Länder – Menschen – Abenteuer Goldrausch im Himalaja
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Goldrausch im Himalaja
Eine Bergbauernfamilie der Region Dolpo im Norden Nepals bricht im Mai in entlegene Höhen auf, um einen kostbaren Pilz zu suchen , den Yarsagumbu. Schon zwei der winzigen Pilze bringen so viel ein wie ein Tag Arbeit im Straßenbau. Ein Filmteam hat die Familie begleitet. In bis zu 5.000 Metern Höhe wächst eines der wertvollsten Heilmittel der traditionellen tibetischen und chinesischen Medizin: der Yarsagumbu. Ein Wundermittel, das schon von den Ming-Kaisern geschätzt wurde, und das heute am Umschlagplatz Hongkong für 40.000 Euro pro Kilo gehandelt wird. Wörtlich übersetzt bedeutet Yarsagumbu „Sommergras-Winterwurm“. Der etwa zwölf Zentimeter lange, dünn-knorrige Raupenpilz ist eine faszinierende Verbindung von Pflanze und Tier. Sie kommt zustande, wenn die in der kalten Jahreszeit eingegrabene Yarsagumbu-Raupe von einem Parasitenpilz, dem Cordyceps, befallen wird. Dieser wächst in ihr heran und ernährt sich möglichst lange von ihr, ohne ihre lebenswichtigen Organe zu beschädigen. Erst im Frühjahr sprengt er den
Raupenkörper und wächst aus dem Kopf heraus an die Erdoberfläche. Pro Jahr werden im Himalaja bis zu 200 Tonnen des Raupenpilzes gesammelt. Er soll die Abwehrkräfte stärken und als Aphrodisiakum wirken. Inzwischen ist der Hype um das „Himalaja-Viagra“ auch in Amerika und Europa angekommen. Filmautor Eric Valli begleitet eine Familie der Region Dolpo im Norden Nepals, als sie im Mai aufbricht, um den kostbaren Pilz in entlegenen Höhen zu suchen. Wie viele verlässt sich der Bergbauer Suga Lal vor allem auf seine Kinder, denn mit ihren scharfen Augen entdecken sie den unscheinbaren Pilz viel leichter als die Erwachsenen. Vor allem der achtjährige Sohn Raj erweist sich als talentiert und erfolgreich. Obwohl der Vater die erste Ausbeute in einem der Bergcamps beim Würfelspiel gleich wieder verliert, erntet die Familie am Ende doch eine ansehnliche Menge, die sie einem Zwischenhändler übergibt. Dieser reist nach Hongkong, wo Großhändler sitzen, die die Ernte der Bergbauern quasi zu Goldpreisen weiterverkaufen. (Text: BR Fernsehen)