Jahrzehntelang waren die Pegelstände des Grundwassers in Mitteldeutschland kaum ein Thema. Doch Anfang der 1990er-Jahre sollte alles anders werden. Mit dem Aus vieler Tagebaue und der Renaturierung dieser riesigen Erdlöcher kamen neue Probleme. Wo heute ganze Seenlandschaften sind, ist auch das Grundwasser gestiegen, mit Folgen. Zehntausende Eigenheimbesitzer haben inzwischen nasse Keller und feuchte Wände. Vereinzelt wehrt man sich: Mit großer Technik werden die Häuser aus dem nassen Untergrund gehoben. Doch es gibt noch viel mehr Probleme. Vor allem in der sächsischen Lausitz wächst die Angst vor
den Giften, die das ansteigende Grundwasser aus alten Müllkippen und Tagebauen auswäscht. Experten warnen vor Eisenoxyd und Sulfaten im Wasser. Geologen und Wasserbauer in Mitteldeutschland bringt das um den Schlaf, eine Lösung ist nicht in Sicht. Das Grundwasser, das über Jahrzehnte umgeleitet und künstlich gesenkt wurde, sucht sich jetzt neue Wege und wird zur Gefahr für Land und Leute. Moderator Sven Voss ist auf den Spuren des „gefährlichen Grundwassers“ und bekommt dabei wirklich nasse Füße. Denn er trifft auf Grundwasser, wo eigentlich keins sein dürfte. (Text: mdr)