Echt Folge 296: Abgesoffen oder abgebrannt – Spielt unser Wetter verrückt?
Folge 296
Abgesoffen oder abgebrannt – Spielt unser Wetter verrückt?
Folge 296 (30 Min.)
Was ist mit unserem Wetter los? Das ist die Frage, die inzwischen jeden bewegt. Der Sommer 2017 in Deutschland mit seinem Wetterchaos gilt als der teuerste aller Zeiten. 2018 wird dieser Rekord wohl gebrochen werden. Extreme Wetterlagen mit Starkregen, Orkan, Blitz und Hagel – immer wieder trifft es die gleichen Regionen während andernorts monatelang kein Tropfen Regen fällt. 24. Mai 2018. Mitteldeutschland schwitzt wie selten zuvor um diese Jahreszeit. Doch das Vogtland trifft es fast ohne Vorwarnung. Menschen, wie Margitta Busse und ihre Nachbarin haben Angst: Angst um ihre Häuser, ihre Höfe, ihr Hab und Gut, sogar um ihr Leben. Denn gewaltige Gewitterfronten haben sich rasant zusammengebraut und entladen sich über der Region – zweimal innerhalb von einer Woche. Mit Starkregen, wie ihn hier noch niemand erlebt hat. Sturzfluten, Schlammlawinen, abrutschende Hänge. Und die Wettervorhersage? Sie bleibt im Ungefähren. Die Menschen können nicht gewarnt werden. Es geht einfach zu schnell. Selbst
Meteorologen sind überrascht von den Wassermengen, die sich über der Region ergießen: stellenweise mehr als 150 Liter in wenigen Stunden. Katastrophenalarm in Adorf – die Fluten überschwemmen eine Siedlung, schneiden Anwohnern den Fluchtweg ab. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Doch die Naturgewalten sind stärker. Letzter Ausweg: Evakuierung. Die Bewohner müssen ihre Häuser aufgeben und werden gerettet, aber die wirtschaftlichen Schäden sind enorm. In anderen Regionen, nur einige Kilometer weiter: Hitze, Dürre, Trockenheit. Die Böden sind staubtrocken, die Ernte verkümmert, Wälder brennen. Landwirte, Forstarbeiter bangen um ihre Existenz. „Echt“ fragt: Warum ändern sich seit Wochen die Wetterlagen nicht? Moderator Sven Voss trifft Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst. Der Meteorologe erklärt, warum es keine Frühwarnsysteme gibt und Unwetter oder korrekte Regenmengen nur schwer vorherzusagen sind. Was kostet uns das Wetter? Und was können wir tun, um uns besser auf die Extreme vorzubereiten? (Text: mdr)