Kontraste – Die Reporter Folge 9: Wir sind die Macht! – Autonome in der Rigaer Straße
Folge 9
9. Wir sind die Macht! – Autonome in der Rigaer Straße
Folge 9
Anwohner sind in Angst, Polizisten machtlos. Im Berliner Innenstadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben Linksextremisten eine Art „No-Go-Area“ für Polizisten, Hausverwalter und Journalisten etabliert. Von der linken Szene als „Freiraum“ verklärt, hat sich rund um zwei teilbesetzte Häuser eine Parallelgesellschaft gebildet, eine Art autonomer Staat im Staat. Auch unliebsame Nachbarn werden drangsaliert und bedroht. Die Kontraste-Reporter treffen auf Menschen, die in der Nachbarschaft eine Baugemeinschaft gegründet haben und jetzt zum Ziel von Bedrohungen und Attacken werden. Viele von ihnen wählen eher links, einer war sogar selbst einst Hausbesetzer und erlebt nun, wie Autonome Metallkugeln in das Kinderzimmerfenster
schießen. Körperliche Gewalt erfuhr auch der Hausverwalter der Rigaer 94. Seit der Attacke verweigert obendrein die Polizei, ihn bei seiner Arbeit am Gebäude zu schützen. Die Polizei wiederum wird von der Politik ausgebremst: Ein „Entscheidungsvorbehalt“ ausschließlich für „linke Szeneobjekte“ schreibt den Beamten vor, im Vorfeld einer Verfolgung von Straftätern – selbst auf frischer Tat – erst den Dienstvorgesetzten in der Wache zu kontaktieren. Die autonomen Besetzer haben zum Teil gute Verbindungen in Berliner Senatsparteien wie die Grünen und die Linke. Und so ist bei der regierenden SPD die Sorge groß, rechtsstaatliches Einschreiten in den Krawallhäusern könnte politischen Krawall auslösen und damit das Ende der rot-rot-grünen Koalition in Berlin. (Text: rbb)