Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1
    In der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas leben 25 der 56 offiziellen chinesischen Ethnien. Manche begründen dies damit, dass Minoritäten in dieser abgelegenen Region ihr alt überliefertes Brauchtum unbehelligt von den chinesischen Behörden pflegen und weitergeben können. In dieser Grenzregion zwischen Vietnam, Laos, Birma und China bestimmen die subtropischen Regenwälder Südostasiens das Landschaftsbild. Seit Jahrtausenden wird dort der berühmte Pu-Erh-Tee angebaut, der auch auf dem Markt von Lhasa Absatz findet.
    Um an die Blätter von wildem Tee zu kommen, müssen die meist männlichen Pflanzer in die hohen Teebäume klettern. Auf Teeplantagen werden die jungen Triebe dagegen überwiegend von Frauen von den Sträuchern gepflückt. Die nächsten Etappen der Teeproduktion sind das Sortieren der Blätter, die Fermentation beziehungsweise die heute gängige industrielle Oxidation, verschiedene Trocknungsverfahren, das Pressen zu Fladen oder Barren zu je 357 Gramm und die unzähligen Arten der Teezubereitung. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.08.2009arte
  • Folge 2
    In China wird die Teestraße auch „Straße des Tees und der Pferde“ genannt, denn das eine wäre ohne das andere nicht denkbar. Shiping ist eine der wichtigsten Stationen auf der Teestraße. Zum alljährlichen Frühjahrsfest kommen Besucher aus der ganzen Provinz und aus anderen Regionen her. Dann wimmelt es in den Karawansereien vor Betriebsamkeit, arbeiten die Handwerker doppelt so schnell und sind die Geschäfte Tag und Nacht geöffnet. Der ganze Ort fiebert dem Höhepunkt des Festes entgegen: der Stelzenparade. Bei diesem Umzug stellen prächtig ausstaffierte Ritter auf riesigen Stelzen in den engen Dorfgassen die legendären Kämpfe der drei Königreiche nach. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.09.2009arte
  • Folge 3
    Gadana ist eine der wenigen Frauen, die als Karawanenführerin arbeitet. Sie wurde einst von einem reichen Händler aus Peking angeheuert, um eine Ladung Tee auf traditionelle Weise, das heißt mit einer Pferdekarawane, zu transportieren. Sie spricht mit Leidenschaft über ihren Beruf – wohl wissend, dass es ihn bald nicht mehr geben wird. Im Dörfchen Tengchong scheint es nur Frauen zu geben. Die älteren unter ihnen erzählen, wie sie sich über die lange Abwesenheit ihrer Männer hinwegtrösteten, wenn diese mit der Karawane auf der Teestraße unterwegs waren. In der matriarchalischen Gesellschaft der Naxis teilen die Frauen ihre Macht mit den Göttern und deren Gesandten, den Dong Ba. In ihren jahrtausendealten Tänzen verquicken sich animistische mit buddhistischen Riten, um die bösen Geister zu vertreiben, die sich der Karawane in den Weg stellen könnten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.09.2009arte
  • Folge 4
    Die Karawane gelangt an den Fuß der Höhen von Shangri-La. Den Namen dieses legendären Landstrichs prägte der britische Schriftsteller James Hilton mit seinem Werk „Der verlorene Horizont“. Das Buch wurde erstmals 1937 und 1973 nochmals verfilmt. Hilton leitete den Fantasienamen von dem tibetischen Begriff „Shambhala“ ab, der wörtlich übersetzt soviel bedeutet wie „der Ort, an dem man in seinem Herzen Sonne und Mond vereinen kann“. Der Begriff „Shangri-La“ ging mit der Bedeutung „Paradies auf Erden“ sogar in den englischen Sprachgebrauch ein. Er verbreitete sich derart, dass selbst die chinesischen Behörden ihn letztlich als offiziellen Namen für die Region übernahmen.
    Nicht weit von der Mekong-Quelle entfernt arbeiten Frauen im Salzbergwerk von Yanjing. Die Arbeiterinnen tragen unermüdlich Krüge mit Salzwasser zu den Verdampfungsbecken und legen so rund 20 Kilometer am Tag zurück. Durch den Ausbau der Straße entwickelte sich Yanjing zum bedeutendsten Zentrum für Salzgewinnung in der Region. Früher war das „weiße Gold“ die wichtigste Tauschwährung für Tee. Nach den grünen Landschaften von Shangri-La führt die Teestraße in die Banda-Steppe und die tibetischen Hochplateaus. Dort werden die klimatischen Bedingungen so extrem, dass die Pferde nicht mehr weiterkönnen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.09.2009arte
  • Folge 5
    Yaks haben die Pferde ersetzt, denn ab 1.800 Meter wird die Luft dünner, und Temperaturen bis minus 40 Grad Celsius halten Pferde nicht aus. Die Yakführer der Karawane zögern nicht, die Tiere schwer zu beladen und verstauen die Teepakete zwischen Unmengen an Fleisch, Salzsäcken und anderen Lebensmitteln. Nur bei regelmäßiger Nahrungsaufnahme können Menschen solch niedrigen Temperaturen standhalten. Fleisch und Tee allein reichen jedoch nicht aus, sie müssen auch das tibetische Grundnahrungsmittel „Tsampa“ zu sich nehmen, einen kompakten Brei aus geröstetem Gerstenmehl, Tee und Yakbutter.
    Lhasa, die Hauptstadt Tibets, ist nicht nur die Hochburg des Buddhismus, sondern auch eines der größten Handelszentren des Reichs der Mitte. Dort ist die Endstation der spektakulären Reise entlang der historischen Teestraße. Seit den 1960er Jahren ist durch den Bau von Straßen und Autobahnen der Transport von Tee auf Pferde- und Yakrücken selten geworden. Aber für echte Teeliebhaber bleibt die „Reifung auf dem Pferderücken“ das Nonplusultra. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.09.2009arte

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