Folge 3

  • 3. Der Untergang von Rom (Empire And Epidemics)

    Folge 3 (52 Min.)
    Die meisten Rom-Historiker vermuten, dass das Pockenvirus Auslöser der Antoninischen Pest war. Von Soldaten soll sie aus dem Nahen Osten mitgebracht worden sein. Sie verbreitet sich im ganzen Reich. Selbst entlegene Provinzen wie Britannien blieben nicht verschont. – Bild: ZDF und Tobias Lenz, Autorenkombinat
    Die meisten Rom-Historiker vermuten, dass das Pockenvirus Auslöser der Antoninischen Pest war. Von Soldaten soll sie aus dem Nahen Osten mitgebracht worden sein. Sie verbreitet sich im ganzen Reich. Selbst entlegene Provinzen wie Britannien blieben nicht verschont.
    Die Blütezeit des Römischen Reichs, die unser Bild bis heute prägt, reichte von der Regierungszeit des Kaiser Augustus bis Anfang des 5. Jahrhunderts. Die ersten 150 Jahre dieser Blütezeit müssen den Menschen damals wie ein Goldenes Zeitalter erschienen sein. Und doch war das Leben Gefahren ausgesetzt, die wir uns heute kaum vorstellen können. Gesund sein – das war in einer dicht bevölkerten Stadt wie Rom nicht die Regel, eher die Ausnahme. Magen- und Darm-Erkrankungen waren weit verbreitet, der Zusammenhang zwischen Krankheitskeimen und Ansteckung unbekannt. Die Malariamücke aus den vielen Sümpfen der Tiberstadt forderte jährlich ihren tödlichen Tribut. Doch war dies nichts gegen die Seuchen, die ab der Mitte des zweiten Jahrhunderts nach Christus das Römische Reich heimsuchten und Millionen
    über Millionen von Todesopfern forderten. Heute vermutet man, dass es zunächst eine Form der Pocken war, die grassierte. Erst von späteren Seuchenwellen wissen wir, dass es sich um die Beulenpest handelte – auf Handelswegen von Menschen und Ratten aus Innerasien eingeschleppt, verbreitet bis in das römische Britannien. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse geben Aufschluss darüber, wie stark sich diese Seuchen auf den Wohlstand und das Glück Roms auswirkten, aber auch darüber, wie Klimaveränderungen und sogar weit entfernte Vulkanausbrüche katastrophale Krankheitswellen ausgelöst haben könnten. Eine sich verändernde Umwelt setzte uralte und neue Krankheitserreger frei. Die Auswirkungen bedrohten eine dicht besiedelte und stark vernetzte Welt – was sich überraschend modern anhört. (Text: arte)
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