Sierra Charriba
- USA 1964 (Major Dundee, 137 Min.)
- Western

Am Ende des amerikanischen Bürgerkriegs jagt eine Truppe aus Unionsarmisten, konföderierten Gefangenen und indianischen Fährtensuchern einen Apachen-Häuptling und dessen Bande. Die zusammengewürfelte Gruppe, angeführt von dem strafversetzten Unionsoffizier Major Dundee, kommt sich auf ihrer Abenteuerreise immer wieder in die Quere, noch bevor sie dem gemeinsamen Feind in Mexiko gegenübersteht. 1864: Major Dundee, ein Kavallerieoffizier der Unionsarmee im amerikanischen Bürgerkrieg, wird wegen Fehlverhaltens in ein Kriegsgefangenenlager nach New Mexico strafversetzt.
Nachdem eine Armeekolonne und eine Rancher-Familie von Apachen unter der Führung von Häuptling Sierra Charriba massakriert worden sind, rückt Dundee mit einer eigens zusammengestellten Truppe aus, um einen persönlichen Krieg gegen das mordend und plündernd durchs Land ziehende Indianeroberhaupt zu führen. Diese Truppe besteht aus Weißen und Schwarzen, ein paar Leuten von Dundees Wachmannschaft, Indianer-Scouts und einem Haufen inhaftierter Südstaatler, die zuvor unter der Führung von Dundees ehemals bestem Freund Benjamin Tyreen standen.
Während der Verfolgungsjagd, die kreuz und quer durch Mexiko geht, kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen den einzelnen Parteien. Die zusammengewürfelte Truppe, zu der unterwegs die hübsche Witwe eines mexikanischen Arztes stößt, gerät zudem zwischen die Fronten von Mexikanern und Franzosen, die Kaiser Maximilian I. in Mexiko an die Macht bringen wollen. Der ganze Feldzug wird zum Himmelfahrtskommando. „Sierra Charriba“ (im Original „Major Dundee“) ist der dritte Spielfilm des Hollywood-Außenseiters Sam Peckinpah und ein vielschichtiges Porträt jenseits jeder Heldenglorifizierung, in der Hauptrolle provokant besetzt mit Charlton Heston.
Das Studio Columbia hatte sich wohl einen epischen Western mit versöhnlicher Botschaft erhofft. Die Vision des Regisseurs war eine andere. Beim Schnitt kam es zum Zerwürfnis. Die inzwischen restaurierte Fassung schließt einige wesentliche Lücken der verstümmelten alten Kinofassung. Sie bildet die bis heute längstmögliche Version des Films. (Text: 3sat)
Um die Kosten zu kontrollieren, beendeten die Studiomanager den Dreh frühzeitig, dabei waren einige wichtige Szenen noch gar nicht im Kasten. Darsteller Charlton Heston, der die Hauptrolle des Major Dundee spielte, bot dem Studio sein ganzes Honorar an, wenn man dafür die Eröffnungsszene mit dem Massaker der Apachen an Soldaten und Zivilisten filmen würde. Das Management behielt zwar Hestons Gehalt, drehte aber nie das Material, das er gewollt hatte. Für Regisseur Sam Peckinpah geriet der Film zur – wie er sagte – „wohl schmerzlichsten Erfahrung“, die er in seiner Karriere gemacht hat: Die Studiobosse ließen einfach über 30 Minuten aus dem von ihm fertiggestellten Film herausschneiden, um die Handlung zu glätten. Für Peckinpah war sein Werk hinterher „verstümmelt und zu Stücken zerfetzt“. Charlton wurde nie mit seinem Filmpartner Richard Harris warm, der den Captain Tyreen mimte. Harris war häufig bis früh morgens auf und trank (übrigens gerne gemeinsam mit Schauspielkollege James Coburn, mit dem er sich blendend verstand), dafür kam er oft zu spät ans Set. Charlton hinterlegte sogar eine Beschwerde bei den Produzenten. Auch umgekehrt bestand wenig Sympathie: Harris beschrieb Heston als „so spießig [Anm.: das umgangssprachliche Wort ‚square‘, das er benutzte, bedeutet auch ‚viereckig‘], dass er auch von einem würfelförmigen Mond fallen würde“. Senta Berger berichtete von einer Menge Machogehabe zwischen den beiden. So ließ z. B. Harris seine Schuhe höher machen, um größer als Heston zu wirken. Regisseur Sam Peckinpah („The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz“, 1969) benahm sich bei den Dreharbeiten so unausstehlich und beleidigend gegenüber den Schauspielern, dass Heston ihn einmal mit einem Säbel bedrohte. Heston erklärte später, dass dies das einzige Mal gewesen sei, dass er jemals jemanden am Filmset bedroht habe. Peckingpah soll Heston auch zu einem Bordellbesuch eingeladen haben; Heston, ein konservativer Familienmensch, lehnte ab. Der Schauspieler James Coburn (Rolle: Sam Potts) sagte am letzten Drehtag zu Peckinpah: „Goodbye, du niederträchiger Wichser.“ Gedreht wurde „Sierra Chariba“ in Mexiko. (Text: Tele 5)
Originalsprache: Englisch
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