Europas Kleinstaaten Folge 1: Monaco – Geschlossene Gesellschaft
Folge 1
1. Monaco – Geschlossene Gesellschaft
Folge 1 (45 Min.)
Zwischen den Bergen der Provence und dem Mittelmeer leben in Monaco auf nicht einmal zwei Quadratkilometern über 33.000 Menschen. Arbeitslosigkeit ist in dem boomenden Kleinstaat – dem Hongkong am Mittelmeer – unbekannt. Das Wirtschaftswachstum liegt bei über zehn Prozent. Das kosmopolitische Fürstentum ist ein Ort der Erholung und des Spiels, ein Traumziel für Touristen und Wirtschaftsflüchtlinge aus aller Welt und ein Symbol für Luxus, Mode und Wohlstand. Der schillernde Kleinstaat wird von Fürst Albert II. straff wie ein Wirtschaftsunternehmen geführt. Der Grimaldi-Fürst setzt auf Hightech, Industrieansiedlung und gehobenes Entertainment. Er will endlich weg vom Image des halbseidenen Steuerparadieses. Der Erfolg gibt dem Fürsten recht, und seine Untertanen danken es ihm mit Treue und Verehrung. 33.000 handverlesene Dauergäste leben mit Genehmigung des Fürsten in Monaco und sind im Besitz eines Passes. Sie
genießen den verschwiegenen Freiraum, der ihnen hier geboten wird. Eine allgegenwärtige Polizei und Hunderte von Überwachungskameras schützen die betuchten Gäste und lassen Monaco für Außenstehende wie einen Hochsicherheitstrakt erscheinen. Aber niemanden im Kleinstaat stört das. Einheimische und Gäste sind froh über die Sicherheit auf den Straßen. Der erste Teil der Dokumentationsreihe zeigt den Alltag in der Metropole, das Leben der Arbeiter und Angestellten, der Künstler und Beamten. Zu ihm gehören auch die über 40.000 Pendler, die jeden Tag in die Stadt kommen, um das „Unternehmen Monaco“ am Laufen zu halten. Die Dokumentation ist ein Porträt des Fürstentums jenseits der Klischees der Regenbogenpresse. Sie versucht, einen Blick hinter die Kulissen des Kleinstaates an der Côte d’Azur zu werfen, und sie zeigt auch, dass Monaco eine geschlossene Gesellschaft ist, zu der Fremde keinen Zutritt erhalten. (Text: arte)