In der Welt Zuhause Staffel 1, Folge 14: Indien – Im Tal des Bambus
Staffel 1, Folge 14
14. Indien – Im Tal des Bambus
Staffel 1, Folge 14
Im äußersten Nordosten Indiens, zwischen Tibet, Bhutan und Myanmar, liegt das Dorf Ponging inmitten eines riesigen Waldgebietes. Lange Zeit war der kleine Ort in dem schwer zugänglichen Staat Arunachal Pradesh aus politischen und militärischen Gründen isoliert. Auch heute noch lebt dort ein Teil der Volksgruppe der Adi, auch „Bergmenschen“ genannt, ganz autark inmitten der Bambushaine. Verstreut über die gesamte Himalaya-Region hat der Stamm aus 100.000 Menschen ein Zuhause gefunden. Philippe Simay entdeckt eine Kultur, deren Wohn- und Lebensform von einem häufig unterschätzten lokalen Baumaterial geprägt ist: dem Bambus. Die Adi schöpfen die Vorteile des nachwachsenden und kostenlosen Rohstoffes voll aus: Die holzartige Pflanze wird nicht nur für die Grundstruktur der Häuser
verwendet, sondern auch für die Wände und das Mobiliar. Weder Metall noch Nägel sind Teil der Architektur – allein die verschiedenen Bestandteile des Bambus werden für den Bau der Hütten verwendet. Abgenutzte Elemente werden laufend ausgetauscht, um die Gebäude in Schuss zu halten. Der indische Architekt Ghani Zaman möchte die lokale Tradition mit moderner Bautechnik verbinden. Denn die flexible tropische Nutzpflanze ist nicht nur biologisch wertvoll, sondern bietet auch im Hinblick auf eine nachhaltige Architektur viele Vorteile – sein schnelles Wachstum und die Vielfalt der Verwendungsformen werden häufig unterschätzt. Noch wird der Bambus als „Holz der Armen“ bezeichnet – Zaman zählt zu den ersten Architekten, die diesen nun auf eine ganz neue Art und Weise nutzen möchten. (Text: arte)