Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • „Wir haben nichts mehr, wir sind nichts mehr, wir sind also am tiefsten Punkt der sozialen Leiter gelandet.“ Für den damals 16-jährigen Gymnasiasten Robert Brokoph aus dem Städtchen Heydekrug im Memelland ist die Vertreibung ein Absturz ins Nichts. Mehr als zwölf Millionen Menschen teilen dieses Schicksal am Ende des Zweiten Weltkriegs. Über ihre leidvolle Flucht und Vertreibung, über den Verlust der Heimat, auch über die Vorgeschichte dieser größten ethnischen Säuberung in der europäischen Geschichte gibt es mittlerweile zahlreiche Dokumentationen.
    Aber was erwartete die Flüchtlinge und Vertriebenen danach, als sie angekommen waren und in der noch fremden, der neuen Heimat bleiben mussten? Wie schwer war es für sie, dort von vorne anzufangen? Was bedeutete es für diese Menschen, nicht nur mittellos, sondern auch all ihrer sozialen Bezüge und ihrer vertrauten Umgebung beraubt zu sein? Und wie wurden sie von den Einheimischen aufgenommen? Mit der zweiteiligen Reihe „Fremde Heimat“ wirft die ARD erstmals einen kritischen Blick auf das Schicksal der Vertriebenen nach 1945. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.03.2011Das Erste
  • Wieder ein eigenes Zuhause – diesen Traum können sich viele Flüchtlinge und Vertriebene erst nach und nach erfüllen, wie die Donauschwaben in Stuttgart-Rot. Die neue Wohnsiedlung kann die frühere Dorfgemeinschaft oder das Leben in der Großfamilie nicht ersetzen, aber sie ist ein Anfang. Nicht wenige Flüchtlinge leben bis in die 60er Jahre in primitiven Barackenlagern. Im hessischen Trutzhain verwandeln die Vertriebenen schließlich ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager in eine hübsche Reihenhaussiedlung. Mit ihren neugegründeten Kunstblumenfabriken und Webereien schaffen sie Arbeitsplätze für die ganze Region.
    In der bayrischen Gemeinde Bubenreuth profitieren die Einheimischen vom Fleiß und Können der Geigenbauer aus dem Egerland: „Bubenreuth hat ja auch den Flüchtlingen einiges zu verdanken gehabt. ( …) Die Schule wurde gebaut, der Friedhof wurde gebaut, die Kirche, die Straßen“, erzählt Gerhilde Benker. So wendet sich das Schicksal vieler Vertriebener vielerorts am Ende zur Erfolgsgeschichte. Auch der Vater von Hartmut Brandenburg aus dem pommerschen Rügenwalde macht mit seiner bekannten Teewurst bald wieder satte Gewinne. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.03.2011Das Erste

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