Das Wendland im Osten Niedersachsens ist etwas Besonderes. Das lassen nicht nur ungewöhnliche Namen der Ortschaften wie Govelin, Witzeetze, Pudripp oder Waddeweitz erahnen. Die Elbtalaue mit ihren Überschwemmungsflächen, die weiten Wälder der Göhrde und die savannenartige Nemitzer Heide laden zu Entdeckungstouren ein. In dem kleinteiligen Landschaftsmosaik fühlen sich Biber und Fischotter, Wölfe, Kraniche und Störche wohl. Raritäten wie der Wiedehopf und der Sperlingskauz brüten in den Höhlen alter Bäume. Und im uralten Wald Breeser Grund klettern Hirschkäfer die Eichen empor. Besonders malerisch sind die weltweit einzigartigen Rundlingsdörfer aus der Zeit der slawischen Wenden. Die über 80 Ortschaften sind
kreisförmig angelegt und das Herzstück der Region. Doch das Wendland verändert sich auch: Im Sommer haben Tiere und Menschen mit dem Klimawandel zu kämpfen. Risse überziehen den Boden, in ehemaligen Tümpeln sitzen Frösche und Fische auf dem Trockenen. Zunehmende Hitze und Dürre ziehen aber auch neue Bewohner an: Das Kamerateam konnte in dem Gebiet erstmals die Heuschreckensandwespe und die Italienische Schönschrecke aus dem Süden Europas filmen. Der Film von Klaus Weißmann und Wilma Kock führt in eine Region, in der ländliche Idylle noch existiert und gelebt wird. Er zeigt ein altes Kulturland, in dem wilde Tiere, Naturschutz und traditionelles Landleben bis heute eine wichtige Rolle spielen. (Text: NDR)