Der Baader-Meinhof-Komplex

    D 2008 (150 Min.)
    • Dokumentation
    Sieglinde Hofmann (Sandra Borgmann) – Bild: CONSTANTIN FILM VERLEIH GMBH Lizenzbild frei
    Sieglinde Hofmann (Sandra Borgmann)

    Die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg bei einer Anti-Schah-Demonstration im Juni 1967 führt zu einer Radikalisierung von Teilen der Studentenbewegung. Nach einem Attentat auf den Wortführer Rudi Dutschke formiert sich eine Gruppe unter Führung der Pastorentochter Gudrun Ensslin und Andreas Baader. Gemeinsam mit Ulrike Meinhof gründen sie die „Rote Armee Fraktion“, deren Anschlagsserie die Republik erschüttert. Berlin, 1967: Bei einer Anti-Schah-Demonstration dreschen sogenannte „Jubelperser“ auf friedlich protestierende Studenten ein. Es kommt zu Ausschreitungen, in deren Verlauf der Student Benno Ohnesorg durch die Kugel eines Polizisten stirbt. Nachdem auch der charismatische APO-Kopf Rudi Dutschke niedergeschossen wird, eskalieren gewaltsame Proteste gegen die Springer-Presse, deren Berichterstattung die Gesellschaft polarisiert hatte.
    Um das System nicht nur mit Worten zu bekämpfen, formiert sich eine Gruppe unter Führung der Pastorentochter Gudrun Ensslin und Andreas Baader. Nach einem Brandanschlag auf ein Frankfurter Kaufhaus werden die Drahtzieher verhaftet. Der unter großer öffentlicher Anteilnahme geführte Gerichtsprozess löst eine Sympathiewelle für die Stadtguerilla aus. Nachdem die Revision ihres Urteils abgelehnt wurde, tauchen Baader und Ensslin in den Untergrund ab. Die Vorliebe für schnelle Autos wird Baader zum Verhängnis, als er mit einem gestohlenen Porsche angehalten und verhaftet wird. Gemeinsam mit Ulrike Meinhof, Kolumnistin der linken Zeitung „Konkret“, organisiert Ensslin seine gewaltsame Befreiung. Polizisten und Unbeteiligte werden verletzt. Meinhof taucht in die Illegalität ab.
    Die Gruppe gründet die „Rote Armee Fraktion“, absolviert eine militärische Ausbildung in einem palästinensischen Trainingscamp, raubt Banken aus und erschüttert die Republik mit Bombenanschlägen. Doch auch der Staat rüstet auf. Nacheinander gehen die Terroristen ins immer engmaschiger werdende Netz der Rasterfahndung von BKA-Präsident Horst Herold. Im Gefängnis verweigern die Terroristen aus Protest die Nahrungsaufnahme und gelten in der linken Szene bald als Märtyrer. Vom wochenlangen Hungerstreik geschwächt, stirbt Holger Meins. An seinem Grab bewegt Rudi Dutschkes Parole „Holger, der Kampf geht weiter“ die Gemüter der Sympathisanten. Nach der Ermordung des obersten Berliner Richters besetzt das „Kommando Holger Meins“ die deutsche Botschaft in Stockholm. Doch der Versuch, mit der Erschießung zweier Unschuldiger die RAF-Mitglieder freizupressen, scheitert.
    Unter dem Druck der Öffentlichkeit wird die Kerngruppe im Stammheimer Hochsicherheitstrakt zusammengelegt. Während des Prozesses verhöhnen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof gemeinsam das Gericht. Hinter den Kulissen wird Ulrike Meinhof jedoch als Verräterin angefeindet. Sie hält dem psychischen Druck nicht stand und verübt Selbstmord. In der Öffentlichkeit hält sich das Gerücht einer Hinrichtung. Mit der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback rächt sich das „Kommando Ulrike Meinhof“ an dem vermeintlich Schuldigen. Nach ihrer Entlassung aus Stammheim organisiert Brigitte Mohnhaupt die „zweite Generation“, die den politischen Terror radikalisiert. Gemeinsam mit Christian Klar erschießt sie den Bankier Jürgen Ponto.
    Motiviert durch eine Selbstmord-Ankündigung der Stammheimer, versuchen Mohnhaupt und Klar durch die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, die RAF-Begründer freizupressen. Die Entführung einer Lufthansamaschine und der Selbstmord von Baader, Ensslin und Raspe führen zum blutigen Höhepunkt des Deutschen Herbstes. Bernd Eichingers aufwendige Kinoproduktion schildert auf mitreißende Weise ein Stück deutscher Geschichte, in deren Verlauf die noch junge BRD in ihre bislang schwerste Krise geriet. Basierend auf dem gleichnamigen Sachbuch von Stefan Aust, skizziert das zeitgeschichtliche Drama die Radikalisierung von Teilen der Studentenbewegung hin zur selbst ernannten Stadtguerilla und rücksichtslosen Terrorbande, deren Anschläge im blutigen Deutschen Herbst des Jahres 1977 kulminieren.
    Besetzt mit einem beispiellosen Star-Ensemble, in dem sich selbst in Nebenrollen noch namhafte Darsteller finden, macht Uli Edels („Letzte Ausfahrt Brooklyn“) an Originalschauplätzen inszenierter Film nachvollziehbar, wie politische Ideale durch die Eigendynamik des Terrors korrumpiert werden. Dabei entlarvt diese dynamische und um größtmögliche Authentizität bemühte Zeitreise deutlicher als je zuvor die Brutalität und die autoritären Strukturen der selbst ernannten Antifaschisten. Redaktionshinweis: Die Entführung und Ermordung Hanns Martin Schleyers und die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs „Landshut“: Der September und Oktober 1977 waren geprägt durch Anschläge der Roten Armee Fraktion (RAF) und gingen als „Deutscher Herbst“ in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein.
    Seinen Schlusspunkt markierten die Selbstmorde der führenden Mitglieder der RAF in Stuttgart-Stammheim. 40 Jahre danach beschäftigt sich 3sat vom 28. bis zum 30. August in insgesamt fünf Spielfilmen und Dokumentationen mit der Geschichte der RAF. (Text: 3sat)

    Deutsche TV-Premiere02.10.2010Das ErsteDeutscher Kinostart25.09.2008

    Originalsprache: Englisch

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