Toni Schütz ist lange tot – aber seinen Schatz, den hat er Mitte der 60er seinem Neffen Gerd vermacht. Die Kostbarkeit ist verpackt in eine Munitionsdose für Tretminen aus dem Zweiten Weltkrieg. Lange hat Neffe Gerd Schütz keinen Blick in diese alte Blechdose geworfen. Aber jetzt, da er selbst Rentner ist, wagt er es. Und es tut sich eine ganz eigene Welt auf: die Welt des Onkel Toni. Onkel Tonis Vermächtnis besteht aus Filmstreifen: Selbst gedreht zwischen 1938 und den 1950er Jahren – 9,5 mm, Mittellochung. Ein ungewöhnliches Format, das heute kaum einer mehr abspielen, geschweige denn kopieren kann. Gerd Schütz bekommt Hilfe durch die
DIGIT-Redaktion des WDR und fährt mit Onkel Tonis Film-Schätzchen zu einem Kopierwerk nach Berlin. Dort wird aus dem toten Onkel eine hochlebendige Figur, alte Tanten verwandeln sich in attraktive Frauen, das kriegszerstörte Düsseldorf erglänzt in alter Pracht, Lilli Marleen stolziert durchs Bild, es wird geknutscht, gesungen und gelacht. Gerd Schütz begibt sich auf Spurensuche. Er stolpert dabei über seine eigene Vergangenheit, die seiner Familie – und über eine Eifel-Schönheit, die der Onkel vor 75 Jahren wohl äußerst attraktiv fand. Reporter Marko Rösseler begibt sich auf eine filmische Zeitreise. (Text: WDR)