Die Dokumentation „Flucht und Vertreibung“ war eine „pädagogische Tat“ schrieb DIE ZEIT, als der Dreiteiler 1981 erstmals im Ersten ausgestrahlt wurde. Damals wirkte es fast als Tabuverstoß, dass auch Deutsche mit ihren traumatischen Leidensgeschichten öffentlich zu Wort kamen – Leidensgeschichten, die ein verbrecherischer Krieg verursacht hat. Die „pädagogische Tat“ bestand in der dokumentarisch genauen Beschreibung eines brutalen Mechanismus. Wenn eine
mörderische Diktatur einen totalen Krieg in Gang setzt, mit Millionen von Opfern zunächst auf fremdem Boden, dann brutalisiert sie auch ihre Kriegsgegner: vom Flächenbombardement ganzer Städte bis zur „ethnischen Säuberung“ ganzer Territorien. Im Kalkül einer radikalisierten Kriegsführung werden gegnerische Zivilisten und eigene zivile Hemmungen zu unerheblichen Restgrößen. Die Schlussbilanz weist auch beim „Volk der Täter“ Millionen unschuldiger Opfer aus. (Text: BR Fernsehen)