Kontraste – Die Reporter Folge 10: Mieten unterm Deckel – Berliner Wohnungspolitik zwischen Fluch und Segen
Folge 10
10. Mieten unterm Deckel – Berliner Wohnungspolitik zwischen Fluch und Segen
Folge 10
In keiner deutschen Großstadt sind die Mieten in den vergangenen Jahren so gestiegen wie in der Hauptstadt. Gegen diese Entwicklung hat der Berliner Senat zu einem drastischen Mittel gegriffen: dem Mietendeckel. Das bedeutet: Mieten für Wohnungen mit Baujahr vor 2014 dürfen nicht mehr steigen. Außerdem gilt seit kurzem: Bei mehr als 300 000 Mieterinnen und Mietern müssen die Mieten abgesenkt werden. Die Kontraste Reporter besuchen eine fünfköpfige Familie, die sich durch den Mietendeckel endlich den Traum von einer großen Wohnung erfüllen kann und dabei nicht mehr jeden Cent umdrehen muss. Was die einen freut, lässt vor allem Wohnungssuchende verzweifeln: In letzter Zeit ist das Angebot an Mietwohnungen drastisch zurückgegangen, wohl als Folge des Mietendeckels. In der Reportage werden
Menschen begleitet, die seit Monaten versuchen, eine Wohnung in Berlin zu finden. Der Mietendeckel sollte die Profitgier der großen Investoren eindämmen, doch er trifft auch diejenigen, die mit ihrer Eigentumswohnung die eigene Rente aufbessern wollten. So wie eine Kleinvermieterin aus Wannsee, die nun nicht mehr weiß, wie sie ihre Immobilienkredite bedienen soll. Und auch Wohnungsgenossenschaften klagen: Ihnen fehlt offenbar das Geld, um ihre Wohnungen zu sanieren. Zahlen sollen das nun vorerst die Mieter selbst – bis der Mietendeckel möglicherweise im kommenden Jahr vom Bundesverfassungsgericht gekippt wird. Bis zu dieser Entscheidung bleibt das Berliner Mietenexperiment eine Zitterpartie – für Mieter, Vermieter und den Berliner Senat, der den Deckel eingeführt hat. (Text: Tagesschau24)