Kulturpalast

Nach achtjähriger Pause kehrt Regisseur Leander Haußmann ans Theater zurück und inszeniert an der Volksbühne in Berlin „Rosmersholm“ von Henrik Ibsen. „Filme werden fürs Publikum gemacht, Theater dagegen fürs Feuilleton“, hatte Haußmann einst geschimpft. Wie soll man seine Rückkehr zur Bühne nun deuten? Als Kampfansage an eine alte Hassliebe oder eher als Schwächeanfall? Die neue CD von Ulrich Tukur heißt „Musik für schwache Stunden“. Was ihn selbst so richtig schwach macht, verrät der Schauspieler und Musiker in einem intimen Gespräch über die Liebe. Zu Gast auf Pegah Ferydonis Sofa ist Schauspieler und DJ Lars Eidinger. Gerade von den Salzburger Festspielen kommend, reicht die Zeit für ein handfestes Trinkspiel mit Pegah und ehrlichen Selbstreflektionen über sein gesundes Ego. Außerdem im „zdf.kulturpalast“: die Elektro-Größen von „Mouse on Mars“ und Pegahs Mitbewohner Paul, der so viel Ego bei Schauspielern einfach nicht verkraftet. (Text: ZDFkultur)

Peter Lohmeyer gehört zu Deutschlands bekanntesten Film- und Fernsehgesichtern, mit „Das Wunder von Bern“ hat er ein Millionenpublikum erreicht. Wie viele Schauspieler hat er seine Wurzeln auf der Theaterbühne, auf die er in Leander Hausmanns Inszenierung von Henrik Ibsens „Rosmersholm“ in Berlin zurückkehrt. In „zdf.kulturpalast“ sitzt Peter Lohmeyer bei Pegah Ferydoni auf dem Sofa und unterhält sich mit ihr über das Wechselspiel von Bühne und Leinwand. Clemens Schick, der den bösen Buben in dem James Bond-Film „Casino Royale“ gespielt hat, hat jetzt einen Kunst-Porno mit dem Titel „Hotel Desire“ abgedreht und ist auch im Theater zu sehen: in dem Einpersonenstück „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ von Bernard-Marie Koltès.
Die Elektropunk-Band „Chicks on Speed“ mit Melissa Logan, Alex Murray-Leslie, Anat Ben-David und Kathi Glass provoziert und kritisiert den Kommerz und hat Erfolg mit fast allem, was sie anfängt: Ihre Parodie auf „Kaltes Klares Wasser“ landete in den Charts. Karl Lagerfeld machte für sie ein Plattencover, in Prada-Läden läuft ihre Musik.
Die Mitglieder von „Chicks on Speed“ beschränken ihre Aktivitäten aber nicht nur auf Musik. Derzeit ist in Berlin eine Ausstellung von ihnen zu sehen. Die japanische Theatertruppe „Cheltfitsch“ entwirft auf der Bühne ein Psychogramm der jungen Generation Japans, die als apathisch und ohne Hoffnung gilt. Grund ist die katastrophale Jobsituation. „Cheltfitsch“ ist auf der Ruhrtriennale 2011 sowie im Berliner HAU im Oktober zu sehen. Im Streifzug begegnet Pegah Ferydoni unter anderen der Performance-Künstlerin Marina Abramovic und dem Regisseur Lars von Trier. (Text: ZDFkultur)

Casper wurde zum Sprachrohr einer missverstandenen Generation ernannt, aber genau das hält der Rapper für ein Missverständnis. „zdf.kulturpalast“ hat ihn in der Diamond Lounge des White Trash getroffen und mit ihm über seine Generation, die Proteste von England bis Israel und sein Verhältnis zum Feuilleton gesprochen. Regisseur Volker Lösch kombiniert in Stuttgart Homers „Ilias“ mit Berichten von deutschen Soldaten in Afghanistan und fragt, was der permanente Kriegszustand mit denen, die unter Einsatz ihres Lebens an den Frontlinien stehen, macht, und was sie erwartet, wenn sie heimkehren und zurück in die so genannte Normalität finden müssen.
Götz Alsmann nimmt Platz auf Pegah Ferydonis Sofa und spricht mit ihr über sein neues Album „In Paris“, auf dem französische Chansons zu hören sind, die er eingedeutscht hat. Anfang Oktober geht Alsmann mit dem neuen Album auf Tournee. Jón Gnarr war Punk-Musiker und TV-Komiker, bis er die Kommunalwahl in Reykjavik souverän gewann und nun als Bürgermeister einen Etat von zwölf Millionen Euro verwaltet. (Text: ZDFkultur)

Der Trash- und Horrorregisseur Jörg Buttgereit ist zu Gast auf Pegah Ferydonis Sofa. Seine Filme wurden in den 80er und 90er Jahren bundesweit wegen Gewaltverherrlichung beschlagnahmt, heute gelten sie als Kunst. Selbst gutbürgerliche Stadttheater bieten ihm regelmäßig Inszenierungen an. In Dortmund hat er gerade zwei Stücke ( Green Frankenstein und Sexmonster ) auf die Bühne gebracht. Die Elektro-Pioniere von Kraftwerk sind seit ihrem Konzertauftritt bei der Biennale 2005 in Venedig auch eine Größe im Kunstbusiness. Im Lenbachhaus in München wird nun zum ersten Mal die von Kraftwerk programmierte Bild- und Tonwelt als Gesamtkunstwerk im Rahmen einer Ausstellung gewürdigt, in einer mehrkanaligen 3D-Videoinstallation.
In Düsseldorf bringt Falk Richter den neuen Roman von Michel Houellebecq Karte und Gebiet auf die Bühne. Eine Geschichte über die Bildende Kunst und ihre Marktmechanismen, über Tod und Euthanasie, Steve Jobs und die Arbeitswelt. Miranda July ist eine vielseitige Künstlerin. In ihrem Film The Future beschreibt sie auf subtile Weise die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Die deutsch-amerikanische Produktion feierte auf der Berlinale 2011 Premiere und kommt nun in die Kinos. (Text: ZDFkultur)

Pegahs Mitbewohner Paul ist der Wutbürger. Seine Tiraden sind jeweils am Ende jeder „zdf.kulturpalast“-Sendung zu sehen. Jetzt ist Paul zu Gast bei Pegah Ferydoni. Zusammen schauen sie sich ausgewählte Beiträge aus den ersten fünfzehn Sendungen an. Mummar al-Gaddafi, der gestürzte und getötete libysche Diktator, hat den Erzählband „Das Dorf, das Dorf, die Erde, die Erde und der Selbstmord des Astronauten“ geschrieben. Er ist zwar schon etwas älter, aus aktuellem Anlass lohnt sich jedoch ein genaueres Hinsehen. Der Schauspieler Lars Eidinger ist derzeit in dem Theaterstück „Maß für Maß“ und dem Film „Hell“ zu sehen.
Bei Pegah Ferydoni spricht er unter anderem über sein gesundes Ego. Der amerikanische Sänger, Musiker, DJ und Produzent Moby hat 2011 neben seinem Studioalbum „Destroyed“ einen Bildband veröffentlicht, der selbstgemachte Fotoaufnahmen des Künstlers aus den vergangenen Jahren zeigt. Luk Perceval hat für die RuhrTriennale in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck „Macbeth“ inszeniert. Die Titelrolle spielt Bruno Cathomas, ein Schauspieler, dem maßlose Figuren liegen. (Text: ZDFkultur)

Motörhead-Legende Lemmy Kilmister widmet sich neben dem Heavy Metal auch leidenschaftlich dem klassischen Rock ‚n‘ Roll. Gemeinsam mit Drummer Slim Jim Phantom und Gitarren-Virtuose Danny B. Harvey hat er unter dem Bandnamen HeadCat dieses Jahr ein neues Album eingespielt: „Walk The Walk … Talk The Talk“ mit Songs der 60er-Rock ‚n‘ Roll-Heroen. In seinem neuen Theaterstück „Angst und Abscheu in der BRD“, das derzeit in Oberhausen zu sehen ist, beschreibt Dirk Laucke die Demonstrationskultur der Deutschen. Ein Jahr lang hat er in verschiedenen Städten Deutschlands recherchiert und kommt zu dem Ergebnis: Sowohl im rechten wie im linken Lager eint Revisionismus und Ideologieabhängigkeit mehr als man glauben mag.
Dass Shakespeares Werke womöglich gar nicht von Shakespeare geschrieben wurden, haben schon viele vermutet. Nun aber folgt Hollywood-Regisseur Ronald Emmerich dieser These und hat darüber einen monumentalen Historienschinken gedreht: „Anonymus“ wurde im Studio Babelsberg gedreht und startet am 10. November im Kino. Zu Gast bei Pegah Ferydoni ist diesmal die Opernsängerin Simone Kermes, die gerne auch als „crazy queen of barock“ oder Punk-Sopranistin betitelt wird. Eine Operndiva ohne Allüren, die sich sogar auf ein Karaoke-Wettsingen à la „Singstar“ mit Pegah einlässt. (Text: ZDFkultur)

Seinen schauspielerischen Durchbruch feierte Martin Wuttke vor über fünfzehn Jahren am Berliner Ensemble mit der Titelrolle in Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, inszeniert von Heiner Müller. Danach war er einer der Protagonisten an der Volksbühne und in den Diskurs-Stücken von René Pollesch zu sehen. Mittlerweile gehört er dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an und reüssiert als Tatort-Kommissar in Leipzig. Am vergangenen Samstag ist Martin Wuttke mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Darsteller Schauspiel“ ausgezeichnet worden.
In René Polleschs „Schmeiß dein Ego weg“ pflügt er sich mit unglaublicher Energie und Slapstick durch den Text und bringt so dessen Komik zum Scheinen. Sie sind sechs Österreicher, nennen sich „Bauchklang“ und machen Techno, Dubstep und Drum & Bass nur mit der Kraft ihrer Stimmen, ihres Bauches und ihres Zwerchfells. Sie selbst definieren sich als „Vocal Groove Project“ und haben seit 2001 mehrere CDs veröffentlicht, zuletzt in diesem Jahr „Le Mans“. Der Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger hat für sein Buch „Nazi Chic und Nazi Trash“ ein verstörendes Film-Genre analysiert: die Nazi-Exploitation oder Sadiconazista-Filme der 70er Jahre, darunter „Ilsa – The She-Wolf of the SS“.
Jetzt hat die Performerin Anna Peschke die Motive dieses Films um eine grausame KZ-Lagerärztin auf die Bühne gebracht. Ihre Arbeit „Ilsas Garten“ ist eine Auseinandersetzung des Verhältnisses von Faschismus und Erotik. Zu Gast bei Pegah Ferydoni auf dem Sofa ist dieses Mal der Schauspieler Axel Prahl, der seine Gitarre mitbringt und eine Kostprobe seiner Musikkünste gibt. (Text: ZDFkultur)

Zu Gast auf Pegahs Sofa ist diesmal der Kaberettist Josef Hader, der sich mit Pegah auf ihren Streifzug durch die Welt der Performing Arts begibt und zu allem seine ganz eigene, trocken-humorige Meinung hat. In zdf.kulturpalast darf Hader minutenlang das machen, was er eh am besten kann: schauen! Die amerikanische Künstlerin Taryn Simon ist zur Zeit eine der gefragtesten Fotografinnen der Welt. In ihrer aktuellen Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zeigt sie Porträts von Menschen, deren Leben durch Schicksalsschläge komplett aus der Bahn geraten ist. Warum sie sich bevorzugt den düsteren Seiten des Lebens zuwendet, erzählt sie in zdf.kulturpalast.
Dass Techno kein stumpfes Gehämmer sein muss, beweist das Brandt Brauer Frick-Ensemble. Alle Klänge werden von echten Instrumenten erzeugt, ohne Hilfe von Rechnern oder Drumcomputern. Mittlerweile ist das ursprüngliche Trio zu einem zehnköpfigen Ensemble angewachsen und gilt als Geheimtipp. Das Hamburger Trio Studio Braun bringt am Deutschen Theater in Berlin ein neues Stück heraus: In „Fahr zur Hölle, Ingo Sachs“ erforschen die drei Komiker musikalisch und tiefenpsychologisch die potentiellen Konflikte in einer Filmproduktion und versuchen herauszufinden, wo das Gefühl der Rache entsteht. (Text: ZDFkultur)

Die Werke des Künstlers Tobias Rehberger bewegen sich zwischen Malerei, Bildhauerei, Design, Aktionskunst und Architektur. Bei seiner Installation „Bali Bali Bali“ im Theater Hebel am Ufer in Berlin simulierte eine Wettermaschine einen kleinen Ort in Irland. Dazu traten die Puppetmastaz auf. Aktuell sind Rehbergers Arbeiten in der Kunsthalle Mannheim und im ZKM in Karlsruhe zu sehen. Das Dokumentartheater-Kollektiv „Rimini-Protokoll“ beschäftigt sich in „Herrmann’s Battle“ mit Heinrich von Kleist und dem Thema Krieg. Zusammen mit sechs Laiendarstellern, darunter ein Ex-Bundeswehr-Oberst, eine Frau aus Srebrenica und der Musiker Rummelsnuff, beziehen sie Kleists Drama „Die Hermannsschlacht“ auf die Gegenwart.
Premiere war in der Kleist-Stadt Frankfurt/​Oder. Pegah Ferydoni besucht den Musiker und Tüftler Onyx Ashanti in seiner Kreuzberger Wohnung. Per Ganzkörpersteuerung schafft der US-Amerikaner elektronische Livesets und nennt seinen Musikstil Beatjazz. Zu Gast auf Pegah Ferydonis Sofa ist der Schauspieler Gert Voss, der in diesem Monat 70 Jahre alt wurde. Derzeit spielt er in Shakespeares „Maß für Maß“ an der Berliner Schaubühne. Seine Autobiographie „Ich bin kein Papagei. Eine Theaterreise“ wurde gerade veröffentlicht. (Text: ZDFkultur)