In der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas leben 25 der 56 offiziellen chinesischen Ethnien. Manche begründen dies damit, dass Minoritäten in dieser abgelegenen Region ihr alt überliefertes Brauchtum unbehelligt von den chinesischen Behörden pflegen und weitergeben können. In dieser Grenzregion zwischen Vietnam, Laos, Birma und China bestimmen die subtropischen Regenwälder Südostasiens das Landschaftsbild. Seit Jahrtausenden wird dort der berühmte Pu-Erh-Tee angebaut, der auch auf dem Markt von Lhasa Absatz
findet. Um an die Blätter von wildem Tee zu kommen, müssen die meist männlichen Pflanzer in die hohen Teebäume klettern. Auf Teeplantagen werden die jungen Triebe dagegen überwiegend von Frauen von den Sträuchern gepflückt. Die nächsten Etappen der Teeproduktion sind das Sortieren der Blätter, die Fermentation beziehungsweise die heute gängige industrielle Oxidation, verschiedene Trocknungsverfahren, das Pressen zu Fladen oder Barren zu je 357 Gramm und die unzähligen Arten der Teezubereitung. (Text: 3sat)