bisher 9 Folgen
1. Strafe, Liebe, Hoffnung
Folge 1Ein tätowierter Mann im Interview.Bild: ZDF/Jürgen RumbuchnerWie leben Mörder, Sexualverbrecher, Bankräuber und Dealer hinter Gittern – in einer Welt, die der Bürger draußen kaum kennt? ZDFinfo blickt hinter die Gefängnismauern. Gefängnis, Zuchthaus, Knast, Strafvollzug: So unterschiedlich wie die Begriffe sind auch die Bilder, die die Bürger mit Justizvollzugsanstalten verbinden. Für die Stammtischler geht es denen hinter Gittern viel zu gut. Doch wie ist der Alltag wirklich? (Text: ZDFinfo)Deutsche TV-Premiere Sa. 04.02.2017 ZDFinfo 2. Herz, Schmerz, Sühne
Folge 2„Knast in Deutschland Herz, Schmerz, Sühne“ zeigt inhaftierte Männer und Frauen. Wie gehen diese Gefangenen mit ihrem Freiheitsverlust um? Tägliche Schlägereien und Zickenkrieg: Was ist Klischee, was Realität? In manchen Justizvollzugsanstalten wie die Gefängnisse im Beamten-Deutsch heißen – sind weibliche und männliche Gefangene untergebracht, nur wenige Meter Luftlinie voneinander entfernt. Liebeleien sind vorprogrammiert, trotz Gitter und Stacheldraht. Wie unterscheiden sich die Sehnsüchte und Sorgen der eingesperrten Männer und Frauen? Was, wenn gefährliche Kriminelle in einem Krankenhaus behandelt werden müssen? Wie gewährleistet der Staat dann den Schutz der Bürger? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Sa. 09.12.2017 ZDFinfo 3. Schuld, Reue, Heimweh
Folge 3Afrikanische Amerikanische Häftling Gefängniszelle EssenBild: DepositophotosRund 65 000 Gefangene leben derzeit in Deutschland hinter Gittern – Mörder und Räuber, Betrüger und Dealer. Ähnlich wie die Gesamtbevölkerung werden auch die Strafgefangenen immer älter. Eine Herausforderung für den Strafvollzug. „Knast in Deutschland – Schuld, Reue, Heimweh“ zeigt, welche Probleme sich für Häftlinge und Vollzugsbeamte ergeben. Ist der Strafvollzug für greise Kriminelle überhaupt noch sinnvoll? Wer zahlt, wenn sie pflegebedürftig werden? Was bedeutet es, auf den Tod in einer Gefängniszelle warten zu müssen? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.03.2018 ZDFinfo 4. Mehr als lebenslänglich
Folge 4 (45 Min.)Für diese beiden Straftäter hat das Gericht nach der Haft Sicherungsverwahrung angeordnet.Bild: ZDF und Patrick Penkert./Patrick PenkertIn der JVA Bruchsal in Baden-Württemberg sitzen mehr als 400 Männer unter höchster Sicherheitsstufe mit überwiegend langen Haftstrafen, darunter 60 „Lebenslängliche“. „Man wird miteinander alt“, so Marcus Bornhäuser, seit 22 Jahren als Justizvollzugsbeamter in Bruchsal tätig, „manche Personen begleitet man bis zum Tod.“ Die Autoren lernen Intensivtäter wie Manuel kennen, der offen zugibt: „Ich würde mich noch nicht entlassen.“ Die Justizvollzugsanstalt Bruchsal, 1848 als Männerzuchthaus erbaut, hat sich im strahlenförmigen Hauptgebäude rein äußerlich nicht viel verändert.
Doch hinter den alten Mauern des sogenannten „Stern von Bruchsal“ und schweren Holztüren findet heute modernster Regelvollzug statt. Von Beginn an bis zum heutigen Tag ist die Strafanstalt männlichen Insassen vorbehalten. Für Timo, der wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde, ist es trotzdem „ein richtiges Scheißleben“. Er hat erst drei Jahre seiner Strafe verbüßt, mindestens zwölf hat er noch vor sich: Frühestens nach 15 Jahren hinter Gittern kann ein „Lebenslänglicher“ in Deutschland einen Antrag auf vorzeitige Entlassung stellen.
In den neuen Gebäuden der Sozialtherapie sitzen in der JVA Bruchsal schwere Gewalt- und Sexualstraftäter ein, bei denen das Gericht zusätzlich die Sicherungsverwahrung angeordnet hat. Nach dem Vollzug der regulären Haftzeit ziehen diese in gesonderte Anstalten um. Die Unterbringung ist unbefristet, wird aber mindestens jedes Jahr geprüft.
In Bruchsal gibt es für diese Gefangenen die Möglichkeit zur Prüfung schon während der Strafhaft. Einer, der das Therapieangebot nutzt, ist Intensivtäter Manuel. Die meisten Straftäter – ob im Regelvollzug oder in der Sicherungsverwahrung – verlassen ihre Anstalt irgendwann als freie Menschen. Doch nicht wenige sitzen 25 Jahre oder länger. Die 45-minütige Begleitreportage zeigt den Knastalltag von vier ganz unterschiedlichen Gewaltstraftätern und geht der Frage nach: Kann man in Deutschland nach einer Verurteilung sein ganzes Leben lang in Haft sein? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.03.2024 ZDFinfo Deutsche Streaming-Premiere So. 17.03.2024 ZDFmediathek 5. Sucht und Drogen
Folge 5 (45 Min.)Ob Crystal Meth, Heroin oder synthetische Designerdrogen: Hinter Gittern gehört der Kampf gegen Drogenmissbrauch zum Tagesgeschäft. Jeder dritte Inhaftierte in Deutschland ist laut Schätzungen drogenabhängig.Bild: ZDFSüchtig im Knast: Das ist Alltag in den deutschen Gefängnissen. Drogenkonsum treibt viele in die Kriminalität – und ist auch hinter Gittern noch ein großes Problem. Ob Crystal Meth, Heroin oder synthetische Designerdrogen. Hinter Gittern gehört der Kampf gegen Drogenmissbrauch zum Tagesgeschäft. Jeder dritte Inhaftierte in Deutschland ist laut Schätzungen drogenabhängig. Der Schmuggel macht vor Gefängnistüren nicht halt. Rund 5000 Menschen in den deutschen Justizvollzugsanstalten sind unter 25 Jahre alt. Darunter ist auch Brian R.: Der 21-Jährige sitzt wegen Einbruchs in der JVA Zeithain in Sachsen ein.
Er ist abhängig von Crystal Meth und im Drogenrausch mit dem Auto in einen E-Bike-Laden gefahren, um die Fahrräder zu stehlen. Im Knast macht er jetzt eine Suchttherapie. Die JVA in Zeithain hat dafür eine eigene Station; bei ihrer Einrichtung im Jahr 2014 war es die erste bundesweit. Doch auch im Knast wird heftig gedealt, das geben selbst Gefängnisdirektoren offen zu. In niedersächsischen Gefängnissen zum Beispiel gab es 2023 insgesamt 829 Drogenfunde – mehr als in den Jahren zuvor. In der JVA Meppen in Niedersachsen ist dafür Spürhund Pepper im Einsatz: Der Belgische Schäferhund soll in den Zellen der JVA versteckte Drogen finden.
0,1 Gramm große Drogenfunde kann er erschnüffeln, aber auch Handys kann er riechen – körperliche Hochleistung für Pepper. Die Drogen gelangen auf vielfältigen Wegen in die Justizvollzugsanstalt – über Besucher, Lebensmittellieferungen oder Mauerüberwürfe. Drogenabhängigkeit, Entzug und illegaler Handel: ZDFinfo erhält seltene Einblicke in den Alltag deutscher Gefängnisse und den Kampf gegen Drogen hinter Gittern. Mörder, Betrüger und Kleinkriminelle: Rund 44.000 Männer und Frauen sitzen hierzulande hinter Gittern. Wie sieht der Alltag in deutschen Gefängnissen aus? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.07.2024 ZDFinfo Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.07.2024 ZDFmediathek 6. Mutter, Vater, Kind
Folge 6 (45 Min.)In Deutschland sitzen 38 Mütter mit 44 Kindern im Gefängnis. 2590 weibliche Strafgefangene sitzen derzeit in deutschen Gefängnissen.Bild: ZDF und Nico HeinemannWenn Eltern im Knast sitzen, beginnt ein Kampf um die Zeit mit den eigenen Kindern. Besuchsmöglichkeiten sind rar, Familien zerbrechen, und bei manchen reißt der Kontakt vollständig ab. Rund 100.000 Kinder in Deutschland haben laut Schätzungen ein Elternteil in Haft. Zudem leben deutschlandweit etwa 150 Kinder mit ihren Müttern im Gefängnis. Der Alltag im Knast ist hart – was bleibt, ist der Traum von einem normalen Familienleben in Freiheit. „Am Tag der Verhaftung habe ich erfahren, dass ich schwanger bin“, erzählt Romina M. Die 30-Jährige sitzt wegen Betrugs im Frauenvollzug der JVA Vechta in Niedersachsen – zusammen mit ihrem jüngsten Sohn.
Sie ist eine von rund 2600 inhaftierten Frauen in den deutschen Justizvollzugsanstalten. Zwar sind das nur rund sechs Prozent aller Inhaftierten, jedoch ist die Anzahl der Frauen in deutschen Gefängnissen seit 1992 um rund 65 Prozent gestiegen. Und viele davon sind Mütter. Bis zum Schulalter der Kinder ist es in manchen Fällen möglich, dass Kinder mit ihren Eltern im Gefängnis leben. Romina verbrachte bereits die Schwangerschaft hinter Gittern, von ihren drei weiteren Kindern ist sie seit ihrer Verhaftung getrennt.
Ihr zweijähriger Sohn ist in Haft geboren, seit seiner Geburt verbringt er den Alltag mit Romina im Knast. Zuerst im geschlossenen, jetzt im offenen Vollzug der Mutter-Kind-Abteilung der JVA für Frauen in Vechta. Bei Häftling Nico S. ist die Sehnsucht nach seiner Familie groß. Er sitzt wegen Betrugs in der JVA Meppen in Niedersachsen ein, seine elf Monate alte Tochter sieht er deswegen nur selten: Es bleiben nur einige Stunden Besuchszeit im Monat oder die speziellen Familientage.
Wie viel Kontakt Gefangene zu ihren Kindern haben dürfen, ist in den Justizvollzugsanstalten unterschiedlich geregelt. Mancherorts können Eltern ihre Kinder wöchentlich bis zu vier Stunden im Gefängnis sehen. In anderen Anstalten ist lediglich eine Stunde pro Monat erlaubt. ZDFinfo trifft inhaftierte Mütter und Väter und zeigt ihren Alltag hinter Gittern – mit und ohne die Kinder. Mörder, Betrüger und Kleinkriminelle: Rund 44.000 Männer und Frauen sitzen hierzulande hinter Gittern. Wie sieht der Alltag in deutschen Gefängnissen aus? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.07.2024 ZDFinfo Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.07.2024 ZDFmediathek 7. Wiederholungstäter
Folge 7 (45 Min.)Straftäter unter sich. Inhaftiert in der JVA Zeithain in Sachsen.Bild: ZDFLeben hinter Stacheldraht. Manch ein Gefangener in den deutschen Justizvollzugsanstalten ist öfter und dadurch längere Zeit im Gefängnis als in Freiheit. In Deutschland sitzen rund 44.000 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte im Knast. Rund jeder dritte Straftäter ist nicht zum ersten Mal im Gefängnis. Wie ergeht es den Dauer-Inhaftierten? Und warum fällt ihnen der Sprung in ein straffreies Leben so schwer? JVA Saarbrücken, größte Haftanstalt für männliche Gefangene im kleinen Saarland. Dort sind 140 U-Häftlinge, Schwerverbrecher und Langzeithäftlinge.
Es ist eine JVA, die wie ein autarkes Dorf funktioniert – mit medizinischer Abteilung, Bäckerei, Metzgerei und Großküche. Außerdem gibt es eine Holzwerkstatt und eine Druckerei, die eine eigene Haftzeitung herausgibt. Sebastian R. war sein halbes Leben im Gefängnis. Der 43-Jährige verbrachte insgesamt 23 Jahren hinter Gittern – in sieben unterschiedlichen Haftanstalten. Derzeit ist er in der JVA Saarbrücken untergebracht. Er hat zwei Herzinfarkte im Knast überlebt und versucht gerade, eine Ausbildung zum Maler zu absolvieren. Er ist regelmäßig in medizinischer Behandlung und hofft jetzt, dass er endlich mal neue Zähne bekommt, nachdem er durch seine lange Drogensucht nur noch wenige Zähne im Mund hat.
Mit ihm sitzt dort auch der Gefangene mit der vermutlich längsten Haftzeit in Deutschland: Seit über 50 Jahren ist der verurteilte Mörder bereits im Knast. JVA Meppen: Walter A. ist seit 2015 in der Sicherungsverwahrung, eine Art Rentner-WG für schwere Straftäter, die nach der Haftverbüßung zu gefährlich sind für die Allgemeinheit. Statt in Haftzellen wohnen sie in circa 20-Quadratmeter-Apartments.
Der größte Teil der Verwahrten sind Sexualstraftäter. In der JVA Meppen in Niedersachsen sind die zehn Männer in der Sicherungsverwahrung alle schon seit mehreren Jahren dort: eine kleine Senioren-WG der Schwerstkriminellen, wo die Insassen Kuchen backen und ihre Orchideen pflegen. ZDFinfo begleitet die Langzeit-Inhaftierten in ihrem Knast-Alltag und spricht mit ihnen über das Leben in Haft, Reue und den Wunsch nach einem Leben in Freiheit. Mörder, Betrüger und Kleinkriminelle: Rund 44.000 Männer und Frauen sitzen hierzulande hinter Gittern. Wie sieht der Alltag in deutschen Gefängnissen aus? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.07.2024 ZDFinfo Deutsche Streaming-Premiere Mo. 08.07.2024 ZDFmediathek 8. Frauen, Gitter, Hoffnung
Folge 8Lisa M. macht in der „Justizvollzugsanstalt Frankfurt am Main III“ eine Ausbildung in der Systemgastronomie mit Schwerpunkt Service. Die Inhaftierten können unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen.Bild: ZDFWenn Frauen in Haft kommen, verlieren sie oft mehr als ihre Freiheit. Der Kontakt zur Familie bricht ab. Doch in der JVA Frankfurt III gibt es für einige eine Chance auf einen Neuanfang. Nur etwa sechs Prozent der Inhaftierten in Deutschland sind Frauen. Viele sind suchtkrank oder traumatisiert. Die JVA Frankfurt III ist Deutschlands größte Frauenhaftanstalt. Dort gibt es alle Haftarten: von kurzen Freiheitsstrafen bis hin zu lebenslanger Haft. „Wir kommen mit allen Straftaten in Kontakt“, sagt Justizvollzugsbeamtin Reetz. Doch hinter jeder Strafakte steckt eine individuelle Geschichte.
Lisa M. zum Beispiel. Die 33-Jährige ist drogenabhängig und sitzt unter anderem wegen Betrugs und Diebstahl in Haft. Ihre drei Töchter sieht sie seit Jahren nicht. Im Gefängnis macht sie eine Ausbildung in der Systemgastronomie – eine Chance für einen Neustart. Doch der Alltag bleibt hart: Haftraumkontrollen, feste Abläufe, die Trennung von der Familie. Regine S. kennt dieses Leben. Die 49-Jährige ist ebenfalls drogenabhängig, zum zweiten Mal in der JVA inhaftiert und mittlerweile clean: „Ich hoffe, dass mir die Leute draußen noch mal eine Chance geben.“ Für Mütter, die ihre Kinder mit in den Vollzug bringen, gibt es in Frankfurt ein Mutter-Kind-Heim.
Im geschlossenen Bereich können Kinder bis zu drei Jahren mit ihren Müttern zusammenleben. Auch Katarina A. lebt dort mit ihrem Baby. Ihr Kind kam während ihrer Haft per Kaiserschnitt zur Welt. „Mein Mann durfte nicht bei der Geburt dabei sein, stattdessen waren Justizbeamte im Raum“, erzählt sie. Während ihr Neugeborenes mit ihr in Haft ist, wachsen ihre älteren Kinder beim Vater auf. „Mein großer Sohn weiß, wo ich bin. Der Kleine denkt, ich bin in einer Therapieeinrichtung.“ Neben dem Alltag der Inhaftierten beleuchtet die Dokumentation auch die Arbeit der Justizvollzugsbeamten und Sozialarbeiter.
In Frankfurt kümmern sich rund 170 Mitarbeitende um die Inhaftierten. Sozialarbeiterin Marjorie Schol arbeitet mit Frauen, die schwere Gewaltverbrechen begangen haben. „Es ist wichtig, die Frauen in ihren Geschichten ernst zu nehmen – aber auch ihre Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren.“ Die Dokumentation zeigt die Herausforderungen, Ängste und Hoffnungen der Frauen hinter Gittern. Ein Blick auf ein Leben, das für viele nicht vor, sondern erst in der Haft wirklich beginnt. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2025 ZDFinfo Deutsche Streaming-Premiere Sa. 24.05.2025 ZDFmediathek 9. Jung, weiblich, kriminell
Folge 9JVA-Beamtin Renate Render kontrolliert die sieben Frauen der Jugendstation vor dem Hofgang.Bild: ZDFJung, weiblich, straffällig – was bedeutet die Haft für junge Frauen? Die Doku begleitet sie im Jugendvollzug – zwischen Alltag und dem Wunsch nach Veränderung. Nur rund vier Prozent der Inhaftierten im Jugendstrafvollzug sind weiblich. Die Doku zeigt den Alltag der 16- bis 21-Jährigen zwischen Schule, Kontrollen und Zukunftsplänen – und gibt seltene Einblicke in das Innenleben des weiblichen Jugendstrafvollzugs. In der JVA Zweibrücken und der JVA für Frauen in Berlin-Lichtenberg leben junge Frauen zwischen 16 und 21 Jahren, die zum Teil schwere Straftaten begangen haben.
Die Dokumentation begleitet sie durch einen Alltag, der wenig mit ihrem Leben draußen gemein hat – geprägt von festen Abläufen, klaren Regeln und Kontrolle. Samira sitzt in der JVA für Frauen Berlin-Lichtenberg. Am Anfang wollte sie nur raus. „Die ersten Monate waren sehr, sehr schwer. Ich hab lange gebraucht, um mich hier einzugewöhnen.“ Der Verlust der Freiheit traf sie hart – besonders der Kontakt zu ihrer Familie und ihrem Freund fehlt ihr. Ohne Handy und Social Media sind Telefonate aus dem Haftraum ihr einziger Kontakt nach draußen.
In der JVA Zweibrücken geben sich die Zwillingsschwestern Anna und Emmi gegenseitig Halt. Anna wurde zuerst inhaftiert, fast zwei Jahre später folgte Emmi. Draußen fehlte beiden jede Struktur: „Ich bin morgens erst nach Hause gekommen und hab dann bis 16:00 Uhr geschlafen. Hab Scheiße gebaut“, sagt Emmi. Jetzt arbeiten sie regelmäßig, erleben erstmals einen geregelten Alltag – mit festen Zeiten, Aufgaben und klaren Grenzen. Neben den jungen Frauen kommen die Justizvollzugsbeamtinnen Renate Render und Sabine Eckert zu Wort.
Sie sprechen über Nähe und Distanz und das tägliche Ringen um Struktur, Sicherheit und Erziehung. Denn Streit, Drogenspürhunde und Suchterkrankungen gehören ebenso zum Gefängnisalltag wie Kochabende, Sport und erste Liebesgeschichten. „Knast in Deutschland“ zeigt das Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Entwicklung, zwischen Abschottung und Zusammenhalt – und lässt diejenigen zu Wort kommen, die meist nur eine Randnotiz in den Strafvollzugsstatistiken sind und oft übersehen werden. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere So. 01.06.2025 ZDFinfo Deutsche Streaming-Premiere Sa. 24.05.2025 ZDFmediathek
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