Mit seinem Buch «Krieg im Orient. Das Scheitern des Westens» hat Ulrich Tilgner 2020 ein Übersichtswerk über die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten aufgelegt, in dem er nicht mit Kritik spart. Der langjährige TV-Nahostkorrespondent und ehemalige Kriegsreporter prangert das Versagen der USA und anderer Staaten in diesen teilweise unübersichtlichen Ländern an. Sie bekämen die Krisen nicht in den Griff, ausserdem hätten Migrationsströme und Terrorismus fatale Nebeneffekte für die selbsternannten Ordnungsmächte. Der Deutsche Tilgner, der mit
seiner Berichterstattung während des amerikanischen Einmarsches im Irak 2003 und seiner späteren Arbeit für SRF auch in der Schweiz Bekanntheit erlangte, beurteilt die aktuellen Ereignisse in Afghanistan aufgrund seiner eigenen, rund 40-jährigen Erfahrungen in der Region. Wie sehen die Perspektiven für das kriegszerrüttete Land und die traumatisierte Bevölkerung unter einer erneuten Taliban-Herrschaft aus? Was müssen sich USA und Nato konkret vorwerfen lassen? Und wie sollte sich die Schweiz mit ihrer humanitären Tradition verhalten? (Text: SRF)