In Malaysia sind neben dem malaysischen Sarong indische Saris und mandschurische Blusen zu sehen. Die traditionelle malaysische Weste „Kebaya“, die Frauen zu festlichen Anlässen tragen, verdankt ihren Namen der chinesischen Aristokratie, die dieses Kleidungsstück neu erfunden hat. Im Straßenbild fallen die bildhübschen Chinesinnen auf, die völlig „verwestlicht“ sind und von Singapur träumen. Die indische Minderheit kleidet sich ausschließlich in Sari oder Salwar Kamiz, womit sie auf die malaysische Unterdrückung ihrer
Gemeinschaft aufmerksam machen will. Das ursprünglich aus Indonesien stammende Textilfärbeverfahren „Batik“ war einst Auslöser eines diplomatischen Konflikts zwischen Malaysiern und Indonesiern. Malaysia besteht bekanntlich aus zwei Hälften, aus West- und Ostmalaysia, negiert aber gern die Bedeutsamkeit dieser Teilung. Doch die verschiedenen Ethnien – Malaien, Chinesen, Inder und Pakistanis – leben hier zusammen, ohne sich wirklich zu mischen und sind an ihrer Kleidung auf den ersten Blick zu erkennen. (Text: arte)