Europa und seine Schriftsteller Staffel 1, Folge 3: England erzählt von Martin Amis
Staffel 1, Folge 3
3. England erzählt von Martin Amis
Staffel 1, Folge 3 (55 Min.)
In seinen sarkastischen Romanen geht der – auch für seine kontroversen politischen Äußerungen – bekannte britische Schriftsteller Martin Amis („Das Rachel-Tagebuch“, „Haus der Begegnungen“, „Die schwangere Witwe“) mit der Gesellschaft seines Landes hart ins Gericht. Der britischen Identität auf der Spur beschreibt der Autor ein Land, das den Verlust seines Kolonialreichs und seines internationalen Einflusses noch immer nicht verkraftet hat. Als Folge dieses schnellen Abstiegs, der sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vollzog, leidet die britische Kultur seiner Meinung nach gewissermaßen unter
posttraumatischem Stress. Archivmaterialien des British Film Institute und der BBC, alte Werbespots und Fernseh-Sketche sowie eigens für diese Dokumentation gedrehte Aufnahmen veranschaulichen die Themen, die dem Schriftsteller Martin Amis zufolge die Hauptgründe für den Niedergang seines Lands darstellen. Dazu zählen die chronische Begeisterung seiner Landsleute für die Monarchie, die Unüberwindbarkeit der sozialen Klassen – dem Schriftsteller zufolge „a problem with pleasure“ -, die Gewalt der Hooligans in den Fußballstadien des Landes sowie im Gegensatz dazu das Fair-Play auf dem Cricket-Feld. (Text: arte)