Leben am Ufer Folge 4: Mont-Saint-Michel: Die bewegte Bucht
Folge 4
4. Mont-Saint-Michel: Die bewegte Bucht
Folge 4 (45 Min.)
Blickt man von der Höhe des Klosterberges auf die Bucht des Mont-Saint-Michel, gleicht die endlose flache Landschaft einem zeitlosen Reich der Leere. Diese Bucht hat mit 15 Metern Tidenhub den stärksten Gezeitenwechsel Europas. Das Meer zieht sich hier 18 Kilometer weit zurück und treibt sechs Stunden später mit einer Geschwindigkeit von 62 Metern pro Minute wieder gen Küste. Nur der 1879 fertiggestellte Damm, der den Mont-Saint-Michel mit dem Festland verbindet, unterbricht die natürliche Meeresströmung und führt gleichzeitig zur Verlandung der Bucht. Die Region ist ein Biotop, dessen Reichtum und Komplexität die Wissenschaftler gerade erst zu ermessen beginnen. Und sie ist ein Ort vielfältiger Aktivitäten. Hier
leben Fischer, Austern- und Muschelzüchter, Schäfer, Landwirte und Touristikunternehmer. All deren Interessen müssen berücksichtigt werden in dem geplanten Projekt eines gigantischen Umbaus der Natur: Von der Wiederherstellung der Wattlandschaft verspricht man sich einen ebenso ästhetischen wie ökologischen Gewinn. Eine weiter landeinwärts am Fluss Couesnon gelegene Rückhalteschleuse wurde bereits in Betrieb genommen, bald soll auch der soll der für die zunehmende Verlandung verantwortliche Damm auf Stelzen gesetzt werden. Reisebusse und Autos sollen demnächst im Festlandort La Casern abgestellt werden: Touristengruppen und Besucher des Mont-Saint-Michel sollen dann den Rest des Weges mit einer Bahn zurücklegen. (Text: arte)