Selma – Der Marsch zur Freiheit
- GB / USA / F 2014 (Selma: La strada per la libertà, 127 Min.)
- Porträt
- Geschichtsdrama

USA 1965: Martin Luther Kings berühmte Rede „I have a dream“ liegt zwei Jahre zurück. Verändert hat sich nicht viel. Weiße besetzen noch immer alle Schlüsselpositionen in Politik und Justiz. Um die Gleichberechtigung voranzutreiben, initiiert King einen aufsehenerregenden Protestmarsch von Selma nach Montgomery, der Hauptstadt von Alabama. Als die Polizei friedliche Demonstranten niederknüppelt, gehen die Bilder um die davon entsetzte Welt. Seit dem amerikanischen Civil-Rights-Act von 1964 sind Schwarze und Weiße vor dem Gesetz gleich.
Faktisch nützt das den Afroamerikanern nicht viel. Noch immer werden sie in den USA diskriminiert und terrorisiert. Selbst Mörder wie jene Attentäter, die 1963 bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Kirche in Birmingham, Alabama, vier afroamerikanische Mädchen töteten, gehen straffrei aus. Einer der Gründe: Schwarze dürfen sich nicht ins Wählerregister eintragen. Und deshalb haben sie keinen Zugang zu wichtigen Gremien in Regierung und Justiz, wo Weiße ihre eigenen Interessen vertreten.
Als Martin Luther King 1964 den Friedensnobelpreis erhält, nutzt er eine Einladung ins Weiße Haus, um Lyndon B. Johnson zu einer entsprechenden Gesetzesnovelle zu drängen. Der Präsident bleibt zurückhaltend. Eine Unterstützung des umstrittenen Bürgerrechtlers könnte ihn Wählerstimmen kosten. Während das FBI jeden seiner Schritte überwacht, konzentriert sich King mit seiner Bürgerrechtsbewegung auf die Stadt Selma in Alabama. Dort bekämpft der rassistische Sheriff Jim Clark die schwarze Bürgerrechtsbewegung besonders grausam.
Mit einem friedlichen Protestmarsch in die 86 Kilometer entfernte Hauptstadt Montgomery soll die Öffentlichkeit für diese Missstände sensibilisiert werden. Als die Polizei am „Bloody Sunday“ 600 friedliche Demonstranten vor laufenden Fernsehkameras mit Knüppeln und Tränengas angreift, kommt es zu einem landesweiten Aufschrei, der den Lauf der Geschichte verändert. „Selma“ ist die erste große Filmbiografie über Martin Luther King, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Inszeniert wurde das packende Historiendrama von Ava DuVernay, einer Nachwuchsfilmemacherin, die zuvor mit ihrem Debüt „Middle of Nowhere“ den begehrten Sundance-Regiepreis gewann. „Selma“ richtet den Fokus auf die entscheidende Phase im Kampf der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Der Film räumt mit dem Klischee auf, wonach aufrechte Weiße notwendig waren, um das afroamerikanische Wahlrecht durchzusetzen.
Dank der überzeugenden Darstellung David Oyelowos wird nachvollziehbar, wie sich der charismatische Bürgerrechtler in zermürbenden Hinterzimmer-Gesprächen den Notwendigkeiten der Realpolitik stellen musste. Selten hat man Polizeigewalt so mitleidslos gesehen wie in den furiosen Massenszenen auf der historischen Edmund-Pettus-Brücke. Der mit Tom Wilkinson als Präsident, Tim Roth als unbelehrbarem Hardliner und Carmen Ejogo als Kings Frau Coretta überragend besetzte Film erteilt eine eindrückliche Geschichtslektion, ohne erhobenen Zeigefinger.
John Legend erhielt einen Oscar für die beste Filmmusik. Redaktionshinweis: Preisgekrönt, authentisch, schwarz: In der Reihe „Black Cinema“ zeigt 3sat sechs außergewöhnliche Spielfilme von Regisseurinnen und Regisseuren wie Dee Rees („Pariah“) und Barry Jenkins („Moonlight“, „Beale Street“). Den Auftakt macht „Selma“, Ava DuVernays Filmbiografie über Martin Luther King. Die Reihe endet am 19. September um 23:10 Uhr mit „Boyz’n the Hood – Jungs im Viertel“ von John Singleton. (Text: 3sat)
Ausgezeichnet mit einem Oscar 2015 und mit zahlreichen anderen Nominierungen und Preisen überhäuft, erzählt das Geschichtsdrama von der unausweichlichen Realität der 1965er Jahre in den USA. Ava DuVernay, die mit ihrem Film den bedeutsamen Protestmarsch Martin Luther Kings wiederbeleben lässt, ist die erste nicht-weiße Regisseurin, die für einen Golden Globe nominiert wurde. „Die Zutaten sind richtig und gut: Eine Hauptfigur, die nicht zum Heiligen gemacht wird, sondern auch Schwächen besitzt. Eine Bewegung, in der es reale Auseinandersetzungen um Strategien gibt. Und nicht zuletzt die Gewalt der Bilder.“ (Metropolitain-Circus). (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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