Gabriele Knüsel zum Beispiel freut sich jeden Tag auf die Reise zur Arbeit. Sie pendelt mit dem Schiff zwischen Weggis und Luzern. Oft trifft sie auf Bekannte und Freunde, plaudert, trinkt einen Kaffee und geniesst die Wetterstimmungen. Die Langstreckenpendlerin Catherine Walter-Laager dagegen ist im Flugzeug jede Woche zwischen Zürich, Graz und Berlin unterwegs. Die Erziehungswissenschaftlerin kombiniert Lehre und Forschung, sie arbeitet viel und gern. Aber auch ihr Mann Urs Walter reist jeden Tag mit Zug und Velo vom gemeinsamen Wohnort in Lindau ZH nach Ittigen bei Bern – so kommt er auf vier Pendlerstunden pro Tag. „Ich merke, dass diese Stunden weggehen, aber ich empfinde sie nicht als verlorene Zeit“, sagt er. Das Paar hat zwei Kinder im Teenager-Alter. Die Familie sieht sich nur am Wochenende. 12 Stunden am Steuer – pro Woche Die
Kindergärtnerin Raphaela Frei aus Nürensdorf ZH legt jede Woche 700 Kilometer im Auto zurück. Den eigentlichen Arbeitsweg in den Kindergarten legt sie zu Fuss zurück. Sie pendelt aber mehrmals pro Woche an die Pädagogische Hochschule in Brugg und ist auch privat ständig unterwegs, für Besuche bei ihrem Freund und bei der Familie. Auf zehn bis zwölf Stunden am Steuer kommt sie so. Ihr Auto „Pixie“ hält dieser Belastung nicht stand: Es quietscht erbärmlich, die Fahrt zum Garagisten ist unumgänglich. Sophie Challandes schliesslich ist statistisch betrachtet die Schweizer Durchschnittspendlerin: Ihr Arbeitsweg ist 14.5 Kilometer lang, hin und zurück also 29 Kilometer. In ihrem Privatauto pendelt sie jeden Tag nach Sissach, wo sie als Lernende im Autobahnunterhalt arbeitet. Es ist ein Leben auf der Strasse, ein harter Job – auch im Dienst der Pendler. (Text: SRF)