Die Braut

Die erste Begegnung findet im Weimarer Park statt, als Christiane Vulpius Johann Wolfgang von Goethe eine Petition ihres Bruders überreicht, der sich von Goethe Unterstützung bei der Suche nach Arbeit erhofft. Schnell entwickelt sich zwischen ihr und dem Dichterfürsten eine heftige Liebesbeziehung. In Christianes Familie stößt diese Liaison auf Ablehnung, da sie die Konsequenzen des Standesunterschieds fürchtet. Christiane bekennt sich jedoch zu ihrer Liebe und zieht bald darauf in Goethes Gartenhaus. Von nun an entwickelt sich eine erbitterte und grausame Rivalität zwischen Christiane und Charlotte von Stein, der bisherigen Geliebten von Goethe, die das „Fabrikmädchen“ zunächst nicht ernst genommen hatte. Obwohl Goethes Verhalten Christiane oft demütigt – von allen offiziellen Anlässen wird sie fern gehalten – hält sie an ihrer Liebe zu ihm fest.

Nach der Geburt ihres Sohnes August wird Christiane noch mehrmals schwanger, aber die Kinder sterben alle kurz nach der Geburt. Als es zur Schlacht bei Jena und Auerstädt kommt, rettet die beherzte Christiane Goethe das Leben. Daraufhin heiratet er sie nach 18 Jahren „wilder Ehe“. Goethes häufige Reisen und Auslandsaufenthalte führen zu langen Trennungszeiten. Von ihm unbemerkt, verschlechtert sich Christianes Gesundheitszustand zusehends. Sie erleidet mehrere Schlaganfälle und stirbt am 16. Juni 1816. „Die Braut“ von Egon Günther erzählt die Geschichte von Christiane Vulpius und Johann Wolfgang von Goethe. (Text: 3sat)