Flussgeschichten Folge 16: Der Rhein – Von Köln bis Nimwegen – Schlepper, Spieler, Grenzverschieber
Folge 16
Der Rhein – Von Köln bis Nimwegen – Schlepper, Spieler, Grenzverschieber
Folge 16 (60 Min.)
Warum ist es am Rhein so schön? Sicher auch wegen all dieser spannenden Geschichten, die es zwischen Köln und Nimwegen zu erzählen gibt – emotionale, außergewöhnliche, skurrile Geschichten! Überall am Rhein leben Menschen, die Unglaubliches zustande gebracht haben. Wie der Raketenbauer aus Orsoy in der Nähe von Duisburg. In seiner Moped-Werkstatt am Rhein baut Berthold Seliger über Jahre hinweg Raketen, die er dann von Cuxhaven aus abschießt. Er ist damals so erfolgreich, dass ihn sogar die Bundeswehr unterstützt. Was wiederum die Sowjets auf den Plan ruft. Die Raketenversuche werden eingestellt. In Elten findet 1963 die legendäre „Butternacht“ statt! 14 Jahre gehörte der Ort zu den Niederlanden, doch dann soll er wieder deutsch werden. Die Geschäftsleute nutzen das: Am 31. Juli 1963 rollen
vollbeladene Butterlaster ins Dorf – und warten einfach bis Mitternacht. Die Grenze wird verschoben, die Ladung ist jetzt deutsch. War das etwa Schmuggel? 1958 findet am Niederrhein tatsächlich ein Marsbesuch statt! Mr. French aus Wisconsin hat ihn bei einem Preisausschreiben gewonnen! Doch was er nicht weiß: Mars, das ist in diesem Fall kein Planet sondern ein Dorf bei Wesel. Macht aber nichts, denn die Mars-Bewohner sind wirklich sehr freundlich. So erfährt auch Mr. French, warum es am Rhein so schön ist! Überall am Rheinufer gab es früher sogenannte „Orderstationen“. Per Lautsprecher werden die Schiffsführer von hier aus über neue Aufträge informiert. In Zeiten ohne Handy bekommen die Binnenschiffer aber auch die ein oder andere freudige Nachricht, zum Beispiel wenn zu Hause Nachwuchs angekommen ist. (Text: WDR)