Wie lebe ich glücklich und in gutem Fluss? Fragen, auf die wir versuchen, in unserem Alltag Antworten zu finden. Es sind die zentralen Fragen der antiken Philosophie. Sie lassen sich nicht theoretisch beantworten, sondern nur in der Praxis. Für den französischen Philosophen Michel Foucault liegt in dieser philosophischen Praxis das Potenzial, aus unserem Leben heute ein Kunstwerk zu machen. Einfache Übungen geben jedem von uns Anregungen, ein Selbst zu bilden und ein gutes Leben zu führen. Diese Philosophie lehrt uns, eine Haltung, ein Ethos zu entwickeln. „Jetzt, auf der Stelle erfasse dein Leben!“, ruft uns Seneca zu. Wichtig ist, was wir sind, nicht, was wir haben oder darstellen. Die Philosophie ist eine Art zu sein und zeigt sich im Kleinsten und Alltäglichsten zuerst. Sie lädt
uns ein, Dichter unseres Lebens zu werden. Für Seneca bedeutet Glück: in gutem Fluss sein. Wie komme ich in einen guten Flow? Die letzte Folge der Serie „Die Suche nach dem Selbst“ zeigt Menschen auf der Suche nach dem Glück im alltäglichen Leben. Der Kurator und Surfer Carlos Bonasso ist Flow-Experte. Er kennt die Wellen aus der Erfahrung des Surfens. Nur wenn wir dem Fluss der Welle folgen, erleben wir das Glück. Für ihn ist Surfen wie das Leben. Auch im Leben stellt sich das Glück ein, wenn wir dem Fluss der Dinge folgen. Seneca entwirft eine Philosophie des Lassens. Ob Künstler, Philosoph, Surfer oder Kriminalbeamter, das Glück erfahren wir im Lassen. Die weise Frau und Lehrerin von Sokrates, Diotima, gespielt von Sophie Rois, kommentiert den Fluss der Dinge. (Text: arte)