Kieling – Expeditionen zu den Letzten ihrer Art Folge 2: Komodo-Warane / Blaue Bären / Berggorillas
Folge 2
2. Komodo-Warane / Blaue Bären / Berggorillas
Folge 2 (45 Min.)
Kaum ein anderes Tier erinnert mehr an einen Drachen als der Komodo-Waran. Über 3 Meter Länge erreicht diese urzeitlich anmutende Riesenechse. Nur auf Komodo und den umliegenden kleinen Inseln kommen diese Drachen heute noch vor. Doch obwohl der Gigant kaum zu übersehen ist, wurde er erst im Jahr 1909 von einem holländischen Offizier auf der Insel Komodo entdeckt. Aufmerksam wurde er auf das Reptil durch Horrorgeschichten von Menschen fressenden Ungeheuer, die sich Einheimische auf einigen Sunda-Inseln erzählten. Tatsächlich gibt es hin und wieder Todesfälle, auch wenn Menschen eigentlich nicht zu der Beute der Warane zählen. Bereits ein Biss kann zum Tod führen, denn der Speichel der Monsterechsen ist hochinfektiös. Auf die gleiche Weise verenden auch die Beutetiere: Ziegen, Schweine, Hirsche und sogar Büffel. Abseits der üblichen Touristenpfade sucht Andreas Kieling die Begegnung mit der gefähr-lichen Echse. Ob an den weiten einsamen Stränden oder dem dichten Dschungel: Er wird all seinen Mut und Spürsinn aufbringen, um den gewaltigen Komodo-Waranen nahe zu kommen. Kaum jemand hat bisher von der Existenz eines Blauen Bären gehört, und nur wenige haben ihn jemals gesehen. Ihn zu finden, ist die nächste Aufgabe, die sich Andreas Kieling gestellt hat – eine große Herausforderung. Denn die Suche nach dem seltensten Bären unseres Planeten in den riesigen undurchdringlichen Wäldern und der Schnee und Eis bedeckten Gletscherwelt British Columias in Kanada, ist wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Nur 100 Blaue Bären sollen dort noch leben. Viele tausend Jahre lebten diese Bären isoliert von ihren Verwandten, den
Schwarzbären. Ihr Verbreitungsgebiet reichte bis nach Alaska. Gewaltige Gletscher schlossen sie in ihrem Lebensraum ein. Durch die rasante Klimaveränderung weichen die Gletscher nun immer weiter zurück. Enteisungen ganzer Landstriche sind die Folge. Die Tiere können jetzt aus den isolierten Gebieten heraus wandern und sich mit ihren schwarzen Vettern vermischen. Das Farb-Gen, welches für die blaue Fellfarbe verantwortlich ist, wird bald so selten sein, dass es keine Blauen Bären mehr gibt. Die Expedition des Tierfilmers bietet so manche Überraschung. Als er glaubt, schon am Ziel zu sein, entpuppt sich ein Blauer Bär als ein Blauer Grizzly. Und das kommt einem Sechser im Lotto gleich. Traurigen Ruhm erlangten die letzten Berggorillas in den Bergregenwäldern im Grenzgebiet des Kongo, Ruanda und Uganda. Nur noch etwa 700 Menschenaffen haben Krieg und Wilderei überlebt. Und noch immer sind sie nicht in Sicherheit. Wilderer machen ihnen das Überleben schwer. Um die Letzten ihrer Art zu treffen, muss Andreas Kieling viele Höhenmeter überwinden. Ein beschwerlicher Aufstieg, der ihn am Ende auf 4000 Meter bringt. Denn dorthin hat sich eine Gruppe Gorillas durch den Druck der Zivilisation zurückgezogen. Eine abenteuerliche Dschungeltour für den Tierfilmer, unter dem Schutz von Soldaten als Bewacher. Sintflutartige Regenfälle, nächtliche Kälte am Äquator und das Zusammentreffen mit Wilderern erschweren die Suche. Als Kieling die Berggorillas endlich gefunden hat, ist er von ihrer Toleranz und Sanftmut fasziniert. Nach ein paar Tagen kann er sich in der Gruppe bewegen und es gelingen außergewöhnliche und tief beeindruckende Aufnahmen. (Text: ZDF)