Collateral
- USA 2004 (120 Min.)
- Thriller

Erratisch und geheimnisvoll ist die Millionenmetropole Los Angeles nachts. Ein Meer aus Lichtern – von Autos und Gebäuden – deutet darauf hin, dass die Stadt nie zur Ruhe kommt. Mit ihr ergeht es auch Max so, der in seinem Taxi unterwegs ist und sich im Gewirr der Strassen längst blind auskennt.
Obwohl die Kundschaft nachts angenehmer ist, greift er schon einmal zur Postkarte mit einem Inselfoto, um aus einer stressigen Situation in Gedanken zu entfliehen. Keine Fluchtmöglichkeit gibt es jedoch, als der elegant gekleidete Geschäftsmann Vincent einsteigt und Max für die ganze Nacht buchen will. Die in Aussicht gestellten 600 Dollar sind zu verlockend – schliesslich ist Taxifahren für Max nur eine Übergangslösung. Eigentlich träumt er vom eigenen Limousinenservice.
Als bei Vincents erstem Halt ein Mann auf das Taxidach knallt, dämmert es Max, dass der Geschäftsmann eine spezielle Art von Hausbesuchen macht: Er beseitigt Leute. Seine Opfer kennt Vincent nicht, er weiss auch nicht, wieso jemand sie aus dem Weg haben will – das ist ihm egal. Weil die Tarnung des Auftragskillers aufgeflogen ist, zwingt er Max, ihn weiter zu seinen insgesamt fünf «Terminen» zu chauffieren. Immer wieder versucht Max, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, indem er Passanten auf sich aufmerksam macht oder sich Vincents Mappe greift und damit verschwindet. Aber irgendwie treffen die beiden unterschiedlichen Gestalten der Nacht immer wieder aufeinander und sind irgendwie aufeinander angewiesen. Ohne es zu merken, hat Max den schmalen Grat zwischen Opfer und Komplize längst überschritten.
Dass Tom Cruise in «Collateral» einen Auftragskiller mimt und ein Taxifahrer nicht ahnt, dass er zu dessen Komplizen wird, ist weniger Pointe des Films als vielmehr Ausgangslage, mithilfe deren Regisseur Michael Mann verschiedene Lebensentwürfe aufeinanderprallen lässt. Taxifahrer Max kommt aus bescheidenen Verhältnissen und hofft, durch hartes Arbeiten sein Leben weiterzubringen. Bis es so weit ist, flieht er sich, wenn ihn seine Geduld gegenüber seinen Mitmenschen zu verlassen droht, in Tagträume. Ganz anders ist Vincent: Der gewissenlose Soziopath mordet auf Befehl, «bringt für andere Leute den Abfall vor die Tür» und schert sich nicht darum, welche Wunden er damit hinterlässt.
Eingebettet ist dieser Schlagabtausch einerseits in das schäbige Innere eines Taxis, anderseits in die glitzernde Traummetropole Los Angeles bei Nacht. Dass Regisseur Mann diesen Ort, der wie eine Figur im Film agiert, mit High-Definition-Video gefilmt hat, macht einen Grossteil ihrer kühlen, geheimnisvollen Eleganz aus. (Text: SRF)
Hintergrund: Mit seinem Budget von 65 Millionen US-Dollar spielte „Collateral“ weltweit 218 Millionen ein. Der australische Drehbuchautor Stuart Beattie hatte die Idee zu seinem Script mit 17 Jahren auf einer Taxifahrt vom Flughafen in Sydney nach Hause. Michael Mann selbst hat eine besondere Beziehung zum Filmthema: Wie sein Vater war er eine Zeitlang Taxifahrer, sein Großvater besaß ein Taxiunternehmen. Jamie Foxx bereitete sich rundum auf seine Rolle vor: Er fuhr Autorennen mit alten Autos auf der Willow Springs Rennbahn in der Mohave Wüste, wohin ihn Regisseur Michael Mann oft begleitete und er trainierte Taxifahren. Tom Cruise wurde von Kampftrainer Mick Gould und vom Los Angeles Police Departement drei Monate lang im Umgang mit Feuerwaffen unterwiesen. An diesen Trainings nahm auch Michael Mann teil, um die Actionszenen später möglichst effektvoll inszenieren zu können. Außderdem übte Tom Cruise das Unauffällig-Sein: Als FedEx-Bote belieferte er einen gut besuchten Markt in Los Angeles, mit dem Ziel, nicht erkannt zu werden. Javier Bardem, der zwei Drehtage hatte, lernte für seine Rolle mehrere Monate, Englisch mit einem mexikanischen Akzent zu sprechen. Die Handlung, die in einer einzigen Nacht (vom 24. auf den 25. Januar 2004) stattfindet, sollte ursprünglich in Manhatten spielen, Michael Mann schwenkte um auf Los Angeles. Bei einer Verfolgungsszene fuhr Jamie Foxx in den Wagen von Tom Cruise. Irritiert beobachtete er, wie die ganze Crew zu Cruises Auto rannte, um ihm zu helfen. Er war einfach der größere Star. Viele Adressen, die Vincent im Film an Max weitergibt, sind die tatsächlichen Locations, an denen der Streifen aufgezeichnet wurde. Zu finden in Google Maps. Kritik: „Kaum glaubt man zu ahnen, wie es weitergeht, verblüfft Regisseur Michael Mann mit einer cleveren Plotwendung. Im Fünf-Minuten-Takt treibt er auf diese Weise die Spannung nach oben. Für Leute mit hohen Blutdruckwerten könnte das Gesundheitsrisiken bergen, für alle anderen ist es Kinogenuss in seiner reinsten Form. Fazit: Faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel, das seine Spannung mit immer neuen Wendungen steigert.“ (cinema.de) „Im Thriller ‚Collateral‘ spielt Tom Cruise erstmals einen Killer. Bei Regisseur Michael Mann (‚Heat‘) gehört die Hauptrolle aber nicht dem Superstar, sondern dem mit viel Stilwillen und faszinierenden Farben verfremdeten Moloch Los Angeles.“ (spiegel.de) „Spannender, dicht inszenierter und intensiv gespielter Thriller, der die Konfrontation zweier ungleicher Männer, die miteinander in Zwangsabhängigkeit verbunden sind, mit Fragen nach dem Sinn des Daseins und der Möglichkeit eines intensiveren Lebens jenseits normaler Angestelltenexistenz verknüpft. Virtuos spielt der Film mit dem Licht und kreiert präzise, zugleich lyrische Bilder, die vieles nur andeuten und doch oft mehr zeigen, als man sieht.“ (Lexikon des internationale Films) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Englisch
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