Leben am Ufer Folge 5: Die Lofoten: Im Sog der Fjorde
Folge 5
5. Die Lofoten: Im Sog der Fjorde
Folge 5 (45 Min.)
Die Inselgruppe der Lofoten liegt vor der zerklüfteten Küste im Norden Norwegens und ist von atemberaubender Schönheit. Die Bewohner der vielen Fischerdörfchen an den felsigen Küsten des Archipels leben in der Hauptsache vom Kabeljaufang. Denn die Dorsche aus der nahen Barentsee kommen zum Laichen hierher. Die Fanggründe sind besonders ertragreich wegen ihrer geringen Tiefe und des Zusammentreffens polaren Gewässers mit dem warmen Golfstrom. Wissenschaftler an Bord des „Geosars“, eines der größten ozeanografischen Forschungsschiffe der Welt, kreuzen vor den Lofoten. Sie untersuchen die zum Großteil noch unerforschten Meeresböden, erfassen die heimischen Arten und bewerten die Belastung, der sie ausgesetzt sind. Wie überall droht auch hier die Überfischung. Verantwortlich dafür sind industrieller Fischfang,
Fischwilderei und die vielen Fischzuchtanlagen, die die Gewässer verschmutzen. Zusätzlich verbreiten jährlich 500.000 Lachse Krankheiten und verändern möglicherweise das Erbgut der wildlebenden Bestände. Noch zählt das Wasser der Region zum saubersten überhaupt. Doch die Offshore-Förderung von Erdöl und Erdgas – Norwegens wichtigste ökonomische Ressourcen – stellt eine Bedrohung für die Umwelt dar. Und die Erdöllobby möchte das Moratorium, das derzeit ökologisch gefährdete Gebiete schützt, gern vorzeitig beenden. Schon schippern die Supertanker aus dem benachbarten Russland an der norwegischen Küste entlang. Vor dem Hintergrund weltweit steigender Ölpreise wird diese Region weiter an Bedeutung gewinnen. Aber eine einzige Ölpest würde ausreichen, um das gesamte Ökosystem der Lofoten zu zerstören. (Text: arte)