Echt Folge 207: Wildnis in Gefahr – Pest, Pocken, Parasiten
Folge 207
Wildnis in Gefahr – Pest, Pocken, Parasiten
Folge 207 (30 Min.)
Ein Autobahnrastplatz irgendwo im Osten Sachsens, umgeben von Wald, in der Morgendämmerung. Bis auf einige LKW ist es noch leer. Doch an einem überquellenden Mülleimer regt sich etwas: Neugierige Nasen stöbern in den Abfällen, das Rauschen der nahen Autobahn stört sie nicht. Einige Wildschweine sind auf der Suche nach Verwertbarem, offensichtlich nicht zum ersten Mal. Eine alltägliche Szene an so mancher Raststätte, doch Experten warnen: Jeden Tag kann es so zu einer Katastrophe kommen. Die Afrikanische Schweinepest ist auf dem Vormarsch. In diesem Jahr wurde der Erreger in Litauen und Polen und damit erstmals in der EU nachgewiesen. Vermutlich in infiziertem Fleisch wurde das Virus eingeschleppt. Ein kleiner Rest Salami im Abfall auf dem Rastplatz könnte für tausende Wildschweine das Todesurteil bedeuten. Bis zu sechs Monate kann das infizierte Fleisch ansteckend bleiben –
auch in gepökelter Ware, tiefgekühlt noch länger. Und damit wird es auch zur Gefahr für die Fleischindustrie. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich, doch bei einem Ausbruch in einer Schweinemastanlage gäbe es keine Rettung für die Tiere. Ein Impfstoff ist nicht verfügbar. „Echt“-Moderator Sven Voss besucht die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig und spricht dort mit den Mitarbeitern über die Bedrohungen der wilden Tierwelt in Mitteldeutschland. Wie gefährlich ist die Afrikanische Schweinepest und wie wahrscheinlich ist ein Ausbruch bei uns? Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Ausbreitung von Seuchen und welche Parasiten können auch uns Menschen gefährlich werden? Neben der wissenschaftlichen Forschung wird in den fakultätseigenen Tierkliniken ganz praktisch geholfen – mit modernster Medizintechnik auch für „wilde Patienten“. (Text: mdr)