Staffel 5, Folge 1–5

Staffel 5 von „Landleben 4.0“ startete am 01.05.2020 im SWR.
  • Staffel 5, Folge 1
    Inklusion wurde vor rund fünf Jahren für Städte zu einem großen Thema. In Nattheim auf der Ostalb gehört es seit Jahrzehnten zum Alltag. Die Bewohner*innen nehmen das Thema Inklusion mit Humor. An Behindertenparkplätzen prangt ein Schild mit der Aufschrift: „Wenn du meine Behinderung nimmst, darfst du auch meinen Parkplatz haben“. Mitten im Ort leben Menschen mit Behinderung selbstständig zusammen in einem Haus als Wohngemeinschaft. Vielfalt ist hier keine Worthülse, sondern ein gelebtes Miteinander. Dass eine lebendige Ortsmitte wichtig für eine funktionierende Gemeinschaft ist, haben die Nattheimer*innen nicht nur verstanden, sondern sie tun auch etwas dafür.
    Die Chefin der örtlichen Privatbrauerei hat auf ihrem Grundstück einen Park gestaltet, den alle nutzen können. Dazu gehören Kneippbecken, eine Liegewiese, diverse Sitzgruppen und natürlich auch ein Hopfengarten. Auch der Pfarrer ist ein nahbarer Mensch. Er hält seine Gottesdienste mit einer sprechenden Handpuppe. Im Mai segnet er immer die Motorradausfahrt, bei der auch Menschen mit Behinderungen mitfahren. In Nattheim auf dem Härtsfeld sind zwar die Böden karg, doch die Heiterkeit der Menschen ist einfach ansteckend. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.05.2020SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 08.05.2020 angekündigt
  • Staffel 5, Folge 2
    Fünf der zehn jüngsten Dörfer Baden- Württembergs liegen in Oberschwaben. Eines davon ist Betzenweiler, nahe beim Weltkulturerbe Federsee. Mit 770 Einwohnerinnen und Einwohnern ist die Kommune sehr überschaubar. Nach Betzenweiler kommen viele junge Leute nach Ausbildung oder Studium zurück und finden nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch Bau- und Kindergartenplätze. Die Gemeinde nimmt über zwei Millionen Euro jährlich an Gewerbesteuern ein. Was gelingt hier besser als in anderen Orten? Es hat vermutlich mit einem Heimat- und Verbundenheitsgefühl zu tun.
    Das drückt sich jährlich immer im Sommer auch mit einer sogenannten Börsenparty aus. Da strömen in das kleine Dorf fünf Mal so viel Menschen, wie es Einwohner hat. Vom Bodensee bis Reutlingen. Jeder, der kann, hilft mit, diese immense Logistik zu bewältigen: vom Parkplatz einweisen bis Getränke ausschenken und Gläser spülen. Börsenparty heißt das Ganze deshalb, weil die Preise steigen und fallen, daraus wird eine Art Sport, so günstig wie möglich an Trink- wie Essbares zu kommen.
    Auffällig sind in Betzenweiler noch ganz andere Dinge. Es gibt fünf Chöre auf eben nur 770 Einwohnerinnen und Einwohnern. Der Bürgermeister kümmert sich um die Breitbandversorgung, dem Dauerthema im ländlichen, meist unterversorgten Raum und rüstet seit langem auf für das 5G- Zeitalter. Daneben pflegen sie Traditionen wie den Verein der Bürgersöhne, in den alle Jungs hineingeboren werden und Mitglied sind, bis sie heiraten. Sogar die Kirche hat im katholischen Oberschwaben noch Zulauf. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.05.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 5, Folge 3
    Bad Bellingen hat sich um das vom Land geförderte Projekt „natürlicher Dorfurlaub“, kurz „NaDu“, beworben, denn diese Gemeinde musste etwas verändern, um zu überleben. Dabei hat alles mal vielversprechend angefangen. 1955 wurde in Bellingen nach Öl gebohrt. Sie fanden Thermalwasser. 1969 bekam der Ort den Titel „Bad“ verliehen. Man investierte, baute Pensionen und die Gäste kamen, vor allem gerne ins Thermalbad. Doch kaum auf dem Höhepunkt ging es schon wieder bergab. Mehrere Gesundheitsreformen setzten in der Folge auch dem jüngsten Heilbad Deutschlands zu.
    Die Übernachtungen fielen binnen weniger Jahre von einer halben Million auf circa 200.000. Jetzt mussten sie den Abwärtstrend stoppen. Denn Kur ist „out“. Dorfurlaub ist dafür „in“. Touristische Marktforschung belegt: Landleben und Natur sind voll im Trend. Urlauber wollen ihr Leben entschleunigen und einfach entspannen. Und das kann man gut in Bad Bellingen mit seinen Ortsteilen Bamlach, Hertingen und Rheinweiler. Schon optisch gibt das Markgräfler Landleben so einiges her.
    Reben, wohin man auch schaut. Doch viele dieser Weine sind bisher weder im Handel noch online erhältlich und können nur direkt bei den Winzern bezogen werden. Was Sven Vormann, eigentlich Musiker, auf die Geschäftsidee bringt: Er gründet das erste Markgräfler Wein-Shopping-Online-Portal, das die Weine deutschlandweit bestellbar macht. Fortschritt durch Digitalisierung, selbst bei ganz traditionellen Produkten. Wer Rosen liebt und alles Englische, muss nach Hertingen ins Landhaus Ettenbühl.
    Als Stefanie Körner noch ein kleines Mädchen war, brachte ihre Mutter aus England das Virus mit, von dem sich die Familie seither nicht wieder erholt hat. Und so verwandelt sich der einstige Aussiedlerhof nach und nach in eine sieben Hektar große Parklandschaft in bester englischer Tradition. Die private Leidenschaft ist mittlerweile ausgewachsen zum Unternehmen Ettenbühl mit Restaurant, Gärtnerei und Shop. Das Landhaus beschäftigt 25 Festangestellte und 70 Aushilfen. Worauf der Betrieb, wie viele anderen, wartet, ist eine moderne Breitbandversorgung.
    Die Gemeinde mit ihren Ortsteilen hat noch mehr von dem, was andere nicht haben. Golf ist hier eine ganz große Sache. Vier Plätze gibt es in unmittelbarer Nähe, zwei direkt in Bamlach, zwei weitere fünf Kilometer Luftlinie drüben im Elsass. Alle vier gehören hier zum Thermen-Golf-Ressort. Eine Riesen-Anlage in schönster Natur. Dazu plant der Betreiber Heinz Wolters noch ein Golf-Hotel. Vielleicht doch eine Nummer zu groß? Und wie passt das in das Konzept „Natürlicher Dorfurlaub“? Darüber herrscht Streit im Ort.
    Bad Bellingen will als Ferienziel locken. Dabei braucht die Therme – inzwischen in die Jahre gekommen – mehr als nur einen Anstrich. Was neu ist? Die Akteure ziehen alle an einem Strang. Na ja, fast alle. Sie wollen gemeinsam was erreichen. Wollen attraktiv sein für Land-Urlauber und Einwohner. Aus allen Ortsteilen kommen Eigeninitiativen, Ideen und Macher, die sich gegenseitig befruchten. Das Projekt „Natürlicher Dorfurlaub“ ist dabei ein Versprechen an die Gäste. Und eine Chance für die Bewohner, dass ihr Dorf bleibt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.05.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 5, Folge 4
    Dies ist die Geschichte einer kleinen Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis, deren Name ganz märchenhaft klingt. Gleichzeitig wirkt aber alles so, als wäre die Zeit hier schon länger stehen geblieben. Die vier Dörfer der Verbandsgemeinde wurden durch die Gemeindereform in den 1970er Jahren zwangsverheiratet. Unter diesen Voraussetzungen war ein harmonisches Miteinander nicht unbedingt zu erwarten. Um sich aber nicht selbst von der Zukunft abzuhängen, haben sich die Rosenbergerinnen und Rosenberger gegenseitig wachgeküsst. Sie schauen jetzt gemeinsam nach vorn. Der neue Schwung ist ansteckend und verbindet die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner. Der Anfang ist gemacht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.09.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 5, Folge 5
    Im Landkreis Tuttlingen sind 42 Prozent der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte über 60 Jahre alt … Gerade hier im Weltzentrum der Medizintechnik könnte also bald der ärztliche Notstand drohen? Nicht, wenn es nach fünf engagierten jungen Medizinerinnen und Medizinern aus dem Donautal geht – die „DonauDocs“ kümmern sich seit 2013 aktiv um Nachwuchs. Genug gejammert über den Ärztemangel auf dem Land – die „DonauDocs“ lassen sich etwas einfallen, um junge Medizinerinnen und Mediziner in die Region zu locken. Mühlheim an der Donau sucht Dr. Kroczek einen Nachfolger.
    Sein Kollege im Ort, Dr. Lux, ist einer der Gründer der „“DonauDocs“. „Neigschmäckt“ hat er – und ist geblieben, aus Überzeugung. Die ganze Familie wollte nicht mehr weg, denn Mühlheim hat erstaunlich viel zu bieten – obwohl gerade mal 3.500 Einwohnerinnen und Einwohner dort leben – vieles, was hier auf dem Land überrascht. Wer hätte gedacht, dass das Schloss eine Wohlfühl-Oase mit Pilates, Yoga, Naturkosmetik und ayurvedischen Anwendungen in sich birgt? Oder dass das „Mühlheimer Nüßle“ eine besondere Kaffee-Sorte ist, die hier geröstet wird? Oder, dass unten im Tal der Weltmarktführer für patientenspezifische Schädel- Implantate produziert? Schon seit fünf Generationen leitet die Familie Leibinger dieses Medizintechnik-Unternehmen.
    Mühlheim an der Donau hat vor allem eines: Hier funktioniert Gemeinschaft – generationenübergreifend. Egal, ob in der Oberstadt, der Vorstadt, der Altstadt oder in Stetten, dem eingemeindeten Dorf. Wer nicht weiß, was sich hinter „Hollaus“ verbirgt, sollte diesen Film von Autorin Anja Unger unbedingt anschauen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.09.2020SWR Fernsehen

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