Mit anderthalb Jahren kam Johan Djourou aus der Elfenbeinküste in die Schweiz, um bei seinem Vater und dessen Ehefrau in der Region Genf aufzuwachsen. Seine leibliche Mutter, die ihm ein besseres Leben in Europa ermöglichen wollte, sah er erst im Alter von 15 Jahren wieder. Zu diesem Zeitpunkt hatte die fussballerische Karriere Djourous bereits Fahrt aufgenommen. Das grosse Arsenal mit Trainer Arsène Wenger sicherte sich die Dienste des talentierten Junioren-Nationalspielers. Mit 16 Jahren trat Djourou das Abenteuer in London an – umringt von Weltstars wie Thierry Henry, Dennis Bergkamp oder Patrick Vieira entwickelte er sich zu einem gestandenen Innenverteidiger.
Als Nationalspieler brachte es Djourou auf 76 Einsätze, sein letztes grosses Turnier bestritt er 2018 in Russland. In diesem Monat hat der 34-Jährige seine Fussballschuhe definitiv an den Nagel gehängt. Was folgt jetzt für den Mann, der sich auch immer wieder kritisch mit dem kurzlebigen Fussballgeschäft auseinandersetzte? Hat ihm seine reflektierte Art während der Karriere eher genützt oder geschadet? Und wie nimmt Djourou die Nebengeräusche der aktuellen Europameisterschaft rund um die Themen Rassismus, Geldgier oder Homophobie wahr? In der letzten «Gredig direkt»-Sendung vor dem Sommerprogramm ist König Fussball noch einmal Trumpf. (Text: SRF)