Bram Stoker’s Dracula

Während einer Geschäftsreise in Transsilvanien folgt der Londoner Immobilienmakler Jonathan Harker der Einladung des alten Grafen Dracula. Auf dem Schloss enthüllt sich bald die wahre Identität des Gastgebers: Er ist ein unsterblicher Vampirfürst. Als Dracula ein Foto von Jonathans Verlobter Mina sieht, erkennt er in ihr seine vor Ewigkeiten verstorbene Geliebte Elisabeta. Der Blutsauger überlistet Jonathan und reist in Gestalt des Prinzen Vlad zu Mina ins viktorianische London. Um sich zu ernähren, labt sich Dracula am Blut von Minas Freundin Lucy.

Bald verfällt Mina den Umgarnungen des dunklen Fürsten und es kommt schließlich zum Kampf zwischen Vampir und Vampirjägern, angeführt von Professor Abraham Van Helsing. Mit ihren atemberaubenden Filmtricks und exzellenten schauspielerischen Leistungen ist Francis Ford Coppolas opulente Verfilmung, die sich der Werktreue brüstet und geradezu opernhaft mit den Hauptmotiven des Horror-, Abenteuer- und Splatter-Genres spielt, eine der fulminantesten, mitreißendsten und extravagantesten Filmproduktionen der 90er Jahre. Gary Oldman und Winona Ryder führen in den Hauptrollen des blutigen Grafen und seiner Geliebten Mina Murray eine erstklassige Besetzungsliste an, die für jede Rolle den absolut passenden Schauspieler bereithält.

Sir Anthony Hopkins brilliert mit einer faszinierend nuancenreichen Darstellung des Professors Abraham Van Helsing. In der Nebenrolle als eine der drei Bräute des Vampirgrafen hat die Italienerin Monica Bellucci ihren ersten Auftritt in einem US-amerikanischen Film. Der Film gewann 1993 drei Oscars – in den Kategorien „Kostüm“, „Make-up“ und „Ton“. (Text: arte)

Dass sich Regisseur Francis Ford Coppola – genau dafür von so manchem Kritiker recht negativ bedacht – bei der Storyline schließlich doch nicht allzu sehr an das Originalwerk von Abraham „Bram“ Stoker hielt, passierte ihm während der Arbeit am Film. Auf das Drehbuch von James V. Hart aufmerksam gemacht hatte ihn übrigens Winona Ryder, mit der er sich nach ihrem Abbruch der Dreharbeiten zu „The Godfather Part III“ zu einem Versöhnungsgespräch traf. Coppola war angetan von den sinnlichen Elementen des Werks und wollte einen „erotischen Traum“ daraus machen. Einen Großteil des Budgets, das er diesmal nicht überschreiten durfte, investierte der Filmemacher ins Kostüm. Nicht nur das: Er warf ein ganzes Effekte-Team vom Set, das ihm weismachen wollte, ohne Computeranimation könne man nicht arbeiten. Coppola setzte sich durch: Der Film ist von vorne bis hinten hand-made und ohne Computereffekte hergestellt. Den Titel für den Abspann „Love Song for a Vampire“ hat Annie Lennox geschrieben und gesungen, der zum internationalen Hit wurde. (Text: Tele 5)