In der Welt Zuhause Staffel 1, Folge 7: Tokio – Die Metropole der Mikrohäuser
Staffel 1, Folge 7
7. Tokio – Die Metropole der Mikrohäuser
Staffel 1, Folge 7
Mit 13.500 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Tokio eine der am dichtesten besiedelten Städte der Erde. Immer und überall fehlt es an Platz. Um sich dieser Situation anzupassen, gibt es in der 38-Millionen-Metropole eine architektonische Neuerung: die Mikrohäuser. Diese winzigen Häuschen wetteifern mit originellen Formen darum, sich sogar in die kleinsten Ritzen der Stadt einzufügen. Philippe Simay trifft zunächst Satoishi. Er und seine Familie bewohnen ein Haus mit 25 Quadratmeter Grundfläche im angesagten Stadtbezirk Shibuya. Das fahnenstangenförmige Häuschen erstreckt sich über drei Etagen und verfügt deshalb über einen Wohnraum von 80 Quadratmetern. Die kleinen Flächen erfordern höchste Funktionalität bei der Raumnutzung. Von der 28-jährigen Nami lernt der Philosoph, dass die Mikrohäuser nur
funktionieren, weil die ganze Stadt als erweitertes Wohnzimmer konzipiert ist und beide eine Symbiose eingehen: Öffentliche Plätze ersetzen private Gärten, die zahllosen Restaurants das Esszimmer, und Automaten an jeder Straßenecke ergänzen den heimischen Kühlschrank. Ihre Partner treffen junge Japaner häufig in „Love Hotels“; Bücher lesen sie in Manga-Cafés. Der Architekt Manabu Naya hat eines der kleinsten Häuser Shibuyas entworfen. Seine Grundfläche beträgt gerade einmal 16 Quadratmeter. Er erklärt Philippe, welche Tricks er beim Bau angewandt hat, um Räume größer wirken zu lassen. Die Mikrohäuser Tokios bilden nicht nur eine erfrischende Alternative inmitten von Wohnsilos und Einfamilienhäusern, sie sind auch ein Gegenentwurf zur Massenproduktion, die so typisch für das Japan des 20. Jahrhundert war. (Text: arte)