Folge 134

  • Folge 134

    30 Min.
    Denis Scheck trifft den Journalisten Takis Würger, geboren 1985, der eine Zeit lang in Cambridge studierte und dort Mitglied in einem Boxclub war. Das befähigt ihn ganz offensichtlich, einen tollen Debütroman über die seltsamen Sitten der englischen Oberschicht zu schreiben. Und Scheck spricht mit Claudio Magris, geboren 1939, ehemals Professor für Deutsche Literatur in Triest, der nach zahlreichen ausgezeichneten Büchern nun eine faszinierende Geschichte des Bösen vorgelegt hat. Takis Würger: Der Club Es ist ein wüster Krimi, eine ziemlich verwegene Familienaufstellung, ein Sittenbild der englischen Oberschicht, eine kleine ethnologische Studie, eine Boxerstory und Liebesgeschichte, vor allem aber ein toller Roman: Takis Würger erzählt in seinem literarischen Debüt von Hans Stichler, einem Waisenjungen und Internatszögling, der überraschend ein Stipendium für die englische Eliteuniversität Cambridge bekommt.
    Aber warum? Und: Wer ist überhaupt dieser Hans Stichler? Ganz langsam nur erfährt der Leser, welch abgefeimter Plan das Leben dieses Jungen bestimmt. Es geht um ein verstörendes Geheimnis, um Rache, um Schuld und Sühne, auch um die großen Fragen des Lebens: Wie weit darf ich gehen? Was ist richtig, was ist falsch? Und welche Rolle spielt die Liebe dabei? Mit rasanter Direktheit, lässiger Eleganz und schnörkelloser Konsequenz erzählt Takis Würger die Geschichte von Hans Stichler als Lehrstück über das Alte im
    Neuen: ein Lesevergnügen auf der Höhe der Zeit.
    Claudio Magris: Verfahren eingestellt Eine aufgelassene Reisfabrik in Triest, die Risiera von San Sabba, wurde 1943 von der SS in das einzige Konzentrationslager Italiens umgebaut, einen Ort der Folter und des Mords.
    Daraus wird später, das erzählt dieser Roman, das „Kriegsmuseum zum Zwecke des Friedens“, der Obsession eines einzigen Mannes folgend. Das Museum brennt ab – und Luisa soll es rekonstruieren, die Reste sicherstellen, Notizen, Unterlagen, Dokumente, Fotos auswerten. So entfaltet sich ein grelles Panorama aus Tötungswerkzeugen, Biografien, merkwürdigen Begebenheiten, Reisen, Nachbarschaften, aus Schuld, Liebe und Verrat. Der Essayist, Wissenschaftler und Erzähler Magris präsentiert keinen reißerischen Plot, sondern einen magischen, irrlichternden Erzählkosmos, in dem die Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz vermessen werden: von Triest aus, der Hafenstadt mit ihrer oft verwirrenden österreichisch-italienischen Geschichte.
    Als Germanistikprofessor ist Magris dabei präzis, unendlich belesen, umfassend gebildet, als Italiener aber auch temperamentvoll, sprunghaft, ohne Angst vor Pathos. Immer fesselnd ist seine Sprache, assoziativ, poetisch und voller Klang. Außerdem kommentiert Denis Scheck, wie immer, die aktuelle „Spiegel“-Bestsellerliste (diesmal: Sachbuch) und gibt eine ganz persönliche Empfehlung: J.R.R. Tolkiens „Beren und Luthien“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.07.2017Das Erste

Sendetermine

Mi 05.07.2017
16:00–16:30
16:00–
Di 04.07.2017
19:30–20:00
19:30–
Mo 03.07.2017
00:05–00:35
00:05–
NEU

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