dichterfürst ist soeben aus Italien zurückgekehrt. Der Aufenthalt in südlichen Gefilden hat ihn von vielen ungeliebten Weimarer Amtsbürden befreit. Vor allem aber hat Goethe in Italien eine Art sexueller Befreiung erlebt, die ihn der früheren platonischen Freundin Charlotte von Stein entfremdet und empfänglich macht für irdisch-sinnliche Abenteuer.
    Der 38-jährige Dichterfürst ist vom Charme der 16 Jahre jüngeren Putzmacherin fasziniert. Nur kurz nach dieser ersten Begegnung werden Christiane und Goethe ein Paar. Fast konspirativ halten sie ihre Beziehung für ein Dreivierteljahr geheim. Als die Mitwelt von der Verbindung erfährt, bricht ein Sturm der Entrüstung in der Weimarer Hofgesellschaft los. Goethes frühere Geliebte Charlotte von Stein und die höhere Gesellschaft intrigieren gegen die junge Frau nach allen Regeln der Kunst. Für den Dichter ändert das nichts, er nimmt Christiane in sein Haus
    auf.
    Nur wenig später wird der erste gemeinsame Sohn geboren. Achtzehn Jahre lang leben Christiane und Goethe in „wilder Liebe“ zusammen, danach noch einmal zehn Jahre als Ehepaar. Die Existenz der Frau aus einfachen Verhältnissen in Goethes Leben hat auch später noch Intellektuelle zu herablassendsten Äußerungen verleitet. Thomas Mann nannte sie „gründlich ungebildet“, für Romain Rolland war sie eine „geistige Null“. Ihre Mitwelt reagierte noch niederträchtiger, sprach von Mätresse und Hure, von seiner dicken Hälfte. Bettina von Arnim nannte sie gar eine „toll gewordene Blutwurst“.
    Wer war diese Frau, der der deutsche Dichterfürst in einem der frühen Briefe schrieb: „Ach, mein Liebchen! Es ist nichts besser als beisammen zu sein. Wir wollen es uns immer sagen, wenn wir uns wiederhaben.“ War sie seine Muse, sein guter „Haus- und Küchenschatz“ oder einfach nur das „herrlich unverdorbene Gottesgeschöpf“, als das Goethes Mutter Christiane einmal pries? Der Film fragt, aus welchen Verhältnissen die junge Frau kam und wie sie ihr Leben gelebt hat an der Seite dieses begnadeten Genies – Christiane Vulpius, nach der Heirat 1806 plötzlich die „Geheimrätin von Goethe“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.06.2015 MDR

Cast & Crew

Sendetermine

Do. 05.03.2020
23:35–00:05
23:35–
So. 08.11.2015
10:55–11:25
10:55–
Do. 04.06.2015
23:05–23:35
23:05–
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