Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (60 Min.)
    Ostfriesland im Sommer 1975. Wichtigster Arbeitgeber der Region ist das VW-Werk in Emden. Dort werden Autos für die USA produziert. Doch die Automobilindustrie steckt in der Krise. Es gibt Entlassungen und Aufhebungsverträge. Dann will der VW-Konzern in den USA ein Zweigwerk errichten. Es drohen Massenentlassungen. Die dreiteilge Dokumentarfilmserie „Emden geht nach USA“ beobachtet die Reaktionen der Arbeiter auf diese Bedrohung und ihre Überlegungen, wie man sich gegen einen Abbau der Produktion wehren könnte. Vom filmischen Einzelporträt zum vielschichtigen Konfliktbild Klaus Wildenhahn (Drehbuch und Regie) und Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen (Drehbuch und Kamera) legen im ersten Teil der Serie den Fokus auf Ferdinand Dirks, ein Vertrauensmann der IG-Metall.
    Dirks, verheiratet, sechs Kinder, war früher Maurer und hatte im Ruhrgebiet Arbeit suchen müssen, weil es in Ostfriesland keine Perspektiven gab. Erst als 1964 das VW-Werk in Emden gebaut wurde, kam er zurück. Bei den Dreharbeiten ist er seit vier Jahren dort sogenannter Vertrauenskörperleiter. Was zunächst als filmisches Einzelporträt beginnt, öffnen Wildenhahn und Tuchtenhagen schließlich, um dem Ringen aller Beteiligten Raum zu geben.
    So rückten die Rolle der Gewerkschaftsführung in den Fokus sowie die teils konfliktreichen Diskussionen in der Belegschaft. Denn die Lage ist bedrohlich, berufliche Alternativen gab es in Ostfriesland damals nur wenige. Die beiden Filmemacher durften bei den Gesprächen zwischen Belegschaft und Funktionären der IG Metall mit der Kamera dabei sein. Ihre Abmachung mit dem VW-Konzern: Sie filmen ausschließlich auf dem Territorium des Betriebsrates, aber nicht an den Bändern oder irgendwelche anderen Arbeitsabläufe.
    „Emden geht nach USA“ war zur Zeit seiner Veröffentlichung umstritten. Dem mehrstündigen Film wurde „Agitation“ und „Einseitigkeit“ vorgeworfen, wie Thomas Bräutigam in seinem Buch „Klassiker des deutschsprachigen Dokumentarfilms“ schreibt. Die Jury des Adolf-Grimme-Preises, mit dem der erste Teil ausgezeichnet wurde, sieht in „Emden geht nach USA“ eine progressive Art der Fernsehgestaltung: „In langen einprägsamen Sequenzen kommen die Menschen in ihrer eigenen Umwelt, und nicht zu Objekten einer allzu hektischen Fernsehreportage degradiert, zu Wort. Diese Art, sozialdokumentarisch zu arbeiten, lässt die Arbeit des Dokumentarfilmers Wildenhahn fast als alternatives Fernsehmachen erscheinen.“ (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.12.1976 NDR/RB/SFB III
  • Folge 2 (60 Min.)
    Im Emdener VW-Werk werden im ersten Halbjahr 1975 1000 Arbeiter gekündigt. Dabei soll es aber nicht bleiben, weitere Entlassungen drohen, da Teile der Produktion in die USA verlegt werden sollen. Im zweiten Teil von „Emden geht nach USA“ zeigen die Dokumentarfilmer Gisela Tuchtenhagen und Klaus Wildenhahn, wie die Arbeiter auf die geplante Umsiedelung des VW-Werks reagieren. Kritik an der Gewerkschaft Die beiden Autoren begleiten die VW-Arbeiter, wie sie nach Emden zur Frühschicht fahren. Manche von ihnen befürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder ihre Arbeitsstelle wechseln zu müssen. In einer Sitzung der Funktionäre wird die Gewerkschaft kritisiert, nicht früh genug auf eine mögliche Werksschließung hingewiesen zu haben.
    Aufgeworfen wird die Frage: Wann wollen wir anfangen, uns zu wehren? IG-Metall-Funktionär Jan Wiltfang muss sich den Vorwurf anhören, die Werksschließung verharmlost zu haben. Sonderschichten trotz drohender Entlassungen Die IG Metall fasst einstimmig den Beschluss, eine Gewerkschaftskundgebung zu veranstalten und gegen den Verlust von Arbeitsplätzen in Ostfriesland zu protestieren. Zur selben Zeit entsteht Unruhe im VW-Werk, denn die Arbeiter müssen Sonderschichten ableisten, weil die Nachfrage nach Autos gestiegen ist. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 27.12.1976 NDR/RB/SFB III
  • Folge 3 (60 Min.)
    Wichtigster Arbeitgeber in Ostfriesland ist 1975 das VW-Werk in Emden. Dort werden Autos für die USA produziert. Doch die Automobilindustrie steckt in der Krise. Es gibt Entlassungen und Aufhebungsverträge. Nun will der VW-Konzern in den USA ein Zweigwerk errichten. Es drohen Massenentlassungen. Im dritten Teil von „Emden geht nach USA“ dokumentieren Gisela Tuchtenhagen und Klaus Wildenhahn die letzten Tage vor der geplanten Kundgebung gegen die Verlegung des VW-Werks Emden in die USA. Wie gefährlich sind Demos für die Arbeiter? Die Vorbereitung für die Kundgebung der Gewerkschaft ist in vollem Gange, Flugblätter werden verteilt und Plakate angeklebt. Ein paar Tage vor der Demonstration ist ein Teil der Belegschaft besorgt, dass sie durch die Teilnahme an der Kundgebung ihren Arbeitsplatz verlieren könnte.
    Doch Ferdinand Dirks, der Vorsitzende der Vertrauenskörperleitung, glaubt weiterhin an die Wirkung der Demonstration durch die Arbeiter. Wie reagiert die Geschäftsleitung? Doch im Film äußern Arbeiter auch offen Kritik an der Vorbereitung der Kundgebung. Die VW-Leitung äußert gegenüber der Gewerkschaft zwar ihr Verständnis für die Demonstration, beharrt aber darauf, dass die Arbeiter verpasste Arbeitszeit nacharbeiten, damit die Absatzzahlen der produzierten Autos nicht zurückgeht. Die Dokumentarfilmer beobachten sachlich und mit viel Geduld die Vorbereitungsmaßnahmen der Kundgebung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 29.12.1976 NDR/RB/SFB III
  • Folge 4
    Deutsche TV-Premiere So. 02.01.1977 NDR/RB/SFB III

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