James Bond 007: Skyfall
- GB / USA 2012 (Skyfall, 143 Min.)
- Agenten & Spionage
- Thriller

Bei einem Einsatz in Istanbul wird Bond angeschossen und taucht unter. In England wird er für tot erklärt. Als seine Chefin M in Bedrängnis gerät, erscheint Bond in London. Ein Anschlag zerstört die Zentrale von MI6. NATO-Agenten in feindlichen Netzwerken werden enttarnt und getötet. Der Drahtzieher scheint es auf M persönlich abgesehen zu haben. Alle Spuren führen zu einem alten Landsitz in Schottland. Dritter Bond-Film mit Daniel Craig. In Istanbul verfolgen Bond (Daniel Craig) und seine Kollegin Eve (Naomie Harris) einen Mann namens Patrice (Ola Rapace), der eine Diskette mit sensiblen Daten in seinen Besitz gebracht hat. Ihr Inhalt: die Namen aller NATO-Agenten, die in weltweit operierende Terror-Netze eingeschleust wurden. Ihre Enttarnung würde ihren sichereren Tod bedeuten.
Daher versuchen Bond und Eve mit allen Mitteln, Patrice in ihre Hände zu bekommen. Bei einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch die Stadt und über die Dächer von Istanbul kommt es schließlich auf einem fahrenden Zug zu einem Zweikampf Mann gegen Mann. Aus London, wo M (Judi Dench) per Satellit in ihrem Büro alles mitverfolgen kann, gibt diese Eve schließlich den Befehl, zu schießen, obwohl es schwierig sein könnte, in der Gemengelage den Richtigen zu treffen. Eve schießt – Bond fällt. Der Top-Agent gilt als tot, Patrice kann mit den Daten entkommen. Wenig später in London: Jemand hat alle Firewalls und Schutzmechanismen des britischen Geheimdienstes geknackt, M wird persönlich bedroht. Von ihrer Limousine aus muss sie mit ihrem Assistenten Tanner (Rory Kinnear) ansehen, wie ihr Arbeitsplatz in die Luft fliegt.
Mehrere Menschen kommen dabei ums Leben. Die ersten fünf Namen enttarnter Agenten tauchen im Netz auf – ebenso ihre Hinrichtungen. Doch wer ist der Drahtzieher des Anschlags, wer veröffentlicht die Namen, wer hat noch eine persönliche Rechnung mit M offen? Gareth Mallory (Ralph Fiennes), neuer Sicherheitskoordinator, legt M nahe, sich in den Ruhestand versetzen zu lassen. Doch sie will diesen, ihren schwersten und persönlichsten Fall erst abschließen. Wie gut, dass Bond zwischenzeitlich von den Toten auferstanden ist und in Ms Wohnung erscheint. Er nimmt seine Arbeit wieder auf. Der MI6 ist unterdessen in unter der Oberfläche liegende Räumlichkeiten eingezogen. Und er hat einen neuen Computerspezialisten, Q. (Ben Wishaw).
Vor einem Turner-Gemälde in der National Gallery übergibt dieser Bond seine spartanischen Hilfsmittel – eine Waffe und einen Ortungschip. Im Spielerparadies Macao führt eine schöne Frau (Bérénice Lim Marlohe) Bond schließlich zu Mr Silva alias Jago Rodriguez (Javier Bardem) – dem Schurken. Der strebt im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht nach der Weltherrschaft, sondern hat ein ödipales Problem mit Übermutter M zu lösen, die ihn im Zuge der Rückgabe Hongkongs, wo Silva für den britischen Geheimdienst tätig war, einem reibungslosen Transfer opferte. Bond kann Silva festnehmen und nach London überführen. Dort gelingt ihm die Flucht. Nach einem dramatischen Anschlag auf die Londoner U-Bahn führen alle Wege nach Schottland. Bond hat M dorthin mitgenommen – als Köder für Silva.
Im schottischen Hochland, an Bonds Wurzeln, im einsamen, verlassenen Haus seiner Eltern mit dem Namen Skyfall, in dem nur noch der Wildhüter Mr Kincade (Albert Finney) nach dem Rechten sieht, kommt es zur finalen Auseinandersetzung zwischen Bond, Silva und M. Der dritte Bond-Film mit Daniel Craig besitzt spektakuläre Action-Szenen, aber auch lange und ruhige Passagen. Bonds Geschichte in „Skyfall“ ist eine Spiegelung der Silvas, da auch Bond von M geopfert wird. Beide überleben den scheinbaren Verrat, doch dann trennen sich ihre Wege: Während Bond seiner Mission, dem Vaterland zu dienen, treu bleibt, verfolgt Silva seine persönlichen Rachepläne. Dabei wird ein Familienmuster zu Grunde gelegt, in dem M wie die Mutter zweier verschiedener Söhne wirkt, die sich an ihrem Ethos abarbeiten müssen.
Judi Dench verabschiedet sich mit „Skyfall“ aus ihrer Rolle als M, die sie seit „GoldenEye“ mit Pierce Brosnan spielt. Ihr Nachfolger wird hier mit Ralph Fiennes als Mallory bereits eingeführt. Während Fiennes als Gareth Mallory behauptet, es gäbe keine Schatten mehr, erklärt M vor dem Untersuchungsausschuss in Westminster, dass die Bedrohung aus den Schatten wächst. Schatten ist – in Bild und Dialog – das weitere große Thema des Films. Alle Bond-Filme sind großartig fotografiert, doch nie zuvor wurde so explizit mit Licht und Schatten, scherenschnittartigen Passagen und exquisiten Lampen beziehungsweise Kerzen gearbeitet. Die Szenen im Casino von Macao sowie auf der Jacht sind hierfür ein fantastisches Beispiel. Die Exotik der Schauplätze wird nicht im grellen Sonnenlicht ausgereizt.
Das Finale im schottischen Hochland ist schließlich von tiefen Himmeln und extremer Herbst/Winter-Stimmung geprägt. Hier kann der Zuschauer auch zum ersten Mal einen kurzen Blick in Bonds persönliche Vergangenheit werfen. Javier Bardem als Silva beziehungsweise Jago Rodriguez hat seinen ersten Auftritt nach einer guten Stunde. Daniel Craig und Ben Wishaw sitzen in der National Gallery (Trafalgar Square) vor dem Turner-Gemälde „The Fighting Temeraire“. Die sich hier in der 38. Minute entwickelnde Unterhaltung gehört an Witz, Ironie und Wahrhaftigkeit zu den Höhepunkten des Films, unter anderem deswegen, weil sie auf den ganzen technischen Schnickschnack anspielt, der in den frühen Bond-Filmen (vor dem Relaunch und der Besetzung mit Craig) zum Einsatz kam. Vor dem Untersuchungsausschuss der Regierung zitiert M das Tennyson-Gedicht „Ulysses“.
Ola Rapace (Patrice) war der Ehemann von Naomi Rapace („Prometheus – Dunkle Zeichen“). Der Showdown führt zum ersten Mal nicht in die Festung des Schurken, sondern in Bonds Heimat. Q ist zum ersten Mal jünger als Bond. Bond-Produzentin Barbara Broccoli, die ihren Vater Albert „Cubby“ Broccoli als Kind an die Schauplätze der Bond-Filme begleitete, sagt von sich selbst, erst mit sieben Jahren gemerkt zu haben, dass Bond keine reale Person sei. Gedreht wurde „Skyfall“ an Originalschauplätzen in der Türkei, China, Japan, Schottland und England. „Seit ‚Dr. No‘ 1962 auf der Leinwand erschien, hat nach Ansicht der Statistiker die Hälfte aller Erdbewohner mindestens einen James-Bond-Film gesehen. ( …
) Von Sean Connery bis Daniel Craig haben sechs Schauspieler den weltgewandten Helden mit dem unstillbaren Appetit auf Frauen und Wodka-Martinis ihr Gesicht geliehen. Und dabei ist David Niven in dem satirischen Außenseiter ‚Casino Royale‘ nicht einmal mitgezählt. ( …) Bonds Aston Martin ist ebenso zum Luxussymbol der Fans geworden wie John Barrys musikalisches Titelmotiv zur Inspiration einer ganzen Generation von Filmkomponisten. Sogar Staatspräsidenten gehörten zu den Bond-Anhängern: John F. Kennedy soll höchstpersönlich „From Russia with Love“ (Liebesgrüße aus Moskau) als zweiten Bond-Film vorgeschlagen haben. („Filmdienst“ 14/2012) Am Mittwoch, 17. Januar 2018, zeigt das ZDF um 20:15 Uhr die Free-TV-Premiere von „Spectre“. (Text: ZDF)
Originalsprache: Englisch
- folgt auf James Bond 007: Ein Quantum Trost
- gefolgt von James Bond 007: Spectre
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Reviews & Kommentare
User 1681383 (geb. 2000) am
Ich sehe den Film jetzt zum dritten Mal. Javier Bardem ist ein großartiger Schauspieler, aber auch der mit dem schlechtesten Geschmack was Frisuren anbelangt.
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Weiterführende Links
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