Wenn der Rhein in Südhessen Hochwasser führt und das Wasser immer höher steigt, hören die Vögel auf zu singen, denn die meisten erleben zum ersten Mal, was in den nächsten Tagen passiert: Wie ein riesiger Schwamm saugt die Auenlandschaft des Kühkopfs enorme Wassermassen auf. So leistet das Gebiet einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz für die Menschen, die am Rhein leben. Nur langsam, Tage später, fließt das Wasser wieder ab. Zurück bleibt ein einzigartiges Naturparadies: Alein 250 unterschiedliche Vogelarten leben hier. Das Europareservat Kühkopf-Knoblochsaue ist
Hessens größtes Naturschutzgebiet – und der einzig verbliebene naturnahe Auwald am Rhein: Die moderne Landwirtschaft, Deichbau und Entwässerungsmaßnahmen zerstörten alle anderen Auwaldgebiete an seinen Ufern. Auf dem Kühkopf brüten heute so viele Schwarzmilane, wie nirgendwo sonst in Mitteleuropa. Regelmäßig kehrt der majestätische Greifvogel dafür im April aus seinem Winterquartier in Afrika zurück. Doch zu jeder Jahreszeit gibt es ein anderes, ganz besonderes Naturschauspiel im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue zu entdecken. (Text: hr-fernsehen)