Geschichte der Liebe Folge 1: Liebe in der Steinzeit
Folge 1
1. Liebe in der Steinzeit
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Hatte in den Höhlen der Steinzeit nicht jeder mit jedem Sex? Tatsächlich zeigen neueste Forschungen, dass schon unsere frühen Vorfahren feste Paarbeziehungen bevorzugten. Doch als aus Jägern und Sammlern sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter wurden, änderte sich das gleichberechtigte Verhältnis der Geschlechter. Männer verteidigten den Besitz, Frauen wurden in die Mutterrolle gedrängt. War das der Beginn des Patriarchats? Mit der Sesshaftigkeit häuften die Menschen auch Besitz und Eigentum an. Die Kontrolle über ein Stück Land entschied fortan über das Wohlergehen einer ganzen Sippe. Und da vor allem Männer den Besitz schützten, wuchs ihr gesellschaftliches Ansehen. Auch körperliche Unterschiede spielten nun eine viel größere Rolle. Die Folge: Frauen galten fortan als Besitz ihres Ehemannes. Auch die monogamen Beziehungen gewannen an Bedeutung. Nur so stellte das männliche Familienoberhaupt sicher, dass es tatsächlich der biologische Vater der
Nachkommen war. Als die Männer schließlich dazu übergingen, den Besitz nur noch an die eigenen Söhne zu vererben, gerieten die Frauen in eine immer größere wirtschaftliche Abhängigkeit. Untreue hingegen war für Männer kein Tabu. Je größer ihr Einfluss, desto mehr sexuelle Freiheiten nahmen sie sich heraus. In der Jungsteinzeit soll es sogar Fälle von „Brautraub“ gegeben haben: Andere Stämme wurden überfallen und deren Frauen verschleppt, um mit ihnen Kinder zu zeugen. Fügten sich die Frauen in ihr Schicksal, kam es zu brutalen Racheaktionen, bei denen zahlreiche Frauen, Männer und Kinder starben. Liebe, Lust und Leidenschaft sind so alt wie die Menschheit selbst und prägen seit jeher die Beziehungen zwischen Mann und Frau. Doch welchen Einfluss haben Liebe und Sex auf den Lauf der Geschichte? Die ZDFinfo-Dokumentationsreihe „Geschichte der Liebe“ enthüllt intime Einblicke und kulturelle Entwicklungen, die die Menschen damals wie heute prägen. (Text: ZDF)