Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis Folge 27: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2021
Folge 27
27. Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2021
Folge 27 (60 Min.)
Einmal im Jahr werden mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis Fernsehjournalisten ausgezeichnet, die in ihrer Arbeit Herausragendes geleistet haben. Der Preis wurde nach dem Tod des früheren Tagesthemen-Moderators Hanns Joachim Friedrichs im Jahr 1995 ins Leben gerufen. Die Jury des Preises zeichnet in diesem Jahr aus: - Den Dokumentarfilmregisseur Carl Gierstorfer für „Charité intensiv: Station 43“ In der Hoch-Zeit der Corona Pandemie, zwischen Weihnachten 2020 und März 2021, drehte Carl Gierstorfer auf der Corona Intensivstation 43 der Berliner Charité. Es entstanden im Auftrag des rbb parallel eine Dokumentation (Die Story im Ersten, 45 min) und eine vierteilige Miniserie für die ARD Mediathek, die über 2 Millionen Mal gesehen und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Beide Formate ragen nach dem Urteil der Jury heraus aus der Corona-Berichterstattung. Der konsequent zurückhaltende, beobachtende, „dranbleibende“ Stil des Dokumentarfilmers entfaltet seine volle, überzeugende Wirkung. Gierstorfer war dafür drei Monate lang rund um die Uhr verfügbar, ging an seine physischen und psychischen Grenzen. So entsteht auch für Zuschauer ein bis an die Grenzen des Auszuhaltenden authentisches Bild der Pandemie und ihrer Folgen. - Die ZDF-Journalistin und Auslandsreporterin Katrin Eigendorf bewies wieder ihr feines Gespür dafür, was dem Land am Hindukusch, seinen Menschen und der westlichen Allianz
damals bevorstand und mittlerweile seinen Lauf nimmt. Eigendorfs kenntnisreiche, ruhige Analysen live am Ort des Geschehens oder im Studio liefern zuverlässige Einordnungen des dramatischen Geschehens. Der Preis geht an eine engagierte, mutige Journalistin mit dem Talent, in Geschichten und Begegnungen großes Geschehen erfahrbar zu machen. - Ein Sonderpreis geht an das Team vom ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann Das Team vom ZDF Magazin Royale liefert jede Woche eine fundiert recherchierte Sendung, die ein überraschendes Schwerpunktthema von vielen Seiten spiegelt und durch seine vielseitige Präsentation ein wichtiges Anliegen besonders jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauern näher bringt. Mal geht es um Rassismus bei der Polizei, mal um die Käuflichkeit von Influencerinnen, mal um die Manipulation von Wikipedia, mal um die Profiteure des Hartz-IV-Systems. Die Redaktion schafft es nach dem Urteil der Jury, genaue Recherche mit ungewöhnlichen, oft satirischen Darstellungsformen zu verbinden, und hat so ein in der deutschen Medienszene einzigartiges Format geschaffen. Die von der Redaktion gesetzten Themen finden dank des crossmedialen Konzepts und der Einbeziehung sozialer und klassischer Medien über die Sendungen hinaus Verbreitung in der Gesellschaft und wirken wie kleine Lagerfeuer, um die sich eine enthusiastische Gemeinde scharrt. Die Preisverleihung findet am 4. November beim WDR in Köln statt. (Text: WDR)