Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (52 Min.)
    In Sanxingdui bei Chengdu in der Provinz Sichuan tauchte 1986 eine verschwunden geglaubte Zivilisation wieder auf: In Opfergruben wurden Tausende Stücke aus Gold, Jade und Bronze gefunden, die sorgfältig zerbrochen, teilweise verbrannt und dann vergraben worden waren. Besonders auffallend waren vor allem riesige, alien-gleiche Masken mit hervorspringenden Augen. Die Entdeckung der Ritualgräber zählt zu den bedeutendsten archäologischen Funden des 20. Jahrhunderts, von den Chinesen gerne als „9. Weltwunder“ gefeiert. Vieles an dem Fund ist bis heute rätselhaft geblieben.
    In jedem Fall erschütterte er den Glauben, die Wiege der chinesischen Zivilisation sei allein an den Ufern des Gelben Flusses zu finden. Dort waren die ersten Zeugnisse der chinesischen Schrift gefunden worden. Die Kalligraphie ist nicht nur Unterrichtsfach an chinesischen Schulen geblieben, sondern gilt weiterhin als wichtige Kunstform. Vom Gelben Fluss aus führt die Reise zur spektakulären Terrakotta-Armee. Ein Zufallsfund brachte 1974 die Sensation ans Tageslicht: über 6.000 lebensgroße, realistische Figuren. Zigtausende Menschen hatten Jahrzehnte daran gearbeitet, die Vision des ersten chinesischen Kaisers Realität werden zu lassen: eine Armee, die ihn nicht nur auf dem Weg ins Paradies eskortieren, sondern den Tod selbst besiegen sollte.
    Von der Terrakotta-Armee geht es weiter zu den Mogao-Höhlen an der Seidenstraße. Hier wurden zwischen dem 4. und 14. Jahrhundert nach Christus Hunderte Höhlen in den Sandstein geschlagen, die mit überwältigenden Buddhastatuen und Wandmalereien ausgeschmückt sind. Wie in einem Brennglas werden hier Tausend Jahre der chinesischen Kunst und des chinesischen Lebens sichtbar. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.09.2014arte
  • Folge 2 (52 Min.)
    In den Gelben Bergen im Osten Chinas beginnt die Reise ins goldene Zeitalter der chinesischen Kunst. Standen zuvor Tempel und Gräber im Mittelpunkt des Interesses, setzte sich unter Kaiser Huizong ein von westlichen Vorstellungen völlig verschiedenes Bild des Menschen durch. Der Fokus lag nun mehr auf der Natur als bei Gott. Unter Huizong erblühten Landschaftsmalerei und Kalligraphie, die bis heute dominierenden Kunstformen Chinas. Besonders daran war, dass sie von Beginn an einen persönlichen Ausdruck ermöglichten.
    Der Kaiser musste allerdings einen hohen Preis für seine Kunstsinnigkeit zahlen. Den anstürmenden Mongolen wusste er nichts entgegenzusetzen. Nach der Mongolenherrschaft wurde die Verbotene Stadt in Peking zum Sinnbild der Ming-Dynastie, eine Manifestation der neuen Herrschaft und des Kaisers als Sohn des Himmels auf Erden. Unter den Ming wurde auch Jingdezhen zum Weltzentrum des Porzellans, sowohl künstlerisch als auch als Handelsmetropole, die das typische, blau-weiße chinesische Porzellan bis heute in alle Welt liefert.
    Und die Ming vollendeten nicht zuletzt aus diesen Handelserlösen, was einst der erste Kaiser begonnen hatte: den Bau der Großen Mauer, des größten von Menschenhand je geschaffenen Bauwerks und der Versuch, die ständigen Mongolenangriffe ein für alle Mal zu beenden. Die Dokumentation präsentiert die wichtigsten Landschaftsmalereien aus der Zeit des Kaisers Huizong, auch Meisterwerke, die er selbst gemalt hat. Sie wurden eigens für den Film unter großen Sicherheitsvorkehrungen aus Tresoren und Museen geholt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.09.2014arte
    Abreitstitel: "Die verborgenen Reiche (1200 v. Chr. bis 1600 n. Chr.)"
  • Folge 3 (52 Min.)
    Mit dem italienischen Jesuiten und Maler Giuseppe Castiglione begann ein Austausch mit der westlichen Welt, der die Kunst Chinas und auch das Land selbst für immer verändern sollte. Castiglione kam im 18. Jahrhundert als Missionar, wurde ein Vertrauter des Kaisers Qianlong und machte die westliche Malerei in China bekannt. In seinen eigenen Arbeiten verband er chinesische Tradition mit europäischen Elementen wie der Zentralperspektive oder der realistischen Behandlung von Licht und Schatten und eröffnete so der chinesischen Kunst neue Ausdrucksformen. Das 19. Jahrhundert war geprägt von politischen Rückschlägen, zwei verlorenen Opiumkriegen gegen Großbritannien und massiven sozialen Spannungen, auf die auch die Kunst reagierte: ein an Delacroix orientiertes Gemälde von Xu Beihong, der im frühen 20. Jahrhundert in Paris Kunst studierte, zeigt einen der zahlreichen gescheiterten Aufstände.
    Es wird heute von seinem Sohn Xu Qingping aufbewahrt, der das Gemälde der Kamera präsentiert. Mit dem Sieg Mao Zedongs begann der Sozialistische Realismus in der chinesischen Kunst. Fortan musste sie der Politik dienen – auf den Bildern wurden auch Berge und Flüsse so rot wie Maos Bibel. Aber es begann auch eine Zeit, in der viele ältere Gemälde und Schriften zerstört wurden, die kulturelle Vergangenheit zählte nichts mehr.
    Gegen Ende der 1970er Jahre begann eine Rückbesinnung auf dieses Erbe, unterstützt auch durch sensationelle Funde wie den der Terrakotta-Armee. In den 80er Jahren dann entstand in Peking in den verlassenen Fabrikräumen der sogenannten „798 Art Zone“ ein neues Herz der Avantgarde-Kunst Chinas. Einer ihrer Stars: Xu Bing und seine monumentale Installation „Book from the Sky“ (1987–1991), mit der er weltberühmt wurde. Auch die Werke des im Westen erfolgreichen Ai Weiwei werden gezeigt sowie die von jüngeren Künstlern, die sich aufmachen, mit ihren Werken den Weltmarkt zu erobern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.09.2014arte
    Arbeitstitel: "Ost trifft West (1.600 n. Chr. bis 2012)"

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