Es gab eine Zeit, da war eine Mehrheit der Menschen im Land und auf dem Kontinent sehr begeistert von der europäischen Einheit: „Wir sind Europa!“ hieß es voller Überzeugung. Die mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge am 25. März 1957 gegründete Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) wuchs und entwickelte sich in raschem Tempo zur heutigen Europäischen Union (EU). Doch heute, 60 Jahre später, steht die EU vor massiven Herausforderungen und einer gefährlichen Zerreißprobe. Nach dem angekündigten Austritt
Großbritanniens und den angedrohten nationalen Alleingängen einiger Mitgliedsstaaten schauen nun alle mit Sorge nach Griechenland, Frankreich und auf die Niederlande. Wie groß ist die Gefahr eines Auseinanderfallens der Union wirklich? Können 28 so unterschiedliche Mitgliedsstaaten überhaupt gemeinsame Ziele entwickeln? Was ist von der Idee eines „Kerneuropas“ zu halten? Was eint und was spaltet Europa heute? Warum überwiegen aktuell Egoismen und Nationalismen? Gibt es heute überhaupt noch „große Europäer“? (Text: Phoenix)